CH-Eröffnung: Kaum verändert

CH-Eröffnung: Kaum verändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Donnerstagvormittag nach einem positiven Start in der ersten Handelsstunde kaum verändert. Die Wall Street hatte im Plus geschlossen und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gewann seit dem Börsenschluss in Europa nochmals hinzu. In Asien zeigten sich die Märkte zuletzt ebenfalls überwiegend freundlich, der Nikkei ging jedoch etwas tiefer aus dem Handel.

Es müsse sich zeigen, ob die Zinserhöhung in China vom Vortag und die anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrise im Euroraum am Berichtstag in den Hintergrund treten könnten, so ein Marktteilnehmer. Grössere Avancen verhindern beim Schweizer Leitindex SMI aktuell vor allem die schwachen Grossbankentitel und auch Transocean tendieren nach einem Vorfall auf einer Bohrinsel vor der Küste Ghanas tiefer.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,08% höher bei 6`184,58 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,01% auf 962,17 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,06% auf 5`684,65 Zähler steigt.

Am Berichtstag liegen viele Blicke auf der EZB. Ökonomen halten eine Zinserhöhung in der Eurozone für wahrscheinlich, habe doch EZB-Chef Jean-Claude Trichet an der letzten Pressekonferenz ein Schlüsselwort verwendet. Mit der Aussage, dass gegenüber der Inflation «strong vigilance» gefragt sei, habe er mit ziemlich grosser Sicherheit eine Zinserhöhung annonciert, heisst es.

Hierzulande ist die Nachrichtenlage sehr übersichtlich. Schwach notieren Transocean (-1,4%). Der Ölbohrkonzern ist Medienberichten zufolge von einem Zwischenfall auf einer Bohrinsel vor Ghana betroffen. Das Unternehmen habe 108 Arbeiter evakuiert, nachdem Wasser in die Anlage hinein geflossen sei, heisst es unter anderem im «Wall Street Journal». Die Aktie war bereits am Vorabend im US-Handel unter Druck geraten.

Auch wenn sich die finanziellen Auswirkungen nach jetzigem Wissensstand noch in Grenzen halten dürften, werde Transocean wegen allfällig vernachlässigter Sicherheit oder anderer Fehler wieder verstärkt in negative Schlagzeilen kommen, schreibt die ZKB in einem Kommentar. Neben dem Reputationsschaden könnte das Unternehmen künftig auch mit zusätzlichen Sicherheitsauflagen oder Kontrollen konfrontiert werden, heisst es weiter.

Ansonsten tragen noch die Grossbanken UBS (-0,9%) und CS (-1,0%) deutlich negative Vorzeichen. Versicherer und Banken hatten bereits am Vortag im Zuge der Herabstufung von Portugals Kreditrating zu den grössten Verlierern gehört. Aktuell belasten dem Vernehmen nach negative Analystenstudien bei den Banken, so hat unterer anderem die Citigroup die Gewinnschätzungen für die Grossbanken wie auch für Julius Bär (+0,03%) gesenkt.

Aus den Reihen der Assekuranzen hat Swiss Re (+0,04%) mit der Asian Development Bank (ADB) im Rahmen eines Handelsfinanzierungsprogramms eine Versicherungsdeckung im Umfang von 250 Mio USD abgeschlossen. Mit diesem Deal versichert Swiss Re Corporate Solutions erstmals ein Handelsprogramm einer multilateralen Entwicklungsbank.

Die defensiven Schwergewichte Roche (unv.), Nestlé (+0,2%) und Novartis (+0,6%) notieren uneinheitlich. Grösste Gewinne unter den Bluechips verbuchen Actelion (+1,1%), Sonova (+0,8%) und Syngenta (+0,7%).

Im breiten Markt investiert das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site (Aktie -0,1%) in die Verschiebung eines historischen Backsteingebäudes am Bahnhof Oerlikon 11 Mio CHF. Der Farbmetrik-Hersteller Datacolor (Aktie ungehandelt) strafft die Organisation und der in Zahlungsschwierigkeiten steckende Kupferprodukte-Hersteller Swissmetal (Aktie -2,0%) verhandelt weiter mit den Banken. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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