CH-Schluss: Deutliches Plus, Finanzwerte gewinnen

CH-Schluss: Deutliches Plus, Finanzwerte gewinnen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt wurde am Montag von der Verabschiedung des Sparpaketes durch das griechische Parlament angetrieben. Insbesondere die Valoren von Versicherungen und Banken legten zu.

Nach einen positiven Start schrumpften die Gewinne kurzzeitig, bevor dann ein neuer Aufschwung einsetzte. Das bisherige Jahreshoch bei gut 6’200 Punkten rückte wieder in greifbare Nähe. Unterstützt wurde die gute Stimmung auch von Gewinnen an der Wall Street.

Mit dem Votum des griechischen Parlaments wurde eine Vorbedingung für neue Finanzhilfen erfüllt. «Die gestrige Zustimmung ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Annahme des zweiten Hilfspakets», sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Die Mittel über 130 Milliarden Euro könnten bereits am Treffen der Euro-Finanzminister am Mittwoch freigegeben werden. In Marktkreisen wurde aber vor allzu grosser Euphorie gewarnt. Die Blicke würden sich jetzt bereits auf die Auswirkungen der Sparmassnahmen auf das europäische Wirtschaftswachstum richten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,76% höher bei 6’177,44 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann +0,59% auf 939,62 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,68% auf 5’599,85 Punkte.

An der Index-Spitze standen am Handelstag die Aktien von Swiss Life (+2,1%). Die Titel des Rückversicherers erhielten von einem Artikel der «SonntagsZeitung» Auftrieb. Demnach wird der Versicherer Ende Februar ein gutes Jahresergebnis präsentieren und plane zudem ein neues Sparprogramm. Die Swiss Life kommentierte den Bericht nicht. Händler bewerteten den Artikel als leicht kurspositiv. Allerdings dürften die Titel auch von dem griechischen Sparprogramm profitiert haben.

Die Nachrichten aus Griechenland gaben auch den anderen Finanzwerten Auftrieb. Zu den weiteren stärksten Gewinnern zählten UBS (+1,6%), CS (+1,5%) oder ZFS (+1,7%). Der CEO von ZFS, Martin Senn, hatte sich gegenüber der Wochenendpresse zum Steuerkonflikt mit den USA geäussert. Er wünscht sich eine abschliessende Globallösung, die das Thema endlich «ad acta» lege. «Sonst besteht die Gefahr, dass wir plötzlich alle unter Gegenmassnahmen der USA leiden.» Gut hielten sich auch Bâloise (+1,7%)und Swiss Re (+1,0%). Allein Julius Bär performte mit +0,1% unter dem Marktdurchschnitt. In der erweiterten Spitzengruppe fanden sich ausserdem Clariant (+1,9%), Lonza (+1,6%) und Actelion (+1,4%). Actelion wird Morgen Dienstag als erster von acht Bluechips diese Woche das Jahresergebnis vorlegen. Auch Novartis (+1,1%) bewegten sich etwas stärker als der Markt. Beim Basler Pharmaunternehmen verzögert sich das Zulassungsverfahren für eine Indikationserweiterung des Meningokokken-Impfstoffs Menveo. In Marktkreisen wurde dieser Nachricht allerdings nicht allzu viel Bedeutung zugemessen. Bei den konjunktursensitiven Valoren, wie etwa Holcim (+0,5%) oder ABB (+0,4%), hielten sich die Zugewinne in Grenzen. Transocean ging mit -4,1% als schwächster Wert aus dem Handel. Ansonsten verzeichnen auf der Verliererseite noch Givaudan und Nobel Biocare (je -1,2%) nennenswerte Abgaben. Nur leicht verloren Kühne+Nagel (-0,3%), Adecco (-0,2%) und Geberit (-0,1%).

Im breiten Markt gaben Also-Actebis (-3,0%) ab, nachdem das Unternehmen seinen ersten Jahresabschluss seit der Fusion vorgelegt hatte. Das Handelsvolumen bleib mit 487 Papieren unterdurchschnittlich. Weatherford profitierten zeitweise von einem Urteil des Bezirksgerichtes Louisiana, schlossen jedoch mit -0,3%. Das Gericht hatte alle zivilen finanziellen Forderungen gegen das Unternehmen im Zusammenhang mit dem Ölunglück im Golf von Mexiko im Jahr 2010 abgewiesen. New Value gingen mit -0,7% aus dem Handel, nachdem das Unternehmen am Morgen eine Überbrückungsfinanzierung in der Höhe von 1 Mio CHF bekanntgegeben hatte. Damit sei das Weiterführen des Geschäftes vorerst gesichert. New Value hatte bereits Ende Januar mitgeteilt, dass aufgrund von unsicheren Rückzahlungen Wertberichtigungen von 8 Mio CHF vorgenommen werden müssen, was zu einem Liquiditätsengpass führe. Seither hat sich der Aktienkurs beinahe halbiert. (awp/mc/hfu)

SIX Swiss Exchange

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