CH-Schluss: SMI erholt sich vom schwachen Wochenstart

CH-Schluss: SMI erholt sich vom schwachen Wochenstart

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch positiv auf den schwachen Wochenstart reagiert und klar fester geschlossen. Der Leitindex SMI ist zunächst verhalten und mit etwas tieferen Notierungen in den Tag gestartet, drehte jedoch kurz darauf ins Plus und konnte die Kursgewinne bis Handelsende deutlich ausbauen. Allen voran legten Banken und Zykliker stark zu. Diese Titel gehörten am Montag und Dienstag noch zu den grössten Verlierern, als grosse Unsicherheiten um den geplanten Schuldenschnitt in Griechenland und die gedämpften Wirtschaftsaussichten in China die Aktien belastet hatten.

Diese Sorgen hätten am Mittwoch etwas nachgelassen, meinten Händler. Aus Athen war zu vernehmen, dass sich immer mehr private Gläubiger freiwillig am Umtauschprogramm griechischer Staatsanleihen beteiligen. Ein Entscheid zum Schuldenschnitt wird noch in dieser Woche erwartet. Konjunkturseitig haben derweil die Daten des US-Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP im Februar einen deutlichen Beschäftigungsanstieg im Privatsektor angezeigt. Der Bericht gilt als guter Gradmesser für den wichtigen US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird.

Bis Börsenschluss stieg der SMI um 0,91% auf 6’102,54 Punkte in die Höhe und lag damit nahe am Tageshöchstwert. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notierte um 1,21% höher auf 929,33 Stellen, und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,90% auf 5’567,04 Zähler.

Als Tagessieger bei den Blue Chips gingen die Titel von Julius Bär (+4,0%) aus dem Handel. Marktbeobachter sehen den Steuerstreit mit den USA dem Ende zugehen. Die Chancen stünden gut, dass die Busszahlungen für die vom Steuerstreit betroffenen Schweizer Banken an die USA geringer ausfallen werden als bislang befürchtet. Dies nachdem das Schweizer Parlament der Zulassung von Gruppenanfragen zugestimmt hatte. Von der guten Stimmung im Bankensektor profitierten auch UBS (+1,6%) und Credit Suisse (+1,2%).

Im Zuge der technischen Gegenbewegung konnten auch eine Reihe von konjunkturabhängigen Titeln stark zulegen. Kühne+Nagel hatten seit der Zahlenpublikation vom Montag deutlich an Wert eingebüsst und verteuerten sich am Mittwoch um 3,4%. Am Berichtstag hatte der Mitbewerber Panalpina (Aktie: +1,3%) den Geschäftsabschluss veröffentlicht. Während die Ergebnisse des Logistikers am Markt mit einer leisen Enttäuschung aufgenommen wurden, freuten sich die Anleger auf eine über Erwarten hohe Ausschüttung.

Weiter kletterten Transocean um 3,7% in die Höhe, bei Holcim resultierte ein Plus von 2,9% oder Geberit avancierten um 2,8%. Der Sanitärtechnikkonzern wird am Donnerstag die Geschäftszahlen vorlegen. Die Luxusgüteraktien der Swatch Group und von Richemont stiegen am Tag vor der Eröffnung der Uhrenmesse Baselworld um je 1,9%. Für beide Titel hat Goldman Sachs die Kursziele deutlich angehoben. Richemont bleiben auf der «Conviction Buy»-Liste der Bank.

Auf der Gegenseite fielen Sonova mit einem Verlust von 2,4% ab. Der Hörsysteme-Hersteller hatte am Dienstagabend den Abgang von Ignacio Martinez, Group Vice President International Sales, gemeldet. Weitere Verlierer waren Bâloise, Swiss Re oder Actelion (je -0,4%).

Die Index-Schwergewichte tendierten uneinheitlich. Novartis verloren leichte 0,1%, Roche und Nestlé stiegen dagegen um 1,3% respektive 0,5%. Roche-Genussscheine werden am Donnerstag ex-Dividende gehandelt.

Im breiten Markt sind Schmolz+Bickenbach nach Zahlen an der Börse mit 9,2% unter die Räder gekommen. Der Stahlhersteller hat das Ergebnis im Geschäftsjahr 2011 verbessert und einen höheren Umsatz verzeichnet. Allerdings verfehlte das Unternehmen mit den Gewinnzahlen die Marktvorgaben klar.

Kaum verändert gingen Pargesa (+0,1%) nach Jahreszahlen aus dem Handel. Die Papiere der Valiant Bank (+2,6%), des Schraubenhändlers und Logistikers Bossard (+0,5%) oder der Immobiliengesellschaft Pax Anlage (+1,2%) konnten dazugewinnen.

Leicht bergab ging es mit BKW (-1,2%), nach deutlicheren Abgaben am Nachmittag. Auslöser war das Bundesverwaltungsgericht, welches dem AKW Mühleberg nur bis Juni 2013 eine Bewilligung zugesteht. Für eine darüber hinausgehende Bewilligung fordern die Richter ein umfassendes Instandhaltungskonzept. Sowohl die BKW als auch das UVEK, welches im Jahr 2009 eine unbefristete Betriebsbewilligung erteilt hatte, wollen den Gerichtsentscheid prüfen. (awp/mc/pg)

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