CH-Eröffnung: Am «Hexensabbat» etwas fester

CH-Eröffnung: Am «Hexensabbat» etwas fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Freitag zum «Hexensabbat» mit etwas festeren Kursen. Gestützt von positiven Vorgaben aus den USA und Asien ist der Leitindex SMI bereits zu Beginn über die Marke von 5’800 Punkte geklettert, in der Folge bröckelten die Gewinne jedoch ab. Die Banken tendieren nach einem guten Start mittlerweile im Minus. Die Ratingagentur Fitch hatte im Rahmen einer Sektor-Neubeurteilung zahlreiche Ratingabstufungen vorgenommen. Gute Unterstützung erhält der Gesamtmarkt hingegen von den fester tendierenden Schwergewichten Novartis und Nestlé.

Der Handel dürfte am dreifachen Verfallstag, dem «Hexensabbat«, grösseren Schwankungen ausgesetzt sein. Am dritten Freitag zum Quartalsende laufen jeweils Futures und Optionen auf Aktien und Indizes aus. Im weiteren Verlauf könnten zunächst die Daten zur EU-Handelsbilanz und dann am frühen Nachmittag Angaben zu den Realeinkommen sowie den Konsumentenpreisen in den USA den Markt bewegen. In der Schweiz legt die KOF ihre Winterprognosen vor. Derweil stellt Italiens Regierungschef Mario Monti am Freitagabend zu seinem Spar- und Reformpaket die Vertrauensfrage.

Der Leitindex SMI steht um 09.30 Uhr noch mit 0,23% im Plus bei 5’797,49 Punkten bei einem Tageshoch von 5’821 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,09% auf 855,52 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 5’207,42 Punkte.

Die Aktien der Grossbanken UBS (-0,1%) und Credit Suisse (-0,7%) sind mit festeren Kursen in den Handel gestartet, in der Folge liess die Gewinndynamik allerdings nach und die Papiere rutschten in die Verlustzone ab. In der Nacht auf Freitag hatte die Ratingagentur Fitch in einem Rundumschlag die Kreditwürdigkeit zahlreicher US- und europäischer Banken abgestuft.

Die Einschätzung für langfristige Verbindlichkeiten der CS wurde gleich um zwei Stufen auf «A» zurückgenommen, jene zur UBS mit ebenfalls «A» bestätigt. Bereits Ende November hatte Standard & Poor’s im Bankensektor Anpassungen vorgenommen und die dritte grosse Agentur Moody’s hatte ebenfalls eine Neubeurteilung angekündigt. Weiter meldeten zwei US-Investmentgesellschaften, dass sie bei der CS eine Beteiligung von 3% aufgebaut haben.

Auf der Verliererseite geben die Logistiker Kühne + Nagel (-1,7%) und im breiten Markt Panalpina (-0,7%) überdurchschnittlich stark nach. Barclays hat im Rahmen einer Sektorstudie das Rating von Kühne + Nagel auf «Underweight» von zuvor «Equalweight» gesenkt und das Kursziel ebenfalls reduziert. Das Rating für den Branchennachbar Panalpina (kein vorbörslicher Kurs) hat Barclays neu mit «Equalweight» aufgenommen. Risiken zur Profitabilität im See- und Luftfrachtgeschäft sowie die allgemeinen wirtschaftlichen Sorgen werden von den Analysten als belastende Argumente angeführt.

Transocean verlieren 1,3% nachdem die Titel im US-Handel bereits um 1,9% einbüssten. Das Ölbohrunternehmen hat am Donnerstagabend Angaben zum Status der Bohrschiffflotte gemacht. Unter anderem wurde der Bau der neuen «Transocean Honor» bekannt gegeben. Der Report dürfte jedoch wenig Einfluss auf die Kursentwicklung haben.

Bei den Gewinnern legen ABB (+1,1%) im SMI/SLI am deutlichsten zu, gefolgt von Actelion (+0,9%). Nicht weit dahinter stehen ZFS (+0,7%), während Swiss Re nur noch um 0,1% zulegen. Beim Rückversicherer zeichnet sich Analysten zufolge ein Abspaltung der Sparte Admin Re, in der Versicherungsgeschäft anderer Gesellschaften gewinnbringend abgewickelt werden, ab. Das frei werdende Kapital könnte Swiss Re für Wachstum im Kerngeschäft einsetzen.

Die Index-Schwergewichte Nestlé (+0,4%) und Novartis (+0,5%) stehen ebenfalls im Plus. In einer grossangelegten Studie zum europäischen Pharmasektor hebt die Credit Suisse die Einstufung der Branche auf «Overweight» von bisher «Neutral» an. Die Analysten begründen diesen Schritt mit der hohen Bilanzqualität, der Profitabilität und den Wachstumchancen der Pharmaunternehmen. Die Roche-Genussscheine (-0,1%) können kaum davon profitieren.

Im breiten Markt waren zu Wochenschluss kaum börsenrelevante Nachrichten auszumachen. Grosse Zugewinne verzeichnen Swissmetal (+6,7%) oder Newron (+5,4%). Unter stärkerem Abgabedruck stehen Publigroupe (-4,9%) oder BKW (-4,2%). (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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