CH-Verlauf: Gut gehalten – Zurückhaltung vor US-Zinsentscheidung

CH-Verlauf: Gut gehalten – Zurückhaltung vor US-Zinsentscheidung
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt halten sich zum Wochenschluss die Kursausschläge in Grenzen. Die Anleger hielten sich vor der in der kommenden Woche erwarteten US-Zinsentscheidung zurück, heisst es. Das Geschäft verlaufe bis auf Spezialsituationen eher ruhig. Gewisse Aktivitäten seien auch darauf zurückzuführen, dass die Marktteilnehmer sich bereits mit dem grossen Eurex-Verfall in zwei Wochen beschäftigten. Die Anleger seien mit der Performance 2025 insgesamt zufrieden. «Viele wären wohl froh, wenn wir heute das Jahr abschliessen könnten», sagt der Händler.

Damit die heute Nachmittag erwarteten US-Daten das Geschehen noch merklich beeinflussen könnten, müssten sie schon klar von den Erwartungen abweichen, heisst es am Markt. Veröffentlicht werden neben dem Konsumentenstimmungsindex aus Michigan auch die PCE-Daten. Letztere sind das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmass und wären eigentlich wichtig. Allerdings sind die heutigen PCE-Daten vom September und dürften damit keine allzu grosse Bedeutung haben. Auch der US-Arbeitsmarktbericht wird, wie eigentlich immer am ersten Freitag im Monat, wegen des US-Shutdowns erst nach der US-Zinsentscheidung veröffentlicht. An den Märkten wird derweil weiter fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank am nächsten Mittwoch die Zinsen um 25 Basispunkte senkt. «Alles andere wäre eine riesige und negative Überraschung», meint ein Händler. Wichtiger seien die Signale, wie es im kommenden Jahr mit den Zinsen weitergeht.

Der SMI notiert um 11.15 Uhr um 0,14 Prozent höher auf 12’912,07 Punkten. Damit rückt die mehr psychologisch als technisch wichtige Schallmauer von 13’000 Punkten wieder in Griffnähe, unter die er im Zuge des «Tags der Befreiung der USA» im April gefallen war.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, rückt um 0,12 Prozent vor auf 2089,86 und der breite SPI um 0,10 Prozent auf 17’757,46 83 Zähler. Im SLI überwiegen die Gewinner (16) die Verlierer (14).

Im Fokus stehen Swiss Re (-5,7%). Der Rückversicherer hat am Investorentag seine neuen Ziele bekanntgegeben. Diese kämen allerdings nicht sehr gut an, meint ein Händler. Swiss Re peilt demnach 2026 neu einen Gewinn von 4,5 Milliarden US-Dollar an, nach bisher 4,4 Milliarden. Erwartet worden seien 4,8 Milliarden. Die Aktie sei schon seit einiger Zeit auf Konsolidierungskurs, sagt ein Händler. «Nächste Woche haben die Leute diesen Kursknick wieder vergessen.» Zudem dürfte dann die Aktie wegen ihrer Dividendenrendite für 2026 gekauft werden.

Unter Abgaben leiden VAT (-1,3%), die zuletzt einen guten Lauf gehabt hätten. Ebenfalls im Minus stehen Holcim (-0,7%). Als Grund nennt ein Händler die Ratingsenkung auf «Underperform» durch Exane BNP. Auch die Anteile der Luxusgüterhersteller Richemont (-0,6%) und Swatch (-1,5%) fänden kaum Käufer, heisst es.

Zu den Verlierern gehören Lindt&Sprüngli (-1,4%) und Nestlé (-0,2%). Dagegen ziehen die Pharmariesen Novartis (+0,7%) und Roche GS (+0,3%) nach dem schwachen Vortag etwas an.

Gekauft werden zudem mit Sika (+2,8%), Alcon (+2,5%) und Partners Group (+0,8%) Aktien, die im laufenden Jahr schlecht gelaufen sind. Mit Sandoz (+1,7%), UBS (+1,4%) und ABB (+0,8%) würden aber auch «Topperformer» des laufenden Jahres gekauft.

Die Aktien von Galderma (+0,7%) ziehen ebenfalls an. Der Hautpflege-Konzern hat für den Biostimulator Sculptra in Europa eine erweiterte Zulassung erhalten. Der Hautstraffer darf neben dem Gesicht nun auch für andere Körperteile angewendet werden.

Wenig verändert notieren SMG (+0,5%), die am Vortag mehr als 9 Prozent eingebüsst hatten. Cosmo Pharma (+3,2%) setzen den Höhenflug fort, der am Mittwoch mit dem «Durchbruch eines Haarwuchsmittels» eingesetzt hatte. Auch Idorsia (+4,9%) ziehen an. (awp/mc/pg)

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