CH-Schluss: Fester – Anleger kauflustig nach Chinas Zinsentscheid

CH-Schluss: Fester – Anleger kauflustig nach Chinas Zinsentscheid

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag fester geschlossen, nachdem der Leitindex SMI bereits im Plus eröffnet hatte. Stützend wirkte vor allem die Zinssenkung der chinesischen Notenbank um 0,25%. Dies war die erste Zinsreduktion seit 2008. Ferner hat auch die Anleiheauktion in Spanien die Investoren nicht vergrämt, erreichte doch das finanziell angeschlagene Land ein leicht übertroffenes Platzierungsziel. Vorübergehend hatte auch der Handelsbeginn der US-Börse für steigende Kurse gesorgt. Der Dow Jones Index legte in den ersten Handelsminuten um etwa 40 Punkte zu.

Ansonsten zeigte sich ein ruhiger Handel ohne grosse Impulse. Unternehmensmeldungen waren rar. Die wöchentlich publizierten US-Zahlen zu den Erstanträgen für Arbeitslosenhilfe lagen im Rahmen der Erwartungen und haben den Schweizer Aktienmarkt nicht gross bewegt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,80% höher auf 5’869,21 Punkten. Das Tageshoch lag bei 5’887,52 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,09% auf 881,70 und der breite SPI 0,86% auf 5’476,39 Zähler.

Swatch (+4,6% auf 379,70 CHF) weiteten die Gewinne im Tagesverlauf deutlich aus und führten das Tableau bis zum Handelsschluss an. Die Titel des Uhrenherstellers waren seit Anfang Mai im Sinkflug. Wegen der Konjunktursorgen befanden sich die Titel dauernd überdurchschnittlich unter Druck. Händler erwarten, dass sich die Swatch-Titel mit der seit Wochenbeginn aufgenommenen Gegenbewegung um 5 bis 7% in die Region von 400 CHF erholen werden.

Die Titel des Branchennachbarn Richemont (+2,2% auf 54,30 CHF) zeigten sich ebenfalls deutlich fester. Die CS senkte ihr Kursziel auf 61 CHF von 65 CHF, beliess die Einstufung aber auf «Neutral». Gemäss der Grossbank geben makroökonomische Risiken sowie jüngste Sektordaten Anlass, kurzfristig vorsichtig zu sein. So haben sich beispielsweise die Schweizer Uhrenexporte nach Hong Kong im April verlangsamt, weshalb die bevorstehenden Mai- und Juni-Daten Sorgen bereiten könnten.

Von der positiven Marktstimmung profitierten auch mehrheitlich die Zykliker. Stärkere Aufschläge verzeichneten dabei Holcim (+1,3%), SGS (+2,0%) und Adecco (+1,5%).

Die Finanztitel setzten den Aufwärtskurs des Vortages geschlossen fort. CS stiegen 3,3%, Julius Bär 1,9% und UBS 1,3%. Bâloise (+1,5%) führten das Segment der Versicherer an. Zurich (+1,0%), Swiss Life (+0,3%) und Swiss Re (+1,4%) avancierten ebenfalls.

Bei den defensiven Index-Schwergewichten lagen Roche (+0,5%) und Nestlé (+0,4%) in der Gunst der Anleger, Novartis notierten 0,1% schwächer.

Geberit (+0,4%) dagegen gehörten zunächst zu den Verlierern, vermochten sich aber in die Gewinnzone zu retten. Am Vortag hatten die Papiere deutlich auf die Nachricht des Börsenbetreibers SIX Swiss Exchange zugelegt, dass Geberit für Synthes per 14. Juni in den SMI nachrücken.

Das Schlusslicht waren Transocean mit einem Abschlag von 1,1%.

Im breiten Markt gab Newron (Aktien -2,7%) bekannt, eine Aktienkapitalerhöhung mit Teilbezugsrecht um bis zu 0,4 Mio EUR durchzuführen. Das Vorhaben muss von den Aktionären an der Generalversammlung vom 28. Juni abgesegnet werden.

Die Aktien des Sicherheitstechnik-Konzerns Kaba (+5,7% auf 341,50 CHF) wurden von Helvea auf «Accumulate» von zuvor «Neutral» heraufgestuft. Das Kursziel bleibt unterdessen unverändert bei 390 CHF.

Leclanché (+19,4%) gewannen weiter an Schwung. Bereits am Vortag waren die Titel des Batterieherstellers 7,3% geklettert, nachdem das Unternehmen bekannt gab, im Juli ein neues Werk in Deutschland in Betrieb zu nehmen. (awp/mc/upd/ps)

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