CH-Eröffnung: Freundlich

CH-Eröffnung: Freundlich

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag im Einklang mit den anderen europäischen Börsenplätzen freundlich eröffnet und seine Gewinne bis zur Vorlage des SNB-Lageberichts weiter ausgebaut. Die SNB-Entscheidung, das Zielband für den Wechselkurs der Euro zum Franken unverändert zu lassen, bremste allerdings die Euphorie und liess die Kursavancen wieder kleiner werden.

Europaweit zeigen die Märkte trotz schwacher Vorgaben aus den USA und aus Asien eine gewisse Beruhigung, wobei die Marktteilnehmer wegen der anhaltenden Debatte um die europäische Schuldenkrise noch nicht von einem Stimmungsumschwung sprechen wollen. Unternehmensnachrichten gibt es am Schweizer Markt nur wenige, dagegen rückt bei den Einzeltiteln eine Reihe von Analystenstudien in den Vordergrund.

Der Leitindex SMI steht um 09.40 Uhr um 0,44% im Plus bei 5’744,44 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,56% auf 852,19 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,36% auf 5’170,28 Punkte.

Zu den klaren Gewinnern im frühen Handel gehören Adecco (+2,2%), die von einer Studie der Grossbank Barclays profitieren. Die Analysten empfehlen darin, angesichts des Wirtschaftszyklus in Aktien von Stellenvermittlungsfirmen einzusteigen. Die Adecco-Aktien sehen sie dabei allerdings als bereits eher teuer bewertet an und bewerten sie mit «Equalweight», während sie die Titel von Konkurrenten wie Hays oder Randstad zum Kauf empfehlen.

Bei den weiteren Zyklikern legen ABB (+1,0%) zu. Das Goldman Sachs-Aktienresearch hat seine Gewinnschätzungen für den Konzern in einer Sektorstudie zwar etwas gesenkt, es belässt aber die Titel auf ihrer «Conviction Buy List». Eher unterdurchschnittliche Avancen verzeichnen dagegen SGS (+0,4%) und Holcim (+0,1%).

Klare Verlierer im frühen Handel sind die Luxusgüterwerte Swatch (-0,5%) und Richemont (-1,2%), die ebenfalls im Zeichen einer Analystenstudie stehen. Die JPMorgan-Experten geben sich für den gesamten Luxusgütersektor zurückhaltend: Für die meisten Anlagen sehen sie nur wenig Aufwärtspotenzial. Auch für Richemont und Swatch lautet ihr Anlagerating auf «Neutral».

Die Finanztitel zeigen sich von den Abstufungen mehrerer europäischer Banken durch Fitch unbeeindruckt und legen deutlich zu. Bei den Grossbanken zeigen sich CS (+1,6%) am stärksten, UBS legen 0,7% zu. Auch die Titel der Vermögensverwalterin Julius Bär (+0,7%) zeigen sich fester. Bei den Versicherern notieren Swiss Re (+2,2%) stark im Plus, während Zurich 1,3% gewinnen. Swiss Life (+1,3%) erholen sich nach den jüngsten Verlusten weiter.

Gebremst wird der Markt von Verlusten des Schwergewichts Nestlé (-0,2%), während die Pharmawerte zulegen. Novartis (+0,7%) hat positive Studienergebnisse für das MS-Medikament Gilenya vorgelegt. Anfang Monat hatte das Medikament noch einen Dämpfer hinnehmen müssen, als es von der britischen Arzneimittelbehörde als nicht kosteneffektiv bezeichnet worden war. Roche (+0,5%) werden von einer Pharmastudie der Deutschen Bank gestützt, in welcher die Analysten die Aktie auf «Buy» von bisher «Hold heraufstufen.

Swisscom (-0,2%) verlieren nach dem Fastweb-Abschreiber vom Vortag leicht. Die Analysten von Goldman Sachs senken ihr Kursziel für die Aktien des Telekomkonzerns etwas, bleiben aber bei ihrer Beurteilung Neutral. Für die Experten der BNP Paribas wie auch für diejenigen der Société Générale bleibt die Aktie ein Kauf.

Am breiten Markt geben U-Blox (-0,1%) ab, auch wenn das Unternehmen erstmals die Ausschüttung einer Dividende in Aussicht gestellt und die Umsatzprognose für 2012 erhöht hat. Die Prognosen des Unternehmens seien nicht überraschend, kommentierte die Bank Vontobel. Valora (+1,1%) legen nach Angaben um Kiosk-Umsatzwachstum und einer Hochstufung durch Kepler zu.

International Minerals (IMZ) (noch kein Kurs) hat eine starke Gewinnsteigerung für das erste Quartal seines Geschäftsjahres mitgeteilt. Der Edelmetallproduzent hat die Goldförderung weiter gesteigert. Intersport (ebenfalls kein Kurs) hat vorbörslich die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2010/11 mitgeteilt, wobei Umsatz und Gewinn zurückgegangen sind. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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