CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 8233 Punkte ab

CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 8233 Punkte ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch etwas nachgegeben. Nach einem verhaltenen und etwas orientierungslosen Start rutschte der SMI erst am Nachmittag etwas deutlicher in die negative Zone und schloss damit erstmals nach vier positiven Tagen wieder tiefer. Insgesamt verlief der Handel aber in ruhigen Bahnen, wobei einmal mehr die von Spekulationen hin und her getriebenen Actelion mit einem starken Plus auffielen.

Die Stimmung sei zwar weiterhin grundsätzlich eher «bullish» gewesen, hiess es in Marktkreisen. Nachdem mit der Bank of Japan am Vortag auch noch die letzte der wichtigeren Notenbanken ihre Einschätzungen publiziert habe, sei die Luft aber etwas draussen gewesen und die Investoren hätten sich langsam den Festtagen zugewendet. Auch die zahlreichen politischen Unruheherde hätten daran kaum noch etwas geändert. Dass der SMI bis zum Silvester im Vergleich zum Schlussstand von Ende 2015 noch in positives Terrain vorstossen könnte, erscheint nun mangels wichtiger Impulse eher unwahrscheinlich. Die am Nachmittag in den USA und in der Eurozone publizierten Konjunkturdaten nahmen keinen grossen Einfluss auf die Aktienkurse.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,12% tiefer bei 8’233,45 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, ging um 0,07% auf 1’299,47 Punkte zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08% auf 8’958,17 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 21 im Minus, acht im Plus und einer (Geberit) unverändert.

Das Auf und Ab bei Actelion ging am Mittwoch weiter: So standen die von Übernahmefantasien getriebenen Titel mit einem Plus von 6,4% klar an der Spitze der Tabelle, nachdem sie am Vortag noch um knapp 6% getaucht waren. Für die wieder verbesserte Stimmung sorgte eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, wonach in den Übernahmegesprächen mit dem französischen Sanofi-Konzern Fortschritte erzielt worden seien. Am Vortag wurden die Titel noch von Überlegungen hinsichtlich eines Abbruchs der Übung durch Sanofi dominiert. Nachbörslich meldete der Konzern dann exklusive Gespäche mit J&J.

Leichte Gewinne verbuchten dahinter noch Lonza (+0,6%), LafargeHolcim (+0,5%) oder Clariant (+0,2%). Nestlé (+0,1%) gehörten nach einer Kaufempfehlung von Baader Helvea zum kleinen Kreis der Gewinner.

Die zahlreichen Verlierer wurden von Credit Suisse (-2,4%) angeführt, während sich UBS (-0,2%) klar besser hielten. Der Bankensektor in Europa wurde mit weiteren negativen Schlagzeilen zur italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena belastet. Dieser könnte das Geld schneller ausgehen als zuletzt vermutet. Darüber hinaus hat die Wettbewerbskommission (Weko) diverse Grossbanken wegen Absprachen bei Referenzzinssätzen sanktioniert, die CS erhält allerdings nur eine geringe Busse von 2 Mio CHF und der UBS wird die Geldstrafe erlassen.

Weitere Finanzwerte wie Swiss Re (-1,1%), Julius Bär (-0,8%) oder Bâloise (-0,6%) gehörten ebenfalls zu den Verlierern. In der Schlussgruppe waren zudem Richemont (-0,7%), Aryzta (-0,7%) und Swatch (-0,5%) zu finden.

SGS (-0,2%) büssten nach einer kleineren Akquisition in Marokko leicht an Terrain ein.

Von den beiden Pharmaschwergewichten gaben Novartis (-0,3%) etwas mehr nach als Roche (-0,1%). Roche hatte am Vorabend mitgeteilt, dass sich der Zulassungsantrag für das Roche-Medikaments Ocrevus zur Therapie von Multipler Sklerose (MS) bei der US-Gesundheitsbehörde um rund drei Monate verzögert. Analysten zeigen sich davon allerdings nicht beunruhigt. Die ZKB geht für Ocrevus weiterhin von einem Umsatzpotenzial von mehr als 3 Mrd CHF aus.

Am breiten Markt fand eine gewichtige Akquisition des Schliesstechnikunternehmens Dormakaba (+6,9%) in den USA grossen Beifall der Investoren. Das Unternehmen übernimmt vom US-Unternehmen Stanley Black & Decker die «Mechanical-Security»-Geschäfte für einen Kaufpreis von 725 Mio USD in bar.

Implenia (+0,4%) waren am Vormittag auf neue Höchstwerte geklettert, nachdem der Baukonzern zwei Aufträge in Norwegen vermeldet hatte.

Spektakulär ging es für Kuros (+14,2%) nach oben. Das Pharmaunternehmen hat die Einreichung eine Zulassungsantrags für sein Wundversiegelungsmittel Neuroseal in der EU bekanntgegeben. (awp/mc/pg)

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