CH-Schluss: Erholung im SMI hält an

CH-Schluss: Erholung im SMI hält an

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag die starke Aufwärtsbewegung aus dem späten Freitagshandel fortgesetzt und deutlich fester geschlossen. Der Leitindex SMI erholte sich damit weiter von den tiefen Notierung zu Monatsbeginn und kletterte über die Marke von 5’400 Punkten. Am stärksten legten konjunktursensitive Titel und Finanzaktien zu. Der Handel wurde von Hoffnungen auf eine sich verbessernde konjunkturelle Entwicklung getragen. Ökonomen warnten jedoch vor zu grossem Konjunkturoptimismus.

Die Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke vom vergangenen Freitag habe die Finanzmärkte weltweit zumindest vorübergehend stimuliert, hiess es im Handel. Die Aussagen von Bernanke wurden als klug bezeichnet, da er nachdrücklich seinen Glauben an eine Erholung der Wirtschaft betont habe. Am Montag in der zweiten Handelshälfte wurden zudem die Daten zu den Konsumausgaben und zum Häusermarkt in den USA positiv aufgenommen. Grosse Bedeutung wird aber erst dem am Donnerstag zur Publikation anstehenden nationalen ISM Manufacturing Index und dem monatlichen Arbeitsmarktbericht vom Freitag zugeschrieben.

Bis Börsenschluss kletterte der SMI um 2,32% auf 5’446,47 Punkte in die Höhe. Der Tageshöchstwert wurde bei 5’475 Stellen gesehen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index gewann gar 3,01% auf 816,71 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) 2,46% auf 4’963,52 Punkte.

Bei den Blue Chips wurden die konjunkturabhängigen Aktien des Logistikdienstleisters Kühne + Nagel mit einem Plus von 5,4% stark nachgefragt. Unter den Zyklikern kletterten auch die Papiere des US-Ölservicekonzerns Weatherford mit 5,1%, jene des Baustoffzulieferers Holcim und des Agrochemieunternehmens Syngenta mit je 4,4% oder des Personalvermittlers Adecco mit 4,3% ebenfalls stark in die Höhe.

Julius Bär (+5,4%) teilten sich mit Kühne + Nagel den Spitzenplatz im SMI/SLI. Aber auch andere Finanzwerte wie die Grossbanken Credit Suisse (+4,8%) und UBS (+4,2%) oder die Versicherer Swiss Re (4,4%), Swiss Life (+4,1%), Bâloise (+3,8%) und ZFS (+3,6%) waren weit vorne zu finden. Swiss Re und ZFS profitierten wohl davon, dass der Wirbelsturm «Irene» an der dicht besiedelten Ostküste der USA bislang viel weniger Schaden angerichtet hat als befürchtet. Die Bâloise wird derweil am Dienstag den Halbjahresbericht veröffentlichen.

Am anderen Ende der Tabelle standen die defensiven Schwergewichte Roche (+1,0%) und Nestlé (+1,2%) mit unterdurchschnittlichen Avancen. Dabei orientierte Roche über die zuletzt erzielten Fortschritte und die Zukunftsaussichten mit dem Produktkandidaten Dalcetrapib in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Patienten.

Auch Novartis (+1,7%) wurden bei weitem nicht so stark in die Höhe getrieben, wie die Spitzengewinner des Tages. Die US-Gesundheitsbehörde FDA forderte vom Pharmakonzern zusätzliche Informationen zum Medikament Ilaris. Weitere klinische Daten sollen das Nutzen-Risiko-Profil bei der Behandlung gichtartiger Arthritis aufzeigen. Bereits Mitte Juni hatte sich ein beratender Ausschuss der FDA gegen eine Zulassung von Ilaris in dieser Indikation ausgesprochen.

Derweil gewannen Clariant «lediglich» 1,2% dazu. Die Aktien des Spezialitätenchemieunternehmens wurden von ING auf «Sell» von bislang «Hold» abgestuft.

Dagegen kletterten Actelion um 4,3% stark in die Höhe, obwohl mit dem Medikament Macitentan in einer Phase-II-Studie der primäre Endpunkt bei idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) verfehlt wurde und in der Folge auf eine Phase-III-Studie verzichtet wird. Analysten zeigten sich aber vom «vielversprechenden Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil» mit Blick auf die Phase-III-Studie mit Macitentan bei pulmonaler arteriellen Hypertonie (PAH) überzeugt.

Im breiten Markt fielen Mondobiotech (+21,5%), Von Roll (+11,4%) oder Precious Woods (+11,2%) mit gutem Gewinn auf. Nach Halbjahreszahlen verteuerten sich Publigroupe (+4,9%) und Oridion (+10,0%) stark, während Metall Zug mit 1,3% nicht ganz so deutlich zulegen konnten.

Auf der Verliererseite brachen die Titel der Liechtensteinischen Landesbank um 7,4% ein. Die UBS hat das Rating auf «Sell» von bisher «Neutral» zurückgenommen. Grosse Verluste waren etwa auch bei SHL Telemedicine (-7,0%), Swissmetal (-4,7%) oder Bell (-4,3%) auszumachen. (awp/mc/ps)

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