CH-Schluss: SMI rückt 0,6% auf 9’147 Punkte vor

CH-Schluss: SMI rückt 0,6% auf 9’147 Punkte vor

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag auf die zuletzt erlittenen Abgaben reagiert und zu einer kräftigen Erholung angesetzt. Angeführt wurde die technische Gegenbewegung von Zyklikern und Banken. Der Verkaufsdruck an den internationalen Finanzmärkten habe spürbar abgenommen und Anleger hätten Deckungskäufe getätigt, beschrieb ein Händler die Lage am Markt. Zudem habe die Korrektur erste Schnäppchenjäger auf den Plan gerufen. Unterstützung gab es von guten Daten zur US-Industrieproduktion, während sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im November deutlicher als erwartet abgekühlt hat.

Bestand in den letzten Tagen keine Einigkeit darüber, ob es sich bei den jüngsten Kursentwicklungen um einen Stimmungswandel oder bloss um Gewinnmitnahmen handelte, mehren sich nun wieder die Stimmen, die von einem Bullenmarkt sprechen. Bis Ende Jahr sei ein Erreichen der Marke von 9’500 Punkten durchaus noch möglich, hiess es. Gewinnmitnahmen wie in den letzten Tagen seien in einer solchen Situation nicht unüblich und sogar förderlich für die Nachhaltigkeit der Kursanstiege. Gegen einen Bärenmärkt spreche weiter auch das positive makroökonomische Umfeld.

Bis Handelsende rückte der Swiss Market Index (SMI) um 0,63% auf 9’146,82 Punkten vor, wobei er zum Schluss noch von den Tageshöchstwerten zurückgenommen wurde. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,84% auf 1’481,28 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,74% auf 10’499,32 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen bis auf Zurich Insurance (unv.) alle im Plus.

Lonza (+2,2%) beendeten den Handel an der Spitze der Blue Chips, gefolgt von Vifor (+2,1%) und Sonova (+2,0%). Nach der jüngsten Rücksetzern überrasche dies nicht, hiess es. Insbesondere die Titel des Hörgeräteherstellers hatten nach enttäuschenden Halbjahreszahlen zwei Tage in Folge Verluste hinnehmen müssen. Gegensteuer gaben die Anleger auch bei Logitech (+2,0%) oder Schindler (+1,9%).

Clariant kletterten um 1,8% auf 26,25 CHF in die Höhe. Beim Chemiekonzern hatten die Analysten von Société Générale die «Kauf»-Empfehlung bekräftigt und ihr Kursziel um 4,50 CHF auf 29,50 CHF deutlich erhöht. Trotz der gescheiterten Huntsman-Fusion bleibe er von Clariant überzeugt, so der Analyst.

Bei den Banken schlossen sowohl Julius Bär als auch Credit Suisse (je +1,4%) und UBS (+0,9%) klar im Plus. Die Banken hätten überdurchschnittlich von der guten Stimmung am Finanzmarkt profitiert, war hierzu aus Händlerkreisen zu hören.

Nicht ganz so auf Touren kamen die Pharma-Schwergewichte Roche (+0,5%) und Novartis (+0,4%). Novartis hatte für sein Krebsmittel Kisqali (Ribociclib) eine bedingte Empfehlung durch die britische Zulassungsbehörde National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) erhalten. Nestlé gewannen 0,4%.

Zurückhaltung war am Tag nach dem Investorentreffen bei den Papieren des Versicherungskonzerns Zurich (unv.) auszumachen. Der Konzern sieht sich auf Kurs, um in Zukunft profitabel zu wachsen und die Dividende bis 2019 zu erhöhen.

Am breiten Markt verzeichneten die Aktien von Meyer Burger (+7,7%) einen starken Anstieg. Händlern zufolge hatten Firmenvertreter in einem Fachmedium die Heterojunction-Technologie (HTJ) als überlegen bezeichnet. Erst kürzlich ging beim Solarzulieferer ein erster grösserer Auftrag für HTJ-Produkte ein. Derweil hatte der Mischkonzern Conzzeta (Aktie: +4,4%) anlässlich einer Equity-Konferenz den Ausblick für 2017 erhöht.

Stark nach oben ging es nach einer Ratingerhöhung auch für Vetropack (+2,9%) und EFG avancierten nach gut aufgenommenen Aussagen zur Neugeldentwicklung mit 3,7%. Auch die Valoren des Milchverarbeiters Emmi (+2,0%) waren im Zuge eines verteidigenden Kommentars der UBS Investmentbank gefragt, während GAM dank Übernahmephantasien um 2,7% zulegten.

Sein Börsendebut wagte derweil das Gebäudetechnik- und Gebäudehülle-Unternehmen Poenina. Die Aktien überschritten die 50-CHF-Marke und standen am Ende bei 51,50 CHF. Im Vorfeld wurde der Ausgabepreis bei 46 CHF festgesetzt und die Erstnotierung hatte 48,50 CHF betragen. (awp/mc/ps)

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