CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 8’143 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 8’143 Punkte

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Dienstag erneut zugelegt und damit die Erholung der vergangenen Tage fortgesetzt, wenn auch mit geringerem Tempo. Nach einem etwas schwächeren Auftakt konnte der Leitindex SMI ins Plus drehen und im späten Handel nochmals zulegen. Die neu erwachte Zuversicht der Investoren liess die Anleger vor allem bei zyklischen Papieren und Finanzwerten zugreifen. Tiefer notierende Schwergewichte bremsten und sorgten für das verglichen mit den anderen europäischen Börsen geringere Plus.

Stützend für die Stimmung wirkten wieder anziehende Ölpreise sowie die Entscheidung über die neue Premierministerin Theresa May in Grossbritannien. Auch die Lage der italienischen Banken werde etwas weniger kritisch eingeschätzt, hiess es. Die US-Märkte setzten nach der Eröffnung ebenfalls nochmals zu einem Aufschwung an und der Dow Jones-Index erreichte ein Rekordhoch, nachdem der S&P-500 bereits am Montag eine Bestmarke gesetzt hatte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,32% höher auf 8’143,13 Punkten. Während der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, um 0,83% auf 1’200,83 Zähler deutlich stärker zulegte, gewann der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,31% auf 8’811,17 Punkte hinzu. Bei den 30 Blue Chips schlossen 20 im Plus, sechs im Minus und vier unverändert.

Zyklische Papiere standen am Berichtstag in der Gunst der Anleger. So stiegen etwa Adecco um 2,8%, Richemont um 3,1%, LafargeHolcim um 2,5%, Swatch um 1,7% und Dufry noch um 0,8%. Für LafargeHolcim hat HSBC Rating und Kursziel erhöht. Die wirtschaftliche Abschwächung, die nach dem Brexit zu erwarten sei, scheine vollständig eingepreist, so der zuständige Analyst zum Zementhersteller.

Auch die Finanzwerte fanden sich auf den Kaufzetteln der Händler. Julius Bär gewannen 2,2% hinzu und UBS (+1,7% auf 12,56 CHF) zeigten sich unbeeindruckt von einem negativen Votum von Bernstein. Die Amerikaner nehmen die Abdeckung für die Papiere mit dem Rating «Underperform» auf und versehen sie mit Kursziel von gerade mal 8 CHF.

Die UBS gerät zudem laut «NZZ» nun auch in den Strudel des Korruptionsfalls um den malaysischen Staatsfonds 1MDB. Dokumente sollen belegen, dass auch die Grossbank eine fragwürdige Rolle gespielt habe, so das Blatt. Die Bank gibt unter Berufung auf das Bankgeheimnis keinen Kommentar.

Credit Suisse legten um 3,1% auf 10,84 CHF zu. Auch hier hat Bernstein eine Verkaufsempfehlung ausgegeben; das Kursziel liegt mit 6 CHF noch tiefer im einstelligen Bereich als bei der UBS.

Die Versicherer Zurich (+2,0%), Bâloise (+1,9%), Swiss Life und Swiss Re (je +1,8%) waren ebenfalls gefragt.

Die defensiven Schwergewichte sorgten hingegen dafür, dass die Bäume beim SMI nicht in den Himmel wuchsen: Novartis büssten 0,8% und Roche 0,2% ein; die beiden Pharmariesen berichten in der kommenden Woche über das zweite Quartal. Nestlé schlossen unverändert.

Die übrigen Verlierern waren sich Geberit (-0,8%), Kühne+Nagel (-0,2%), Lonza und Actelion (je -0,1%).

Am breiten Markt stiegen Adval Tech um deutliche 12,7%. Die Industriegruppe trennt sich von ihrer Kunststoffsparte Molds und verkauft die Einheit an das US-Luft- und Raumfahrtunternehmen Barnes Group. Den Erlös von 133 Mio CHF wollen die Berner primär für den Abbau von Schulden einsetzen.

Ins Schlaglicht rückten auch die Papiere des Fintech-Unternehmens Leonteq (+4,6%). Hier hat die als aktiver Investor bekannte Veraison ihre Beteiligung zügig auf über 5% ausgebaut. Erst vergangene Woche hatte die Beteiligungsgesellschaft die erste Meldeschwelle mit 3,22% überschritten, was den Leonteq-Papieren innert dreier Handelstage zu einem Kursplus von mehr als 20% verhalf.

Santhera (+6,8%, 82 CHF) wurde von Kepler Cheuvreux mit «Buy» und Ziel 116 CHF in die Bewertung aufgenommen. Auffällig war noch das Plus bei Cicor (+15,9%).

Auch Vorboten der Berichtssaison waren vertreten. So hat die auf industrielle Automatisierung spezialisierte Perrot Duval (unv.) ihren Gewinn – von einem sehr tiefen Niveau aus – verzehnfacht. (awp/mc/upd/ps)

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