CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 9395 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 9395 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag kaum verändert geschlossen. In den Kursen einzelner Titel gab es am letzten grossen Verfallstermin des Jahres im Tagesverlauf zwar noch etwas Bewegung, insgesamt haben sich die Notierungen aber nicht gross verändert. Der SMI pendelte zumeist um die Marke von 9’400 Punkten, welche am Vortag erstmals seit Sommer 2015 überschritten worden war. Als Stütze erwiesen sich zum Wochenausklang insbesondere Roche. Auf Wochensicht legte der Leitindex vor allem dank der starken Entwicklung vom Dienstag und Mittwoch klar zu.

Während die Sitzungen der wichtigsten Notenbanken, die diese Woche stattgefunden hatten, die hiesigen Aktien mehr oder weniger unberührt liessen, wurde das Geschehen zum Wochenschluss noch einmal von der Steuerdebatte in den USA geprägt, wo es offenbar bei den Republikanern noch potentielle Abweichler gibt. Zudem war das Thema Nordkorea wieder etwas stärker in den Vordergrund gerückt. Dass die Investoren ihre Zurückhaltung in der kommenden Vorweihnachtswoche doch noch ablegen und es zu einem «last minute»-Jahresendrally kommen wird, sei daher eher fraglich, hiess es im Handel.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Plus von 0,12% bei 9’394,71 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,8%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zog um 0,16% auf 1’515,34 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,05% auf 10’748,35 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen 17 im Plus und 13 im Minus.

Am besten bei den Blue Chips schnitten am Berichtstag LafargeHolcim ab (+2,1%). Die Aktien waren nach der Ankündigung von Veränderungen im Management gesucht. Analysten hatten bereits beim Amtsantritt des neuen CEO Jan Jenisch mit Veränderungen bei den Zuständigkeiten und der Kontrolle der Länderorganisationen gerechnet. Nun wird die Reorganisation der Konzernleitung als ein erster wichtiger Schritt gesehen und positiv gewertet. Er ebne den Weg für einen Abbau der Gruppenfunktionen und Einsparungen bei den Verwaltungskosten. Allerdings bleibe das Unternehmen Antworten auf Fragen etwa zum finanziellen Einfluss dieser Entscheidungen noch schuldig, verlautete auch leise Kritik.

Dahinter waren mit Julius Bär (+1,2%) und Swiss Life (+1,0%) einzelne Finanztitel gut gesucht, während CS und UBS (je +0,5%) etwas moderater vorrückten. In der Spitzengruppe waren noch Richemont (+1,0%) vertreten.

Profitiert hat der Gesamtmarkt aber insbesondere von den starken Roche (+1,0%), welche allerdings gegen Handelsende noch etwas von ihren Tageshöchstständen zurückkamen. Die zuletzt positiven Studiendaten aus der Entwicklungspipeline hätten die Nachfrage nach dem Genussschein angekurbelt, hiess es in Marktkreisen. Zudem hatte JPMorgan die Titel in die «European Best Equity Ideas»-Liste aufgenommen, was zusätzliche Unterstützung bot.

Novartis blieben mit einem Minus von 0,1% klar hinter Roche zurück. Das Unternehmen meldete am Morgen den Abgang des Onkologie-Chefs. Und Nestlé (-0.8%) fielen nach vorerst positiven Notierungen am Nachmittag gar deutlich ins Minus zurück. Die grössten Einbussen erlitten indes Lonza (-1,8%) und Sonova (-1,7%). Der Hörgerätehersteller hatte zuletzt unter sinkenden Marktanteilen im US-Markt gelitten.

Dufry und Givaudan büssten je 1,4% an Terrain ein. Der Riech- und Aromastoffehersteller hatte am Vorabend über eine Vereinbarung über ein Schuldscheindarlehen im Volumen von 300 Mio EUR in zwei Tranchen informiert.

Im breiten Markt gaben einige Industrietitel wie Meyer Burger (-4,8%), Bobst (-2,7%) oder Schmolz+Bickenbach (-2,5%) etwas deutlicher nach. Die Aktien des Bankensoftwareproduzenten Temenos (-2,5%) wurden zudem von einer Rückstufung durch Morgan Stanley auf «Underweight» gebremst.

Mit AMS (-2,5%) wurde auch einer der Überflieger im zu Ende gehenden Börsenjahr klar zurückgenommen. Wegen verschiedener Ratinganhebungen über die vergangenen Tage seien die Titel aber nach unten gut abgestützt, hiess es dazu am Markt.

Auf der Gegenseite fielen Santhera auf, welche – ohne News – wie bereits am Vortag knapp 12% anzogen. Und Lastminute gewannen 5,3% auf 15 CHF hinzu. Der Online-Reiseanbieter will 15% der ausstehenden eigenen Aktien zu einem Preis von 16 CHF das Stück zurückkaufen. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert