CH-Schluss: Knapp gehalten nach Gewinnmitnahmen

CH-Schluss: Knapp gehalten nach Gewinnmitnahmen

Zürich – Die Schweizer Aktienbörse hat am Dienstag knapp gehalten geschlossen. Während allerdings die meisten Aktien tiefer aus dem Handel gingen, boten vor allem die im Leitindex SMI stark gewichteten Pharmawerte Novartis eine Stütze. Nach der Freigabe des zweiten milliardenschweren Hilfspaketes für Griechenland hätten Gewinnmitnahmen eingesetzt, hiess es unter Marktbeobachtern. Trotz der Verabschiedung des Rettungspaketes blieben die Schuldenprobleme und werde auch ein kontrollierter Austritt Griechenlands aus dem Euro nicht ausgeschlossen, hiess es weiter.

Anleger sähen sich zudem auch vom hohen Ölpreis verunsichert, der wegen den Spannungen im Nahen Osten auf ein seit dem Frühjahr 2011 nicht mehr erreichtes Niveau geklettert war, hiess es weiter. Hingegen kamen im Lauf der zweiten Handelshälfte aus den USA nach dem «President’s Day»-Feiertag Anfang dieser Woche leicht positive Impulse durch teils überraschend guten Quartalsabschlüsse von Unternehmen.

Der Aktienindex SMI schloss um 0,08% tiefer auf 6’237,82 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,28% auf 950,85 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um ebenfalls 0,28% auf 5’648,68 Punkte nach. Die Kursverlierer überwogen die -gewinner im Verhältnis von rund vier zu eins.

Unter den grössten Verlierern im SMI/SLI fanden sich Finanzwerte und konjunktursensitive Aktien, die am Vortag noch deutlich zugelegt hatten. Unter den Zyklikern verloren so Nobel Biocare (-2,5%), Givaudan (-2,4%), Geberit (-1,7%), Adecco (-1,6%) und Kühne&Nagel (-1,4%) stärker. Nobel Biocare hatten allerdings am Vortag um über 5% zugelegt, nachdem sie in der Vorwoche bereits 8,5% gewonnen hatten.

ABB (-1,3%) als ebenfalls grösserer Verlierer seien zudem durch eine Herabstufung von Morgan Stanley auf «Equalweight» von bisher «Overweight» belastet worden, so Marktbeobachter. Die Margen im Bereich Automation würden sich zwar industrieweit normalisieren, doch im Bereich Power halte der signifikante Abwärtstrend aufgrund neuer in den Markt tretender Konkurrenten an, begründeten die Experten ihre Revision.

Die Luxusgütertitel Swatch Group (-0,2%) und Richemont (-0,7%) hielten sich etwas besser. Die Schweizer Uhrenexporte sind im Januar mit nominal 15,5% zwar erneut stark gewachsen, im Vergleich zum Dezember hat das Wachstum aber abgenommen. Teils war im Vorfeld ein stärkeres Exportwachstum erwartet worden.

Die Finanztitel tendierten am Berichtstag ebenfalls meist tiefer. So verloren aus dem Banksektor vor allem Julius Bär (-2,5%) markant, vor UBS (-0,8%) und CS (-0,2%). Unter den Versicherungswerten gaben Bâloise (-1,9%), Swiss Life (-1,7%) und ZFS (-1,6%) deutlicher nach. Swiss Re (+0,3%) schlossen zwei Tage vor der Publikation der 2011er Zahlen gut gehalten.

Zu den Gewinnern nach soliden Jahreszahlen zählten Schindler PS (+1,1%). Der Aufzugs- und Fahrtreppenhersteller hatte mit dem Umsatz für das abgelaufene Jahr die Markterwartungen übertroffen und beim Gewinn etwas besser abgeschnitten als im Oktober anlässlich der Drittquartalsvorlage angekündigt. Weiter überzeuge der Ausblick für 2012, hiess es. Transocean (+4,1%) setzten sich an die Spitze der Kursgewinner.

Bei den Index-Schwergewichten gewannen Novartis (+1,3%) deutlich und stützten damit den SMI. Händler führten die Avancen auf Umschichtungen innerhalb des europäischen Pharma-Sektors sowie auf vermehrte Deckungskäufe vor der Generalversammlung am kommenden Donnerstag zurück. Roche schlossen unverändert, Nestlé gaben um 0,3% nach. Gesucht waren unter den Defensiven hingegen Swisscom und aus dem Pharmasektor Actelion (je +0,5%).

Im breiten Markt hat Weatherford (-11,2%) den Umsatz und Gewinn im vierten Quartal deutlich gesteigert. Das Erdöl-Serviceunternehmen profitierte dabei sowohl von einer starken Erholung im mittleren Osten und Nordafrika als auch einer markanten Zunahme in Nordamerika und den übrigen Märkten. Enttäuscht hatten hingegen die noch nicht gelösten Steuerprobleme und ein verhaltener Ausblick.

Sulzer (-1,1%) hat derweil mit Klaus Stahlmann einen neuen CEO gefunden.

Die japanische Toyota Industries Corporation (TICO) erhöhte den Angebotspreis für Uster Technologies auf nun netto 44 CHF je Aktie nach zuvor 38 CHF. In der Folge empfahl der Verwaltungsrat von Uster das Angebot nun zur Annahme. An der Börse legten die Uster-Titel um 5,3% auf 46,05 CHF zu. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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