CH-Schluss: Nach festerem Verlauf nur wenig verändert

CH-Schluss: Nach festerem Verlauf nur wenig verändert
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag nach einem über weiten Strecken freundlichen Verlauf nur wenig verändert geschlossen. Zunächst hatten Anschlusskäufe an den starken Vortag sowie Entspannungssignale im Handelsstreit mit den USA gestützt. Dann aber liess der Schwung am späteren Nachmittag nach und die Gewinne schmolzen ab. Händler bezeichneten die Stimmung aber als gut, nachdem US-Präsident Donald Trump die Einführung der von ihm angekündigten neuen Zölle auf EU-Importe verschoben hatte. Nun gab er sich zuversichtlich. EU-Vertreter hätten sich gemeldet, um schnell Termine für Treffen festzulegen, schrieb Trump auf seinem Online-Kanal Truth Social.

Wie lange dieses Erleichterungsrally noch anhält, bleibe abzuwarten, hiess es am Markt. Denn auch wenn die Einführung neuer Zölle aufgeschoben worden sei, würden die Zölle ja nicht unter das ‹universelle› Niveau von 10 Prozent gesenkt. Damit würden diese Marktrallyes nicht durch gute Nachrichten ausgelöst, sondern durch weniger schlechte. Derweil waren auch US-Konjunkturzahlen stärker als erwartet ausgefallen. So hat sich die Stimmung der Verbraucher in den USA im Mai unerwartet deutlich aufgehellt.

Der SMI schloss notiert nach einem Tageshoch auf rund 12’380 Punkten noch um 0,06 Prozent höher auf 12’324,78 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,14 Prozent vor auf 2011,17 und der breite SPI um 0,09 Prozent auf 16’965,38 Zähler. Im SLI schlossen 17 Titel höher und 13 tiefer.

Gefragt waren Aktien von Technologie- und Wachstumsfirmen. Zu ihnen zählten neben dem Medizintechniker Straumann (+1,5%) auch VAT (+0,9%), Temenos (+0,9%) und Comet (+1,5%). AMS Osram (+7,7%) half vor allem ein gewonnener Rechtsstreit in den USA. In diesem Zusammenhang wurden dem Unternehmen 51,8 Millionen US-Dollar zugesprochen.

Auch zyklische Werte ABB (+1,1%), Adecco (+0,8%) und Geberit (+0,7%) standen weit oben auf der Kurstafel. Bei den Finanzwerten waren neben UBS (+1,2%) auch Julius Bär (+0,4%) und Partners Group (+0,6%) im Gewinnerfeld zu finden. Nach anfänglichen Verlusten schlossen auch die beiden Versicherer Swiss Re (+0,4%) und Swiss Life (+0,3%) im Plus.

Unterschiedlich zeigten sich die Luxusgüterwerte. Während Richemont (+1,0%) fester schlossen, waren Swatch (-0,4%) schwächer. Grund dafür waren die Uhrenexporte im April. Diese stiegen angesichts des US-Zollhammers und damit verbundener vorgezogener Lieferungen in die USA deutlich. Die globale Nachfrage nach Uhren bleibt indes weiterhin gedämpft. Zudem verkauften sich sehr teure Zeitmesser (von Richemont) weit besser als die günstigeren Segmente (von Swatch).

Auf der anderen Seite gaben die zyklischen Kühne + Nagel (-0,8%) und Holcim (-0,6%) nach. Schwächer schlossen zudem der Versicherungstitel Zurich (-0,9%) sowie die defensive Werten Alcon (-0,6%), Sonova (-0,6%) und Sandoz (-0,5%).

Aber auch die Pharmariesen Novartis (-0,1%) und Roche (GS -0,6%) beendeten den Handel im Minus. Marktschwergewicht Nestlé (+0,1%) waren gehalten.

Auf den hinteren Rängen stachen Evolva (+24%) heraus. Das ehemalige Biotechunternehmen will die GZO Spital Wetzikon für fünf Millionen Franken übernehmen. Das Spital solle zur «regionalen Gesundheitsplattform» werden, hiess es. Das Spital sowie die Aktionärsgemeinden wollen den Sanierungsvorschlag «eingehend prüfen».

Deutlich höher bei überdurchschnittlichen Umsätzen schlossen Gurit (+20%). Im Markt war dazu nichts Konkretes zu vernehmen. Ein Marktbeobachter sprach angesichts der tiefen Marktkapitalisierung von spekulativen Käufen. Ein anderer meinte, einer der Grossaktionäre habe seine Position zu den aktuell tiefen Kursen wohl erhöhen wollen.

Barry Callebaut (+3,8%) setzten die Erholung von dem jüngst erreichten Rekordtief fort. Lem (-0,7%) waren nach Zahlen und kassierter Dividende etwas schwächer. (awp/mc/ps)

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