CH-Schluss: SMI verliert 0,16% auf 9’415,62 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,16% auf 9’415,62 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag leicht im Minus beendet und damit den zweiten Tag in Folge Verluste verzeichnet. Nach leichten Abgaben bis zum Mittag erholten sich die Indizes in den ersten Nachmittagsstunden etwas, um dann aber am späteren Nachmittag wieder etwas in die Verlustzone zu fallen. Der SMI fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 9’400 Punkten, schloss dann aber doch klar darüber.

Händler sprachen von einem insgesamt ruhigen Geschehen, wobei es bei einigen Titeln wie bereits am Vortag zu Gewinnmitnahmen gekommen sei. Für etwas Unterstützung hätten vor dem Mittag die überraschend guten Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone gesorgt, hiess es im Markt. Am Nachmittag hätten dann aber US-Makrozahlen die Aktienmärkte mehrheitlich belastet. Börsianer nannten hier die etwas schlechter als erwartet ausgefallenen Detailhandelsumsätze als wichtigsten Belastungsfaktor. Insgesamt sei nach dem Anstieg der letzten Wochen die Luft etwas draussen, meinte ein Händler, aufgrund der extrem lockeren EZB-Geldpolitik sei aber kaum ein grösserer Absturz zu erwarten.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI verlor zum Handelsschluss 0,16% auf 9’415,62 Punkte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index und der marktbreite Swiss Performance Index gaben ebenfalls je um 0,16% ab, und zwar auf 1’398,47 bzw. 9’444,45 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien notierten zum Handelsschluss 18 im Minus, 10 im Plus und zwei unverändert.

Das Augenmerk der Aktionäre war hierzulande auf die Generalversammlung von Sika gerichtet, die um 14 Uhr begann und zum Handelsschluss noch im Gange war. Da die Aktien allerdings während der GV-Zeit vom Handel ausgesetzt wurden, werden sich die Beschlüsse erst am (morgigen) Mittwoch auf die Aktien auswirken können. Zum Zeitpunkt der Aussetzung hatten die Titel um 0,2% eingebüsst. An der Versammlung kam es zum «Showdown» im Streit zwischen den Erben des Firmengründers und dem Verwaltungsrat, der sich mit Händen und Füssen gegen einen Verkauf an den französischen Konzern Saint-Gobain wehrt.

Unter den wichtigsten dreissig Titeln büssten derweil Kühne+Nagel (-2,0%) am meisten ein. Der Logistikkonzern konnte mit den Zahlen zum ersten Quartal die Anleger nicht so richtig überzeugen. Die Luft- und Seefracht hätten sich operativ stark, die Kontraktlogistik dagegen schwächer als erwartet entwickelt, kommentierten Analysten. Insbesondere aber der Ausblick habe enttäuscht, hiess es im Handel.

Unter den grössten Verlierern waren daneben vor allem weitere Zykliker wie etwa Adecco (-1,4%), Schindler PS (-1,1%) oder Lonza (-0,9%) auszumachen. Die Luxusgütertitel von Swatch (-0,5%) und Richemont (-0,4%) bewegten sich lange Zeit auseinander, büssten am Schluss aber beide an Terrain ein. Der französische Branchennachbar LVMH hatte den Umsatz im ersten Quartal kräftig gesteigert und damit die Erwartungen gut erreicht, was anfänglich zu Gewinnen bei Richemont geführt hatte.

Bei den Schwergewichten notierten Roche (-0,3%) und Novartis (-0,2%) leicht in der Verlustzone, während Nestlé den Tag unverändert beendeten. Presseberichten zufolge hat Nestlé einen Käufer für die zum Verkauf stehende französische Tochter Davigel gefunden: Die zu Bain Capital gehörende Konkurrentin Brakes Group soll den Zuschlag erhalten. Die Grossbankenwerte UBS und CS büssten nach Quartalszahlen der beiden US-Konkurrenten JPMorgan und Wells Fargo je 0,2% ein.

Auf der Gewinnerseite legten die volatilen Transocean am Ende am deutlichsten zu und überholten damit Clariant (+3,3%), die während der meisten Zeit des Tages die Spitzenposition inne hatten. Eine Reihe von Banken hatte ihre Kursziele für die Titel des Chemieunternehmens mit dem Verweis auf den Fokus des Managements auf höhermargige Produkte erhöht. Die Zementkonzerne Holcim (+0,1%) gehörte ebenfalls zu den Gewinnern. Er nannte die designierten 14 VR-Kandidaten für das fusionierte Unternehmen LafargeHolcim.

Im breiten Markt berichteten «Nachzügler» wie der Immobilienentwickler Orascom (-3,4%) oder das kleine Pharmaunternehmen Santhera (-3,7%) noch über das Geschäftsjahr 2014. Zudem legte die Lysser Industriegruppe Feintool (-1,9%) die Umsatzzahlen zum ersten Quartal vor. (awp/mc/pg)

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