CH-Schluss: Gewinnmitnahmen belasten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch schwächer den Handel beendet. Nach einem freundlichen Start büsste der Standardwerte-Index kontinuierlich an Dynamik ein. Gewinnmitnahmen bei den Aktien der Luxusgüterhersteller drückten auf die Stimmung, hiess es. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der beiden US-Banken Goldman Sachs und Wells Fargo rutschte der Index am Nachmittag deutlich ins Minus. Den Trend verstärkte die leicht negative Entwicklung an den US-Börsen bis zur Schlussglocke zusätzlich.

Insbesondere die hiesigen Bankenwerte standen nach den Zahlenvorlagen der Branchenkollegen unter Druck und belasteten den Index. Die Ergebnisse wurden zwar als erwartungsgemäss bezeichnet. Allerdings hätten die Flüsterschätzungen über den berichteten Ergebnissen gelegen. Die Daten zum US-Häusermarkt zeigten indes kaum Wirkung.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI sank um 1,13% auf 6`559,66 Punkten (Tageshoch 6`660). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor um 1,43% auf 1`041,19 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,08% auf 5`880,81.

Im Fokus standen bei den Blue Chips vor allem auch die Titel der Uhren- und Luxusgüter-Hersteller Swatch und Richemont, bei denen es zu erneuten Gewinnmitnahmen im grösseren Stil kam. Swatch hatte am Morgen unangekündigt die Umsatzzahlen 2010 (+22% in Lokalwährungen) bekannt gegeben und sich bezüglich Ausblick für das laufende Jahr gewohnt optimistisch gezeigt.

Analysten zeigten sich denn auch zufrieden mit den Zahlen. Das Unternehmen beweise, dass es weiterhin Marktanteile gewinne und vom starken Engagement in Asien profitiere, sagte ein Teilnehmer. Nach einem freundlichen Start (+2%) setzten allerdings Gewinnmitnahmen im grösseren Stil ein, so dass die Kurse einbrachen und die Aktien 4,9% tiefer schlossen.

Branchennachbar Richemont (-5,0%) musste ebenfalls Federn lassen, nachdem die Anleger aufgelaufene Gewinne einstrichen. Grössere Gewinnmitnahmen gab es ausserdem bei Swiss Re (-3,1%), Adecco (-2,7%) sowie Clariant (-2,8%).

Die Banktitel von UBS (-3,4%) und CS (-1,3%) konnten sich dem Abwärtsstrudel bei Goldman Sachs nicht entziehen. Julius Bär (+0,1%) zeigten sich davon unbeeindruckt.

Grösste Gewinner waren über weiter Strecken des Handels Transocean (-0,6%) und Petroplus (-1,3%), die jedoch in der zweiten Sitzungshälfte ohne fundamentale News die Gewinne wieder preis gaben.

Freundlich zeigten sich dagegen die Papiere von Roche (+0,5%). Der Pharmakonzern ist mit guten Studienergebnisse für ein Medikament gegen schwarzen Hautkrebs an die Öffentlichkeit getreten. Das seien gute Nachrichten, meinte die Bank Vontobel in einem Kommentar. Es zeige sich, dass die Roche-Pipeline Wert biete.

Auch Nestlé (unv.) erholten sich zunächst von der schwachen Entwicklung seit Anfang Jahr, gingen dann aber unverändert aus dem Handel. Hier helfe vor allem eine verteidigende Studie der UBS, hiess es. Bei Sonova (+0,4%) ging es ebenso wie bei SGS (+0,2%) nach oben.

Im breiten Markt publizierte das im Gesundheitsbereich tätige Berner Unternehmen Galenica (-0,4%) Umsatzzahlen. Die Analysten-Schätzungen wurden dabei um rund 1,5% verfehlt. Kaba (-3,1%) berichtete über eine Akquisition in Skandinavien. Zu den stärksten Werten zählte Mikron (+8,4%). In der Finanz-Presse wurde im Zusammenhang mit dem Grossaktionär Walter Fust erneut über einen Zusammenschluss der Schweizer Werkzeugmaschinen-Hersteller spekuliert. Auch Tornos (+2,7%) wurden hier genannt.

Komax (-0,1% auf 105 CHF) profitierten nach den Umsatzzahlen am Vortag nicht von einer deutlichen Kurszielerhöhung der Credit Suisse auf 123 (von 100) CHF. GAM (+2,6%) waren nach einer Ersteinstufung (Buy) von Goldman Sachs gesucht. (awp/mc/gh)

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