CH-Schluss: Höhenflug hält dank Defensiver an

CH-Schluss: Höhenflug hält dank Defensiver an

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag erneut fester beendet und damit die fünfte Woche in Folge mit Gewinnen abgeschlossen. Das neue Intraday-Jahreshoch liegt mittlerweile bei 7’871 Punkten. Nach einem freundlichen Start fiel der SMI vorerst etwas zurück, wobei am Nachmittag durchzogene Konjunkturdaten aus den USA und die damit einhergehende negative Eröffnung der Wall Street etwas bremsten und die Kurse vorübergehend gar ins Minus fallen liessen. Mit Unterstützung der Defensiven erholte sich aber der Gesamtmarkt rasch wieder.

Auffallend war dabei, dass andere wichtige Börsenplätze in Europa Verluste verzeichneten wie in den USA. Der SMI hat sich damit vom allgemein nach unten tendierenden Trend losgelöst. Insgesamt verlief aber der dreifache Verfallstermin, der so genannte «Hexensabbat», in ruhigen Bahnen und mit geringen Ausschlägen der einzelnen Titel. Der Optimismus der Investoren scheint vorerst ungebrochen, auch wenn mehr und mehr Stimmen vor einem bevorstehenden Rückschlag warnen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,27% höher bei 7’864,39 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,5%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,21% auf 1’193,26 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,25% auf 7’290,42 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 15 im Plus, 13 im Minus und 2 unverändert.

Grösste Gewinner waren zum Schluss Givaudan (+2,2%), SGS (+1,8%) und Lonza (+1,7%), dies ohne fundamentale News. Mit etwas Abstand folgten Sulzer (+1,0%) und Kühne+Nagel (+0,9%).

Getragen wurde der Gesamtmarkt aber vor allem von den starken Roche (+0,8%) und etwas geringer auch von Novartis (+0,3%) oder einem weiteren Schwergewicht wie ABB (+0,6%). JPMorgan hatte im Rahmen einer Sektorstudie die Einstufungen von Novartis und Roche mit «Overweight» bestätigt. Das Vertrauen der Anleger in die langfristigen Wachstumsaussichten der Branche verbessere sich weiter, hiess es dazu. Ausserdem attestierte die US-Gesundheitsbehörde FDA dem Novartis-Produktkandidaten LDK378 zur Behandlung von Lungenkrebs gutes Therapiepotenzial.

Etwas fester zeigten sich auch UBS (+0,6%) und CS (+0,1%). CS hatten bereits am Vortag um mehr als 2,5% zugelegt. Die Bank muss gemäss Agenturmeldungen in den USA offenbar mindestens 400 Mio USD im Vergleich zur Beilegung einer weiteren Klage um eine Anleihe-Emission bezahlen, was der Kursentwicklung aber nicht schaden konnte. Bereits am Donnerstag hatte die CS eine Einigung um die Emission der inzwischen konkursiten Finanzierungsgesellschaft NCFE gemeldet.

Von den Versicherungen schnitten Zurich (+0,3%) und Swiss Re (+0,2%) knapp positiv ab. Der Rückversicherer hat Analysten zufolge im Bericht zum Economic Value Management (EVM), das der Messung der ökonomischen Wertschaffung dient, eine sehr gute Entwicklung aufgezeigt. Allerdings beruhe dieser Report stark auf Annahmen und sei daher für die externe Beurteilung nur beschränkt nutzbar.

Die grössten Verlierer waren SPS (-1,7%) im Vorfeld der Publikation des Jahresergebnisses von kommender Woche sowie Sonova (-1,5%). Ähnlich schwach entwickelten sich noch Schindler (-1,3%) und Swiss Life (-1,1%).

Im breiten Markt zogen Dätwyler nach Zahlen um 4,0% markant an, Dufry (+1,2%), Mobilezone (+1,1%) und Bachem (+0,5%) dagegen nur moderat.

Ebenfalls nach Zahlen gaben dagegen die PS des Premiumschokoladen-Hersteller Lindt&Sprüngli um 2,1% nach (Namenaktie -0,2%), während Compagnie Financière Tradition gar um 6,9% einbrachen. (awp/mc/upd/ps)

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