CH-Schluss: Guter Freitag bringt Wochenplus

CH-Schluss: Guter Freitag bringt Wochenplus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit klar höheren Kursen auf breiter Front beendet und damit auch über die Woche gesehen eine positive Performance erreicht; dies nach zwei Wochen mit Verlusten. Nach einem verhaltenen Start setzte der SMI am Nachmittag dank starken US-Daten zu einem kleinen Wochenschlussrally an. Gesucht waren vor allem einige Aktien aus dem Bereich Medtech sowie die Pharmaschwergewichte Novartis und Roche.

Geprägt war das Geschehen einerseits vom Schuldenschnitt für Griechenland. Dessen Gelingen löste wegen der Anwendung von Zwangsklauseln aber nur mässig Begeisterung aus. Bei Börsenschluss wurde in diesem Zusammenhang noch immer auf den Entscheid des Derivateverbandes gewartet, ob die Aktivierung der Umschuldungsklauseln nun als «Kreditereignis» gewertet wird. Andererseits sorgte der US-Arbeitsmarktbericht, welcher besser als erwartet ausgefallen ist, am Nachmittag für frischen Wind.

Der SMI gewann 0,56% auf 6’188,51 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich damit ein Plus von 0,6%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,58% auf 944,87 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,61% auf 5’681,28 Punkte.

Klarer Outperformer waren Nobel Biocare (+8,1%). Die Aktien wie auch jene von Straumann (+8,7%) waren nach einer positiven Branchenstudie von Goldman Sachs stark gesucht. Die Experten des Instituts gehen davon aus, dass sich das Wachstum im Dentalmarkt vor allem in den USA im ersten Halbjahr 2012 deutlich beschleunigen wird und sehen vor allem Nobel Biocare gut positioniert.

Im Sog von Nobel Biocare zogen auch Sonova (+3,4%) überdurchschnittlich an. Sollten die Einschätzungen von Goldman Sachs zutreffen, wonach sich die Nachfrage nach Medizinalprodukten in den Industrienationen wieder verstärken wird, dürften sich auch die Aussichten für Sonova aufhellen, hiess es dazu in Marktkreisen.

Am meisten Auftrieb erhielt der Gesamtmarkt aber von den starken Novartis (+1,8%). Die zuletzt arg gebeutelten Valoren profitieren zum Wochenschluss von positiven Analysten-Kommentaren. Die UBS hatte Novartis als «Top Pick» auserkoren und in die «Key Call List» aufgenommen. Zudem hat die Bank den europäischen Pharmasektor insgesamt auf «Overweight» von «Neutral» hochgestuft. Weiter hat sich auch Nomura wohlwollend zu Novartis geäussert.

Im Windschatten von Novartis verzeichneten auch Roche (+0,6%) gute Aufschläge, allerdings wesentlich moderater. Gesucht waren weiter Aktien wie Kühne+Nagel (+2,1%), Adecco (+2,3%) oder Transocean (+1,3%).

Richemont (+0,3%) und Swatch (+0,7%) landeten im breiten Mittelfeld, nachdem HSBC die Bewertungen der Luxusgüter-und Uhrenhersteller geändert hat. Richemont wurde von der «Super Ten»-Liste genommen und das Kursziel von Swatch auf 500 von zuvor 465 CHF angehoben.

Am Tabellenende standen zuletzt Logitech (-0,9%). Einzige Verlierer waren daneben UBS (-0,9%) Julius Bär (-0,6%) und CS (-0,4%). Nestlé arbeiteten sich gegen Handelsende noch knapp in die Gewinnzone vor.

Im breiten Markt fielen nebst Straumann ADB (+7,4%) oder StarragHeckert (+5,8%) – letztere im Anschluss an starke Jahreszahlen – mit guten Avancen auf. Nach Zahlen gewannen auch Mobilezone 1,0% oder Publigroupe 2,3%.

Kuoni (+4,0%) rangierten ebenfalls weit oben. Grund war laut Händlern eine Neu-Abdeckung der Aktie durch die Credit Suisse. Sie bewertet den Reisekonzern neu mit ‹Outperform› und einem Kursziel von 400 CHF. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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