CH-Schluss: SMI büsst 0,8% auf 8’874 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 0,8% auf 8’874 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach dem freundlichen Wochenauftakt am Dienstag den Tritt verloren und an Terrain eingebüsst. Dabei rutschte der Leitindex SMI unter die Marke von 8’900 Punkten zurück. Belastend wirkten die Abgaben der Index-Schwergewichte, wobei der grösste Druck von den Roche-Genussscheinen ausging. Aber auch einige Zykliker und Finanztitel verzeichneten grössere Einbussen. Am Ende drückten wachsende Sorgen rund um die Russland-Affäre im US-Wahlkampf den SMI auf ein Tagestief.

Es habe an Impulsen gefehlt, um die Aufwärtsbewegung vom Montag fortzusetzen, hiess es im Handel. Die Anleger warteten bereits auf den Mittwoch und den Auftritt der US-Notenbankchefin vor Vertretern des US-Kongresses. Janet Yellen könnte in ihren Ausführungen weitere Anhaltspunkte zur nächsten Zinserhöhung und zu den Plänen abgeben, wie eine Reduktion der aufgeblähten Fed-Bilanz ausschauen könnte. Ausserdem kommt in der zweiten Wochenhälfte die US-Bilanzsaison ins Rollen.

Bis Handelsschluss verlor der Swiss Market Index (SMI) 0,78% auf 8’874,07 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, sank um 0,72% auf 1’410,75 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,73% auf 10’099,23 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 24 Verlierer fünf Gewinnern gegenüber. Schindler PS beendeten den Handel unverändert.

Adecco (-2,1% bzw. -1,55 CHF) verbuchten am Berichtstag die stärksten Abgaben unter den Blue Chips. Allerdings wurden die Titel im Rahmen der zweiten Teilausschüttung mit 0,90 CHF ex-Dividende gehandelt. Belastend kam hinzu, dass die Deutsche Bank das Rating für den Personaldienstleister auf «Sell» gesenkt und das Kursziel deutlich reduziert hatte. Der zuständige Analyst geht von einer Verlangsamung der Marktentwicklung im Laufe des Jahres 2018 aus.

Hohe Einbussen waren auch bei Vifor (-2,2%) zu sehen, deren Kursziel Baader Helvea zurückgenommen hatte. Immerhin bekräftigten die Analysten die «Kaufempfehlung» mit Blick auf die Chancen, die das Eisenportfolio und der Zukauf des Kaliumbinders Veltassa bietet.

Die im laufenden Jahr starken Sonova-Titel büssten 1,2% ein und auch Swatch, Bâloise, SGS oder Givaudan verloren ein Prozent oder etwas mehr. Letztere Gesellschaft kündigte in der Aromensparte die Übernahme der niederländischen Vika an.

Gar um 2,1% brachen die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär ein. Die Grossbankentitel der UBS und Credit Suisse (-0,6%) büssten weniger an Wert ein, nachdem sie lange entgegen dem Markttrend im Plus gestanden hatten.

Bei den Schwergewichten fielen Roche mit -1,1% ab, dabei hatte Kepler Cheuvreux das Kursziel leicht angehoben und auf die am Montag veröffentlichten «sehr guten Studiendaten» zum Hämophilie-Mittel Emicizumab (ACE910) verwiesen. Novartis (-0,9%) und Nestlé (-0,7%) grenzten ihre Kursabgaben bis Börsenschluss ein, was mit Gewinnrealisierungen begründet wurde.

Auf der Gewinnerseite verteidigten Clariant (+0,4%) das Plus bis am Ende. Kepler Cheuvreux hatte das Kursziel für den Spezialchemiekonzern erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. Zudem zählen die Titel neu zu den «Swiss Top Picks». Clariant bleibe nicht nur durch die Fusion mit Huntsman eine sehr interessante Anlagemöglichkeit, so der zuständige Analyst.

Am breiten Markt hatten einige Unternehmen vorläufige Zahlen zum ersten Semester vorgelegt: So rechnen Energiedienst (Aktie: +1,6%) und das Messtechnikunternehmen Inficon (+4,7%) mit einem höheren Betriebsergebnis, während beim Online-Reiseanbieter Lastminute.com (-2,3%) die Abwertung des britischen Pfunds auf die Geschäfte gedrückt hat.

Der Handels- und Dienstleistungskonzern DKSH (-0,1%) wiederum baut seine Marktpräsenz in Indonesien aus und übernimmt eine Mehrheit an der PT Wicaksana mit Sitz in Jakarta. Damit schafft DKSH den Markteintritt für Konsumgüter und Pharma-Produkte in Indonesien. Beim Börsenneuling Idorsia (-5,3%) haben Jean-Paul und Martine Clozel in den letzten zwei Wochen weiter zugegriffen und so die Beteiligung auf knapp 26% ausgebaut. Derweil wurden die Titel weiter vom hohen Niveau zurückgenommen.

Newron profitierten am Dienstag derweil von der Lancierung des Parkinson-Mittels Xadago in den USA. Zwar war dies bekannt, dennoch verteuerten sich die Newron-Aktien bis Handelsschluss um 2,9%. (awp/mc/upd/ps)

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