CH-Eröffnung: Fester – Pharma und Banken stützen

CH-Eröffnung: Fester – Pharma und Banken stützen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag zunächst mit etwas schwächerer Tendenz in die letzte Handelswoche des dritten Quartals gestartet und hat sich dann deutlich in die Pluszone vorgearbeitet. Die schwergewichteten Pharmawerte sowie die Finanztitel ziehen den Aktienmarkt in positives Terrain. Im Blick der Anleger stehen erneut Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum sowie die Schuldenkrise im Euroraum. Die Aussagen beim Treffen des IWF am Wochenende hätten es nicht geschafft, Vertrauen zu schaffen, heisst es von Beobachtern.

«Im Trauerspiel um Griechenland zeichnet sich ab, dass das Ganze wohl in eine weitere Runde geht, nach dem die griechische Regierung versprochen hat, weitere drastische Sparmassnahmen zu ergreifen», kommentiert die ZKB. Damit dürfte der Weg für die Auszahlung der nächsten Kredittranche über 8 Mrd EUR frei sein.

Bis um 09.30 Uhr gewinnt der SMI 0,77% auf 5’339,62 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,53% auf 791,385 Zähler zu und der Swiss Performance Index (SPI) um 0,31% auf 4’827,91 Punkte.

Die Bankaktien stehen im Allgemeinen mit der Schuldenkrise als auch im Speziellen die UBS mit dem CEO-Rücktritt im Blick. UBS gewinnen 1,2%, Julius Bär 1,0% und CS 2,8%. UBS-CEO Grübel gab am Samstag seinen Rücktritt bekannt, nachdem ein Händler in der Investmentbank mit unerlaubten Geschäften in London 2,3 Mrd USD in den Sand gesetzt hatte. Unter dem neuen Chef Sergio Ermotti wird die Zukunft der Investmentbank zum Thema. Der 51-jährige Tessiner führt die Bank derzeit nur interimistisch: Schon Mitte November will die Bank die Aktionäre und die Öffentlichkeit aber darüber informieren, wie es mit der Bank weitergehen soll.

Analysten stufen die Ereignisse rund um die UBS für deren Aktien als unterschiedlich ein. Relativ optimistisch bezüglich Aktienkurs gibt sich die japanische Nomura. Die Analysten der US-Bank JP Morgan zeigen sich dagegen «sehr enttäuscht» vom Rücktritt Grübels.

Mehrere News müssen die Aktionäre von Pharmatiteln verarbeiten. Roche (+2,0%) erzielte in einer Studie mit der Kombination von Avastin (Bevacizumab) und Pemetrexed bei Patienten mit zuvor unbehandeltem oder fortgeschrittenem Lungenkrebs einen Erfolg. Das zur Roche-Gruppe gehörende Pharmaunternehmen Chugai erhielt zudem von der japanischen Gesundheitsbehörde die Zulassung der Präparate Avastin und Pegasys für weitere Anwendungsgebiete.

Der Pharmakonzern Novartis (+1,0%) ist einerseits in einer Phase-III-Studie zum Medikament Afinitor zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs den primären Endpunkt erfolgreich und andererseits erzielte das Unternehmen mit dem Krebsmedikament Glivec/Gleevec bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) in der Phase-III-Studie einen Erfolg. Im Gegenzug wurden die Aktien von Actelion (-1,0%) zurückgenommen. Die Titel würden unter Konkurrenzängsten um das Hauptprodukt Tracleer bei PAH leiden, hiess es unter Marktbeobachtern.

Nestlé (+0,5%) das dritte Indexschwergewicht kann offensichtlich eine Abstufung durch ING auf «Hold» von «Buy» gut verkraften.

Kräftig nach oben geht es bei Sonova (+2,7%). Die Credit Suisse hat im Rahmen einer Sektorstudie das Rating für Sonova auf «Outperform» von bisher «Neutral» heraufgestuft.

Die konjunktursensitiven Titel von ABB (-0,4%) und Holcim (+0,9%) zeigen sich uneinheitlich. Der Chef des Holcim-Konkurrenten HeidelbergCement bestätigte in einem Interview die Ziele für das Gesamtjahr 2011, nachdem die Umsatzentwicklung im dritten Quartal offenbar die Unternehmensprognose moderat übertroffen hatte. Die Luxusgütertitel von Swatch (-0,8%) und Richemont -1,7%) verbilligen sich dagegen.

Bei den Nebenwerten steigerte der Backwarenhersteller Aryzta (+1,7%) im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 (per 31.7.) den Umsatz deutlich. Positives ist von Kuoni (+1,0%) zu hören. Die Flüge nach Ägypten seien nahezu ausgebucht, sagte CEO Peter Rothwell im Gespräch mit der «FuW».

Noch kräftigere Kursgewinne verbuchen Schulthess (+5,8%) und Evolva (+4,4%). Deutlich nach unten geht es dagegen bei Swissmetal (-7%) und Santhera (-6,3%). (awp/mc/ps)

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