CH-Verlauf: Im Aufwind – SMI nimmt 13’000 Punkte ins Visier

CH-Verlauf: Im Aufwind – SMI nimmt 13’000 Punkte ins Visier
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zieht zum Wochenschluss an. Dabei startete der Leitindex zunächst noch verhalten. Danach gewann er an Breite und es setzte sich eine festere Tendenz durch. Grund dafür sind positive Vorgaben aus den USA, wo dank der Zinssenkung der US-Notenbank Fed vor allem zyklische Titel und Finanzwerte gefragt waren. Aber auch Technologiewerte, die zunächst wegen des Kurseinbruchs von Oracle nachgegeben hatten, konnten die Verluste klar eingrenzen. Dies wecke die Hoffnung auf ein Weihnachtsrally und versetze die Anleger entsprechend in Kaufstimmung, sagt ein Händler.

Positiv sei, dass das Fed die Tür für weitere Lockerungen offen gelassen habe. Eine Reihe von Marktteilnehmern glaubt dabei noch immer an zwei weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr, auch wenn das Fed nur eine signalisiert hatte. Nun dürften die Marktteilnehmer diesbezüglich ihren Blick in die kommende Woche richten, wenn am Dienstag der verspätete US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird. Am kommenden Donnerstag stehen dann auch noch die Zinsentscheidungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank (EZB) bevor.

Der SMI steigt bis um 11.00 Uhr um 0,44 Prozent auf 12’962,03 Punkte und nimmt damit die Marke von 13’000 Punkten, die er am Mittwoch kurzzeitig überwunden hatte, wieder ins Visier. Im Wochenvergleich ergäbe sich beim aktuellen Kursstand des SMI allerdings nur ein kleines Plus. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,68 Prozent vor auf 2102,84 und der breite SPI um 0,50 Prozent auf 17’826,32 Zähler. Innerhalb des SLI dominieren die Gewinner (23) die Verlierer (7) klar.

Für besondere Weihnachtsstimmung sorgt laut Händlern der Kursverlauf der UBS-Aktien (+4,2% auf 34,91 Fr.). Zeitweise erreicht der Kurs der Grossbankaktie bei über 35 Franken den höchsten Stand seit der Finanzkrise. Laut Händlern schürt die Aussicht auf eine mögliche Einigung in der Diskussion um die Eigenkapitalausstattung der Grossbank Hoffnungen. So habe eine Gruppe von bürgerlichen Parlamentariern einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Dieser will die vom Bundesrat vorgesehenen deutlichen Verschärfungen wieder abmildern.

Mit Julius Bär (+1,8% auf 61,44 Fr.) rangiert eine weitere Bankaktie weit oben auf der Kurstafel. Hier wird ein Analystenkommentar als Kurstreiber genannt. ODDO BHF hat die Abdeckung des Vermögensverwalters in einer Branchenstudie mit der Empfehlung «Outperform» und einem Kursziel von 68 Franken wieder aufgenommen. Mit Swiss Re (+1,6%), Partners Group (+1,7%), Swiss Life (+1,1%) und Zurich (+1,2%) folgen weitere Finanzwerte.

Gefragt sind auch VAT (+2,7%) sowie in deren Sog die Papiere von Comet (+4,4%), Inficon (+2,0%) und AMS Osram (+3,7%). Sie profitierten von den von der Branche als günstig beurteilten Aussichten des Investitionszyklus im Halbleiterbereich. Dieser solle sich 2026 klar aufhellen, sagt ein Händler.

Auf den Kauflisten stehen aber auch zyklische Werte wie ABB (+1,6%), die Bauwerte Holcim (+1,0%), Sika (+1,4%) und Geberit (+0,9%) sowie Kühne + Nagel (+0,9%).

Dagegen machen die Anleger um defensive Werte wie Roche GS (-1,3%), Lonza (-1,0%), Sandoz (-0,5%), Novartis (-0,3%) und Straumann (-0,4%) einen Bogen. Marktschwergewicht Nestlé (+0,3%) trotzt dem Negativtrend bei den defensiven Werten.

Ausserhalb des SMI fallen zudem die Aktien der neu formierten Helvetia Baloise (+3,4%) auf. Sie profitieren von diversen positiven Erstabdeckungen durch Analysten. Auch Polypeptide (+3,1%) ziehen im Zuge einer strategischen Allianz mit Lupin Manufacturing Solutions an.

Die Aktien von Cicor (+3,1%) erholen sich von den massiven Verlusten, die die Aktie nach einer Gewinnwarnung in den vergangenen Sitzungen erlitten hatte.

Die Aktien des Höhenfliegers Kuros (-2,4%) bleiben laut Händlern dagegen auf Konsolidierungskurs. (awp/mc/pg)

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