CH-Schluss: SMI nach uninspiriertem Handel leicht im Minus

CH-Schluss: SMI nach uninspiriertem Handel leicht im Minus
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hatte am Mittwoch Mühe, eine klare Richtung zu finden und zuletzt leicht im Minus geschlossen. Händler sprachen von einem uninspirierten Handel. Ein Beleg dafür seien auch die relativ geringen Ausschläge bei den einzelnen Blue Chips. «Nach dem überraschend starken Anstieg des SMI an den ersten beiden Tagen der Woche fehlten die Treiber für weitere Avancen», erklärte ein Marktbeobachter das eher geruhsame Geschehen. Am Montag und Dienstag hatte der Leitindex um 150 Punkte rsp. knapp 1,4 Prozent zugelegt.

Die am frühen Nachmittag publizierten Makrodaten sorgten auch nur für ein Strohfeuer. Die Daten fielen zwar tendenziell unter den Erwartungen aus, was Börsianer derzeit mögen. «Im Moment werden schwache Konjunkturdaten als gut für die Finanzmärkte betrachtet, denn sie befeuern Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank im September», sagte ein Marktanalyst dazu. Doch der Effekt hielt bei den am Mittwochnachmittag veröffentlichten BIP- und Arbeitsmarktdaten nicht lange an. Nächster Fixpunkt in diesem Zusammenhang ist die für den Freitag angekündigte Publikation des US-Arbeitsmarktberichts.

Der Leitindex SMI schloss 0,14 Prozent tiefer auf 11’090,22 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sank um 0,06 Prozent auf 1744,25 und der breite SPI um 0,15 Prozent auf 14’614,94 Zähler. Von den 30 SLI-Titeln gaben 14 nach und 16 legten zu.

Die Bandbreite der Bewegungen bei den Blue Chips hielt sich aber in sehr engen Grenzen. Nur ein Titel zeigte eine Veränderung von mehr als 1 Prozent. Es waren dies die volatilen AMS-Osram, welche 1,8 Prozent tiefer aus dem Handel gingen.

Dahinter waren die schwergewichtigen Novartis (-0,7%) die grössten Verlierer. Belastet wurde der Kurs von der Meldung, dass das Novartis-Medikament Entresto zu jenen zählt, für welche die US-Regierung im Zusammenhang mit dem Inflation Reduction Act (IRA) Preisverhandlungen führen will. Vontobel-Analyst Stefan Schneider meint in einem Kommentar allerdings, dass es sich beim Thema bloss um einen Sturm im Wasserglas handle. Er verweist darauf, dass Novartis selber schon für Mitte 2025 mit einem Markteintritt günstiger Nachahmer-Versionen für Entresto rechne. Diese Annahme hätten die Basler auch in die Mittelfristziele einfliessen lassen. Die beiden anderen Schwergewichte Nestlé (-0,6%) und Roche (+0,3%) entwickeln sich unterschiedlich.

Leicht überdurchschnittliche Einbussen erlitten ausserdem Schindler, Julius Bär, Swiss Life und Logitech (je -0,5%). Bei letzteren belastete laut Händlern ein schwacher Ausblick beim PC-Hersteller HP.

Die Gewinnerliste wurde derweil von Adecco (+0,8%) und Givaudan (+0,7%) angeführt. Der Genfer Duftstoffkonzern hielt am Berichtstag einen Investorenanlass ab.

Dahinter legten Lonza und Sonova mit je +0,7 Prozent am stärksten zu.

Bei den Gewinnern reihten sich auch UBS (+0,4%) ein. Die Papiere hatten sich schon in den letzten Wochen stark entwickelt. Nun wird die Grossbank am Donnerstag ihre lange ersehnten Quartalszahlen vorlegen und dann auch nähere Details zur Zukunft der CS verkünden.

Am breiten Markt fielen Stadler Rail (+6,0%) nach Zahlen positiv auf. Gut aufgenommen wurden insbesondere der Auftragseingang und der Reingewinn, die beide deutlich über den Erwartungen der Analysten zu liegen kamen.

Bei GAM (+4,5%) kam der von der Aktionärsgruppe Newgame vorgeschlagene neue Firmenchef gut an. Allerdings zündeten die Aktien auch wegen des momentan engen Marktes ein Kursfeuerwerk, wie Händler meinten.

Auf der anderen Seite sorgte bei Implenia (-4,8%) ein grösserer Aktien-Verkauf von Grossaktionär Norbert Ketterer für weiteres Ungemach. Er war offenbar zum Verkauf gezwungen, da einige seiner anderen Immobilienanlagen insbesondere in Deutschland in Schwierigkeiten geraten sind, wie es in einem Kommentar der Bank Vontobel hiess.

TX (-4,9%) gaben derweil einen schönen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Und die Aktien des krisengeplagten Unternehmens Evolva rasselten sogar um 19 Prozent in die Tiefe. (awp/mc/pg)

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