CH-Eröffnung: Gehalten

CH-Eröffnung: Gehalten

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Mittwoch in der Eröffnungsphase gehalten. Die Anleger würden angesichts der derzeitigen Ausgangslage zwar weiterhin zurückhaltend agieren, sich aber dennoch wieder etwas zuversichtlicher zeigen. Nachdem der Markt am Vortag vor allem dank der defensiven Titel noch knapp im Plus schloss, sei es in einigen deutlich zurückgenommenen Werten zu einer technischen Reaktion gekommen, so Marktbeobachter. Auch stütze die anhaltende Nachfrage nach defensiven, im Leitindex stark gewichteten Titeln.

Für Vorsicht sorgen würden aber unverändert die Schuldenkrise, die am Vortag auf Kerneuropa überzugreifen begonnen hatte, die negativen Vorgaben von der Wall Street sowie den fernöstlichen Börsen. Zudem stehen in der zweiten Handelshälfte zahlreiche US-Konjunkturdaten an, die es zu verdauen gilt. So werden die Verbraucherpreise, Realeinkommen, Kapitalmarktzuflüsse, Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung sowie der NAHB-Index und Ölbericht publiziert.

Der SMI notiert um 09.30 Uhr um 0,09% höher bei 5’669,93 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst hingegen um 0,14% auf 851,92 Punkte ein, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,03% auf 5’148,53 Zähler steigt. Aus charttechnischer Sicht findet der SMI intraday Unterstützung bei 5’620, 5’515, 5’550 und 5’515 Punkten, auf Widerstand stösst der Index bei 5’700 und 5’730 Punkten.

Im Fokus der Anleger unter den SMI-/SLI-Titeln stehen Bâloise (Aktie -4,3%). Die «Basler» haben eine Gewinnwarnung herausgegeben infolge von Wertberichtigungen auf griechischen Staatspapieren, auf dem Goodwill im Kroatien-Geschäft und auf Aktien. Operativ entwickle sich das Geschäft indessen gut und auch die Solvenz sei ausgezeichnet. Folgedessen soll an der bisherigen Dividendenpolitik festgehalten werden, hiess es weiter. Auch am Kroatien-Geschäft will das Management festhalten. Im Gefolge verlieren aus dem breiten Markt die Branchennachbarn Helvetia (-1,4%); Vaudoise Assurance notieren unverändert.

Auch weitere Versicherungsaktien aus dem SMI/SLI liegen im Angebot. So verlieren Swiss Re (-0,8% auf 48,55 CHF) und Swiss Life (-0,7%). Demgegenüber ziehen ZFS (+0,2%) etwas an. In Swiss Re gehen die jüngsten Meinungen leicht auseinander. Nomura hat die Einstufung der Titel des Rückversicherers auf «Neutral» mit einem Kursziel von 60 CHF gesenkt. Die KBW bestätigt zwar die Einstufung der Titel mit «Underperform», hebt aber das Kursziel auf 67 von 60 CHF an. Swiss Life leidet unter Anschlussverkäufen.

Weitere grössere Verlierer sind Transocean (-2,0%). Die Einbussen werden im Handel auf den jüngsten Flottenbericht zurückgeführt, in dem das Tiefsee-Ölbohrunternehmen von einem Anstieg der Ausserbetriebstage berichtet.

Die prozentual grössten Kursgewinne erzielen bisher Adecco (+1,7% auf 38,05 CHF). Die Titel profitieren gemäss Marktbeobachtern von einer Heraufstufung auf «Overweight» mit Kursziel von 59 CHF durch die HSBC.

Nach Anschlusskäufen legen Nobel Biocare (+0,7%), Nestlé (+0,5%) und Holcim (+0,2%) zu. Auf tieferem Niveau gesucht sind die Grossbanktitel UBS (+0,3%). Auch die defensiven Novartis (+0,2%) und Roche (+1%) stützen etwas.

Aus dem breiten Markt haben der Reisedetailhändler Dufry (+1,1%) und der Immobilien-, Freizeit- und Hotelkonzern Orascom Development Holding (+1,2%) Zahlen für die ersten neun Monate vorgelegt. Dabei konnte Dufry die Konsensschätzungen in allen Belangen leicht übertreffen; das Management hat jedoch – wie gewohnt – keinen konkreten Ausblick gegeben. Orascom hat indessen stark unter den Auswirkungen der politischen Unruhen in Ägypten und der arabischen Welt gelitten und weist einen Reinverlust aus. In diesen Titeln haben die Anleger offenbar schlimmeres befürchtet. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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