CH-Schluss: SMI gibt 0,42% auf 9007,50 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,42% auf 9007,50 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag im Minus geschlossen. Anfänglich waren die Kurse aufgrund der Unsicherheiten um Griechenland zwar deutlich unter die SMI-Marke von 9’000 Punkten abgesackt, doch mit neuen Hoffnungen auf eine Lösung erholten sich die wichtigsten hiesigen Indizes klar und schlossen nur moderat im roten Bereich. Der SMI konnte dabei gar die Marke von 9’000 Punkten zurückerobern. Die Nervosität an den Finanzmärkten bleibt allerdings hoch. Der Volatilitätsindex VSMI, der die Schwankungen am hiesigen Markt abbildet, bewegt sich weiter im hohen Bereich und legte zum Schluss über 6% zu.

Laut Händlern hoffen viele Marktteilnehmer doch noch auf eine Einigung zwischen den wichtigsten Playern beim Griechenland-Drama, auch wenn sie erst zum letztmöglichen Zeitpunkt am Wochenende zustande kommen würde. Für den Fall einer Einigung bieten die internationalen Geldgeber den Griechen nun eine konkrete Perspektive, wie am Freitagmittag bekannt wurde. Sie schlagen eine Verlängerung des Rettungsprogramms um fünf Monate bis Ende November vor, wobei Athen in diesem Zeitraum insgesamt 15,5 Mrd EUR zur Verfügung gestellt werden sollen. Ein Verbleib Griechenlands im Euro wäre zwar sicher positiv, die Krise dürfte somit aber ein paar Monate später wieder zurückkommen, meinte ein Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor zum Handelsschluss 0,42% auf 9’007,50 Punkte, dies bei einem Tagestief von 8’933 Punkten. Dank den starken Avancen in der ersten Wochenhälfte blieb auch ein klarer Wochengewinn beim SMI von 1,6%. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab am Freitag 0,27% auf 1’353,24 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,40% auf 9’137,05 Punkte ab. Von den 30 wichtigsten Aktien notierten zum Handelsschluss 16 im Minus und 14 im Plus.

Vor dem Hintergrund der Griechenlandkrise spielten Unternehmensnews keine allzu grosse Rolle. Die Papiere des Pharmaschwergewichtes Novartis (-1,5%) gehörten den ganzen Tag zu den schwächsten Titeln, dies trotz positiver Produkte-News: So hat etwa der vorberatende Ausschuss der europäischen Gesundheitsbehörde EMA die Marktzulassung für das Medikament Farydak für die Therapie des multiplen Myeloms empfohlen. Und auch für das Hautkrebsmedikament Odomzo gab es eine Empfehlung.

Auch Roche (Aktie -0,4%) hat von der Behörde erfreuliche Post erhalten: Hier hat der EMA-Ausschuss für das Medikament Perjeta eine weitere Indikation bei Brustkrebs empfohlen. Zudem hat sich die britische Bank HSBC zu beiden Pharma-Titel positiv geäussert bzw. beide zum Kauf empfohlen. Und auch Actelion (-0,5%) als weiterer Pharmawert wurde mit ‹Kaufen› bewertet. Das Unternehmen hat zudem die Gründung eines Start-up zur Entwicklung synthetischer Impfstoffe unter dem Namen Vaxxilon mit dem Max-Planck-Institut vermeldet.

Grösste Verlierer im SMI/SLI waren neben Novartis derweil nachrichtenlos Sonova (-1,6%) und Lonza (-1,2%). Und auch bei Kühne+Nagel (-1,0%) oder Swatch (-1,0% auf 377,80) waren die Verluste relativ gross. Barclays hat für letztere die Bewertung auf Equal- von Overweight und das Kursziel um 40 auf 400 CHF gesenkt, dies im Zusammenhang mit der Bedrohung durch die Apple Watch. Ebenso hat Vontobel das Kursziel um 40 auf 420 CHF gesenkt. Der Branchennachbar Richemont (+0,2%) hielt sich dagegen deutlich besser.

Grösste Gewinner waren zum Schluss Julius Bär (+1,0%), Transocean (+0,7%) und Adecco (+0,5%). Erstere haben diese Woche dank der Einigung im US-Steuerstreit 6,3% zugelegt.

Im breiten Markt profitierten Santhera (-5,8%) anfänglich von einer Zulassungsempfehlung vom EMA-Ausschuss für Raxone im Falle der Augenerkrankung LHON, bevor es zum Schluss zu deutlichen Gewinnmitnahmen kam. OC Oerlikon (+2,6%) gewannen nach einer Erhöhung auf ‹Buy› durch Baader Helvea deutlich hinzu. Der CEO des Energiekonzerns Repower (PS +0,3%) hat sich derweil in einem Interview mit AWP zurückhaltend zum laufenden Jahr geäussert. Er rechnet aufgrund der tiefen Strompreise und der Frankenstärke auch 2015 mit weiteren Herausforderungen.

Die Conzetta-Aktie wies ein rechnerisches Minus von 81% aus, was aber das Ergebnis eines Aktiensplits sowie der Abspaltung von Plazza Immobilien war, die neu an der SIX gehandelt werden. Der erste Kurs hier betrug 216 CHF, zum Schluss notierten die Papiere mit 210,50 CHF. (awp/mc/pg)

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