CH-Verlauf: SMI vor allem dank Novartis im Plus

CH-Verlauf: SMI vor allem dank Novartis im Plus
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am späten Montagvormittag noch immer im Plus, und der SMI hält sich damit über der Marke von 11’900 Punkten. Er verdankt dies vor allem klar anziehenden Novartis-Papieren, die von guten Studiendaten profitieren. Abgesehen davon ist das Bild durchzogen. Positive US-Vorgaben und Hoffnungen auf ein Ende des Ukraine-Krieges treffen auf Zollängste. An anderen europäischen Handelsplätzen sorgt dies denn auch für ein anderes Bild als hierzulande, so geben zum Beispiel der deutsche Dax und der französische CAC 40 nach. Generell ist am Markt laut Börsianers eine gewisse Zurückhaltung zu spüren. Denn am Dienstag steht in den USA mit den Inflationszahlen ein eigentlicher Test der dortigen Zinssenkungsfantasien an.

Dass sich der Schweizer Aktienmarkt in der letzten Woche und auch am heutigen Montag trotz der hohen US-Zölle so gut hält, sorgt für Gesprächsstoff. «Fundamental ist das gerechtfertigt, emotional doch einigermassen überraschend», schreibt etwas Thomas Stucki, CIO der St. Galler Kantonalbank. Er betont denn auch, dass die Stimmung in den nächsten Wochen umschlagen könnte. Seiner Meinung nach lohnt es sich daher, das Depot bezüglich der Sensitivität der Unternehmen hinsichtlich des direkten und indirekten Handels mit den USA zu überprüfen. «Nur auf Luxus- und Uhrentitel zu setzen, ist mutig», so der Experte.

Der Leitindex SMI notiert um 11.10 Uhr 0,37 Prozent höher bei 11’910,55 Punkten und damit rund 50 Zähler unter dem Tageshoch. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, steigt um 0,22 Prozent auf 1986,33 und der breite SPI um 0,33 Prozent auf 16’620,88 Stellen. Bei den 31 SLI-Titeln halten sich die Gewinner und Verlierer inzwischen etwa die Waage. Anfänglich hatte es noch deutlich mehr Gewinner als Verlierer gegeben.

Klarer Gewinner im SMI sind die schwergewichtigen Novartis, die um 2,2 Prozent anspringen und damit praktisch im Alleingang für den SMI-Anstieg verantwortlich sind. Der Pharmakonzern kann einen Forschungserfolg verbuchen. Er hat mit seinem Kandidaten Ianalumab in zwei zulassungsrelevanten Studien die gesteckten Ziele in der Behandlung des Sjögren-Syndroms erreicht. Laut Analysten hat das Medikament Blockbuster-Potenzial. Es ist die Rede von einem Spitzenumsatz von bis zu fünf Milliarden US-Dollar.

Dahinter legt mit Swiss Re nur noch ein Titel 1 Prozent zu. Das Unternehmen wird am Donnerstag Halbjahreszahlen vorlegen. Am vergangenen Freitag hatte die Aktie nach den Zahlen von Munich Re noch deutlich Federn lassen müssen.

Relativ deutlich im Plus sind dahinter Amrize (+0,8%), die sich damit weiter vom Kurssturz vom Donnerstag nach der Zahlenvorlage erholen. Dieser Absturz sei wohl im Ausmass übertrieben gewesen, meinen Börsianer nun. Denn es sei mehr als fraglich, ob sich die US-Baukonjunktur so stark wie zum Teil befürchtet eintrübe.

Bei den grössten Gewinnern eingereiht haben sich ausserdem Julius Bär, SGS und Swisscom mit Avancen zwischen 0,6 und 0,8 Prozent. Für Swisscom sind nach den Zahlen von letzter Woche weitere positive Analystenkommentare eingetroffen.

Gut halten sich ausserdem die beiden anderen Schwergewichte. So legen Nestlé um 0,4 Prozent und Roche GS um 0,1 Prozent zu.

Die Verliererliste wird aktuell von SIG angeführt, die 1,1 Prozent einbüssen. Dahinter erleiden ABB mit -1 Prozent die grössten Einbussen, und auch andere Zykliker wie Geberit, Sika und Holcim geben leicht nach.

Bei den Verlierern sind auch UBS (-0,3%) anzutreffen, die in der Vorwoche noch von Gerüchten profitiert hatten. Diese hatten besagt, dass die Eigenkapitalregulierung nun womöglich weniger drastisch ausfalle – weil die Schweiz wegen der hohen US-Zölle nicht auch noch einen Wegzug der grössten Bank riskieren könne.

Am breiten Markt sind Aryzta nach Zahlen sehr volatil, aktuell notieren sie leicht im Plus (+0,8%). (awp/mc/pg)

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