CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 9564 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 9564 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag leicht im Minus geschlossen. Der Leitindex SMI bewegte sich aber den ganzen Tag über kaum von der Stelle, nachdem es am Vortag noch klar aufwärts gegangen war und das Jahres- sowie das Allzeithoch ins Blickfeld geraten waren. «Wir konsolidieren auf hohem Niveau», kommentierte ein Händler. Für einen Ausbruch nach oben fehlten die Impulse.

Solche könnten die Verhandlungen im Handelsstreit zwischen den USA oder China oder eine Lösung beim Brexit bringen. Solche zeichneten sich am Donnerstag aber nicht ab. Wenig hilfreich war für den hiesigen Markt zudem eine Einschätzung der UBS-Analysten, die im Handel herumgereicht wurde. Demnach sollen die Experten des Instituts neuerdings dazu raten, von Schweizer Aktien in solche aus Deutschland umzuschichten. Der deutsche Leitindex Dax legte am Donnerstag zu.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss hingegen 0,07 Prozent tiefer bei 9’563,71 Punkten. Er bewegte sich während des gesamten Handels nur in einem engen Band von gut 30 Stellen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,08 Prozent auf 1’476,05 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,10 Prozent auf 11’356,35 Zähler. Von den 30 Top-Titeln schlossen 18 im Minus, 11 im Plus und einer (Swiss Re) unverändert.

Die stärksten Einbussen bei den Blue Chips verbuchten Swisscom (-2,3% oder – 25,90 Fr.) und Clariant (-2,7% oder -0,59 Fr.), die allerdings beide Ex-Dividende gehandelt wurden. Bei der Swisscom wurden 22 Franken und bei Clariant 0,55 Franken je Aktie ausgeschüttet.

Abgesehen davon gaben nur noch Vifor Pharma (-1,8%) mehr als 1 Prozent nach. Diese glänzten bislang im Jahresverlauf mit einer überdurchschnittlichen Performance.

Eine leichte Belastung für den Gesamtmarkt waren zudem die Schwergewichte Novartis (-0,3%), Roche (-0,1%) und Nestlé (-0,1%). Vor allem die beiden Pharmatitel hatten den Gesamtmarkt schon an den Vortagen gebremst. Bei Novartis erwähnten Händler, dass das unabhängige Institute for Clinical and Economic Review (ICER) aus Boston am Vorabend seine abschliessende Empfehlung für die Preissetzung von bestimmten Medikamenten abgegeben habe und diese nicht zu Gunsten von Novartis ausgefallen sei.

Die mit Abstand grössten Gewinner waren auf der anderen Seite Julius Bär (+2,5%). Diese hatten schon am Vortag um gut 4 Prozent angezogen, obwohl die Titel nächste Woche wegen dem Börsenneuling Alcon aus dem Leitindex SMI fallen – was eigentlich eher kursbelastend sein sollte. Händler erklärten sich die auffällige Nachfrage nach Bär-Papieren mit Übernahmegerüchten. Unter anderem wird die UBS als mögliche Käuferin herumgeboten. Die Papiere der Grossbank schlossen am Donnerstag 0,9 im Plus, während CS um 1,2 Prozent anzogen.

Klar im Plus schlossen hinter den Banken die Papiere der beiden Luxusgüterkonzerne Richemont und Swatch (je +0,6%).

Auch die Valoren des Sensorenherstellers AMS (+0,2%) zogen an, und zwar den sechsten Tag in Folge. Die Preissenkungen für iPhones in China beflügle die Fantasie der Investoren, meinten Händler.

Am breiten Markt war der Börsengang der Tessiner Orthopädiefirma Medacta das Hauptereignis des Tages. Dem Börsenneuling gelang zunächst ein guter Start. Die Aktie, die zu 96 Franken ausgegeben wurde, startete mit 104 Franken und stieg bis auf 105,88 Franken. Am Schluss ging sie jedoch mit 96,10 Franken aus dem Handel – und damit praktisch unverändert zum Ausgabepreis. Medacta war der erste Börsengang im laufenden Jahr an der SIX. Nun geht es Schlag auf Schlag: Nächste Woche stehen die Kotierung der Novartis-Tochter Alcon an und der Börsengang des Zugherstellers Stadler auf dem Programm.

Ausserdem fielen unter den kleineren Titeln die Papiere der MCH-Gruppe auf, die um 7,9 Prozent avancierten. Händler berichteten von spekulativen Käufen. Diese basierten auf der Hoffnung, dass der Messebetreiber den Tiefpunkt durchschritten habe und ein erfolgreicher Turnaround bevorstehe.

Bei Klingelnberg (+5,4%) stützte derweil ein positiver Kommentar der Berenberg Bank, die mit markanten Marktanteilsgewinnen rechnet. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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