CH-Schluss: Knappes Plus dank Novartis und Nestle

CH-Schluss: Knappes Plus dank Novartis und Nestle
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch kaum verändert beendet. Nach einem richtungslosen und wenig inspirierten Handel – im Vorfeld des US-Börsenfeiertags «Thanksgiving» vom Donnerstag und dem «Black Friday» – resultierte der erste knapp positive Tag der laufenden Woche für den Leitindex SMI; gestützt insbesondere von den Schwergewichten. Die Diskrepanz zwischen den US-Börsen und denjenigen in Europa seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten bleibt aber bestehen, hat doch der Dow Jones in seiner Eröffnungsphase am Mittwoch erstmals die Marke von 45’000 Punkten überschritten. Der SMI steuert derweil weiterhin auf eine Verlustwoche zu und bleibt im weiteren Bereich von 11’600 Punkten kleben, nur wenige Prozentpunkte über dem Endstand von 2023.

US-Konjunkturdaten fielen insgesamt gemischt aus und gaben keine klare Richtung vor, zumal das von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Inflationsmass PCE im Oktober wie erwartet ausgefallen war. Auch die miserable Kauflaune in Deutschland, welche das GfK-Konsumklima belegte, half den Aktienmärkten in Europa wenig. Die Zoll-Ankündigungen von Donald Trump vom Dienstag dämpften die Stimmung hierzulande weiterhin. Die UBS sieht immerhin Spielraum für Verhandlungen, auch wegen des Freihandelsabkommens zwischen den Vereinigten Staaten und seinen beiden Nachbarn. «Zolldrohungen können kurzfristige Marktvolatilität auslösen, aber der fundamentale Hintergrund bleibt unterstützend», so die Bank in einem Kommentar.

Der Leitindex SMI zog dank der Schlussauktion um 0,10 Prozent auf 11’644,01 Punkte an und der breit gefasste SPI um 0,20 Prozent auf 15’522,49 Punkte. Der SLI hingegen, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsste minim um 0,01 Prozent auf 1919,83 Punkte ein. Unter den 30 Blue Chips schlossen 13 tiefer, 16 höher und Swatch unverändert.

Die grössten Einbussen verzeichneten Logitech (-2,7%). Händler verwiesen auf die enttäuschenden Zahlen der PC-Hersteller Dell und HP vom Vorabend, die deren Titel im US-Handel unter Druck setzten. Auf denselben Grund dürften wohl die Abgaben in weiteren Tech-Werten aus dem breiten Markt wie AMS Osram (-4,7%) oder Comet (-2,0%) zurückzuführen sein.

Lonza (-2,6%) erhielten vorerst Rückenwind von einer Kaufempfehlung von Redburn. Kurz vor Handelsschluss brachen die Aktien aber ein und fielen deutlich ins Minus zurück. Auch in Händlerkreisen wurde zunächst kein konkreter Auslöser genannt.

An der Spitze lagen zum Schluss Adecco (+1,8%), Straumann (+1,4%) sowie Lindt & Sprüngli (+1,3%).

Grössere Verluste des Gesamtmarktes verhinderten indes vor allem die soliden Schwergewichte. Von diesen schlossen Novartis (+0,9%) mit dem grössten Plus. Der Pharmakonzern erhielt die EU-Zulassung für Kisqali zur Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium mit einem hohen Rückfallrisiko.

Roche (+0,4%) zogen ebenfalls etwa an und auch Nestlé (+0,7%) hielten sich nach einer Hochstufung durch Morgan Stanley klar im grünen Bereich.

Deutlich mehr Bewegung gab es im breiten Markt. So kletterten etwa die Titel des Biotech-Unternehmens Idorsia um 5,7 Prozent auf 0,80 Fr. markant in die Höhe; das Tageshoch lag gar bei 0,97 Franken. Das Unternehmen startet exklusive Verhandlungen für die weltweiten Rechte an seinem Blutdruck-Wirkstoff Aprocitentan. Gleichzeitig wurden weitere Einsparungen und Stellenstreichungen angekündigt.

Georg Fischer (+3,8%) profitierten von einer Hochstufung durch die ZKB.

Auf Achterbahnfahrt befanden sich weiterhin Gurit. Nach dem Plus von knapp 20 Prozent am Vortag, gingen diese Gewinne mit einem Minus von 17 Prozent beinahe vollständig wieder flöten. Die UBS nahm das Kursziel massiv zurück und senkte auch die Gewinnschätzungen deutlich.

Pierer Mobility (-13%) setzten ihren Absturz weiter fort. Am Vortag hatte der Kurs nach Bekanntgabe der Flucht in den Gläubigerschutz des Motorradproduzenten KTM bereits fast ein Drittel eingebüsst. (awp/mc/pg)

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