CH-Eröffnung: Gehalten

CH-Eröffnung: Gehalten

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Mittwoch in der Eröffnungsphase insgesamt mehr oder weniger gehalten. Die Anleger halten sich laut Händlern im Hinblick auf den Schuldenschnitt bei den privaten Gläubigern von Griechenland weiterhin zurück, und auch die Konjunkturaussichten seien unverändert belastend. Nach den deutlichen Verkäufen am Vortag (SMI -1,7%) sei es in einzelnen Titeln aber zu einer technischen Gegenreaktion gekommen, heisst es. Die Kursveränderungen halten sich jedoch meist in engeren Grenzen, wobei die Kursverlierer gegenüber den -gewinnern leicht überwiegen.

An der «Grosswetterlage» hat sich derweil wenig geändert. Während sich die griechische Regierung in Sachen Schuldenschnitt zuletzt am Vorabend weiter zuversichtlich zeigte, könnte ein Staatsbankrott des Landes nach einer Einschätzung des Internationalen Bankenverbandes (IIF) über eine Billion Euro kosten. Von der Makroseite stammen die jüngsten Negativmeldungen aus Australien, wo sich die Konjunktur im Schlussquartal mehr als erwartet abgeschwächt hat. Vor diesem Hintergrund würden vorerst die ADP-Arbeitsmarktdaten aus den USA am Nachmittag, aber mehr noch die Arbeitsmarktdaten vom kommenden Freitag mit Spannung erwartet, hiess es weiter.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,06% tiefer bei 6’044,13 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert um 0,1% höher auf 918,30, und der breite Swiss Performance Index (SPI) sinkt um 0,04% auf 5’515,10 Zähler. Aus charttechnischer Sicht liegt der SMI wieder unter der fallenden Trendlinie, die Ende der Vorwoche überwunden werden konnte. Bei einer Erholung stosse der Leitindex Intraday auf Widerstand bei 6’080, 6’100 und rund 6’170 Punkten; Unterstützung bestehe bei 6’040 und 6’000, heisst es.

Vor allem angesichts der Unwägbarkeiten um Griechenland stehen Finanztitel weiter leicht unter Druck. So verlieren die Grossbankenwerte CS (-0,6%) und UBS (-0,3%) sowie Versicherungstitel ZFS (-0,4%) und Swiss Re (-0,3%) etwas. Demgegenüber legen die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär (+1,6) ohne News deutlich zu.

Ebenfalls verkauft werden einige konjunktursensitive Titel wie etwa Adecco (-0,6%), Clariant (-0,3%), Lonza (-0,3%) und Holcim (-0,2%). Sonova (-0,5%) hat am Vorabend den Abgang des Group Vice President International Sales Ignacio Martinez gemeldet.

Demgegenüber sind im Zuge einer technischen Reaktion aber auch Zykliker gesucht, die am Vortag deutlich verloren. Prozentual grössere Avancen unter den SMI-Titeln erzielen so die Luxusgüterwerte Swatch (+0,6%) und Richemont (+0,4%). Die Abgaben des Vortages seien übertrieben gewesen, so Marktbeobachter. Die Titel blieben auf Basis des längerfristigen Absatzpotenzial auch bei einem schwächeren Wachstum Chinas attraktiv.

Die prozentual grössten Gewinne im SMI/SLI erzielen aber die volatilen Transocean (+1,7%). Weitere, vergleichsweise grössere Kurserholungen verzeichnen u.a. Kühne+Nagel (+0,3%) und Geberit (+0,2%).

Die defensiven Index-Schwergewichte tendieren uneinheitlich. Während Novartis (-0,2% auf 48,95 CHF) den SMI belasten, stützen Roche (+0,1%) etwas. In Novartis würden sich nochmals etwas die Auswirkungen einer Rückstufung durch JP Morgan am Vortag zeigen, so Marktbeobachter. Das Brokerhaus hatte den Pharma-Titel auf «Neutral» von «Overweight» gesenkt mit einem Kursziel von 56,40 CHF. Die zuständige Analystin ortet strukturelle Probleme beim Pharmaunternehmen und schlägt eine Aufspaltung des Konzerns vor. Nestlé (-0,1% auf 55,25 CHF) können nicht von einer Hochstufung durch Exane BNP auf «Outperform» mit Kursziel von 61 CHF profitieren.

News gibt es aber vor allem von Unternehmen aus dem breiten Markt. So haben Panalpina, Pargesa, Bossard, Schmolz+Bickenbach, die Valiant Bank, die Walliser KB und Pax Anlage ihre Abschlüsse vorgelegt. Während beispielsweise Bossard (+1,8%) über den Markterwartungen abschloss und auch die Zahlen von Valiant (+0,9%) estimiert werden, verlieren Schmolz+Bickenbach (-7,4%) markant. Der Stahlkonzern hat auf allen Gewinnebenen die Erwartungen deutlich verfehlt. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert