CH-Eröffnung: Etwas leichter – Abgaben in Novartis

CH-Eröffnung: Etwas leichter – Abgaben in Novartis

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit leichteren Notierungen in den Handel gestartet. Die Stimmung wird Marktbeobachtern zufolge weiterhin von der Eurokrise belastet. So hat sich zuletzt EZB-Präsident Mario Draghi geweigert, den Ankauf von Staatsanleihen zu erweitern. Auch die Briten weigern sich: Sie werden beim geplanten Kredit für den IWF nicht mitziehen. Die EU bekommt die Mittel für den IWF damit vorderhand nicht zusammen.

Bei einem dünn bestückten Unternehmenskalender rücken Konjunkturdaten in den Fokus. Auf der Agenda steht in Deutschland das Ifo-Geschäftsklima für den Monat Dezember. Der hiesige Aktienmarkt wird insbesondere von den Abgaben in den grosskapitalisierten Novartis-Aktien belastet. Der Pharmakonzern musste eine Medikamenten-Studie aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen abbrechen.

Der SMI verzeichnet um 09.30 Uhr ein Minus von 0,31% auf 5’750,02 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,23% auf 846,15 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,27% auf 5’172,74 Zähler.

Einen nicht unerheblichen Anteil am Minus im Leitindex haben die schweren Novartis-Aktien, die sich um 1,5% verbilligen. Der Pharmakonzern musste eine Studie mit dem Blutdrucksenker Rasilez/Tekturna bei Hochrisikopatienten mit Diabetes und beeinträchtigter Nierenfunktion abbrechen. Es wurde eine erhöhte Gefahr von schädlichen Nebenwirkungen festgestellt. In einer ersten Reaktion senkt die Bank Vontobel das Kursziel geringfügig.

Roche sinken um 0,4%. Den Baslern wurde gestern im US-Handel in Interesse am Konkurrenten Inhibitex nachgesagt. Es war von einem Übernahmepreis von 2 Mrd USD die Rede. Inhibitex entwickelt ein aussichtsreiches Hepatitis C-Mittel. Nestlé stützen den Gesamtmarkt hingegen mit einem Plus von 0,5%

Gesucht sind am Berichtstag wieder vermehrt konjunktursensitive Titel. Allen voran die Papiere der Luxusgüterhersteller Swatch (+1,1%) und b(+1,4%) stehen im Fokus. Die am Morgen publizierten Daten zu den Schweizerischen Uhrenexporten zeigen eine unverändert robuste Nachfrage nach den heimischen Chronometern.

Bei den Zyklikern erfreuen sich auch Adecco (+1,3%), Clariant (+0,7%), Syngenta (+0,4%) und SGS (+0,6%) einer guten Nachfrage. Letztere hat mit dem Kauf von vier Testlabors in der Türkei ihre Politik der kleinen Akquisitionsschritte fortgesetzt. Auf der anderen Seite sinken die volatilen Transocean-Valoren um 1,1%.

Finanzwerte zeigen sich hingegen weniger robust. Allen voran UBS büssen 1,7% ein. Die Konkurrenzpapiere der Credit Suisse sinken um 0,6%. Die Bank rechnet 2012 mit einem herausfordernden Jahr. Das Jahr werde «alles andere als business as usual» sein, heisst es in einem internen Memo an die Mitarbeiter von VR-Präsident Urs Rohner und CEO Brady Dougan.

Die Versicherer notieren etwas besser: Bâloise gewinnen 0,2% und Swiss Life 0,7%. Swiss Re (-0,1%) und ZFS (unverändert) tendieren kaum verändert. Nach Einschätzung von Swiss Re bieten sich der Branche in der kommende Dekade vor allem in den Schwellenländern Wachstumschancen.

Im breiten Markt steht der Modehändler Charles Vögele im Fokus. Der Detailhandelsriese Migros setzt seine Politik der kleinen Schritte fort und hat seine Beteiligung an dem Unternehmen erneut erhöht. Neu hält die Migros 25,17% an Charles Vögele. Die Schwelle, die eine Pflicht zu einem Übernahmeangebot auslöst liegt bei 33,33% und rückt damit immer nähert. Von diesen Spekulationen einmal mehr entfacht steigen Charles Vögele um 5,6%.

Implenia rücken um 3,9% vor. Der grösste Schweizer Baukonzern erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2011 ein Konzernergebnis über Vorjahresniveau, wie das Unternehmen am Vorabend mitteilte.

Ferner haben BKW (unverändert), Accu (nicht gehandelt) und Mobilezone (+2,6%) eine Akquisition und Valartis (nicht gehandelt) eine Devestition kommuniziert.

Analysten betrachten den Kauf von Mobiletouch, ein Unternehmen, das in der Schweiz und in Österreich Mobiltelefone repariert, durch Mobilezone als «positiven Schritt». Da die Barmittel bislang keine Erträge erwirtschaftet hätten, werde diese Übernahme eine Erhöhung des Gewinns je Aktie zur Folge haben. Die Bank Vontobel erhöht in der Folge ihr Kursziel. (awp/mc/ps)

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