CH-Schluss: SMI nach volatilem Handel fester

CH-Schluss: SMI nach volatilem Handel fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag nach einem relativ volatilen Handelstag fester geschlossen. Nachdem die wichtigsten Indices aufgrund von Gewinnmitnahmen nach der Erholungsbewegung der letzten Tage am Vormittag im Minus notiert hatten, drehten sie gegen Mittag wieder ins Plus. Nach Aussagen des EZB-Präsidenten Trichet, der für 2012 mit einem verringerten Wachstum in der Eurozone rechnet, drehte der hiesige Aktienmarkt am Nachmittag wieder ins Minus, legte aber gegen Handelsschluss im Vorfeld einer Rede des US-Präsidenten Obama, von welcher sich Marktbeobachter ein mehrere Hundert Milliarden schweres Job-Programm erhoffen, wieder zu.

Insgesamt sei das Sentiment nach wie vor eher positiv, heisst es in Handelskreisen. Mit dem Entscheid der Schweizer Nationalbank zur Festlegung einer Euro-Untergrenze habe sich die Situation für viele Unternehmen stabilisiert. Ausserdem seien das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm und zur Griechenlandhilfe sowie politische Erfolge in Italien als positive Umstände hinzugekommen. Die diversen Auf- und Abs der Indices zeige aber einmal mehr, dass die Nervosität an den Aktienmärkten weiterhin hoch bleibe, lautete der Kommentar eines Händlers.

Der SMI schloss 0,50% höher auf 5’428,91 Punkte. Der Swiss Leader Index gewann 0,67% auf 831,59 Punkte und der breite SPI 0,50% auf 5’034,15 Punkte.

An der Spitze der Bluechips-Tabelle verliessen die Papiere des Tiefsee-Erdölbohrkonzerns Transocean (+3,5%) den Handel. Am späten Nachmittag hatten klar gefallene US-Rohöllagerbestände für ein anziehen des Erdölpreises geführt, was den Titeln zugutekam. Die ebenfalls im Erdölgeschäft tätigen Weatherford gewannen 1,8%.

Nummer Zwei waren Clariant (+3,0%), die sich weiter vom Absturz am Montag, als die Titel nach einer Gewinnwarnung über 16% verloren hatten, erholten. Anleger hätten wohl realisiert, dass die panikartigen Verkäufe von Anfang Woche eine Überreaktion gewesen seien, hiess es in einem Kommentar.

Mit Aufschlägen zeigten sich auch Finanzwerte. Credit Suisse etwa gewannen 1,2%. Das Institut bestätigte am Vorabend, dass es eine Wachstumsinitiative für ihr Private Banking startet. In der «Handelszeitung» wurde zudem über einen möglichen Ausstieg aus dem amerikanischen Onshore-Geschäft und einen massiven Ausbau in Asien spekuliert. UBS legten gar um 2,1% zu. Zu den Gewinnern gehören auch die Versicherer Swiss Life (+1,7%), ZFS (+1,8%) und Swiss Re (+1,0%).

Bei den Zyklikern zeigte sich ein gemischtes Bild. Während Adecco (+1,4%) und ABB (+0,1%) zulegten, verlor Holcim 1,4%. Bei Holcim hatte die UBS das Kursziel erhöht. Die Analysten der Bank verweisen dabei auf den neu festgelegten Mindestkurs vom Franken zum Euro. Bei ABB hat Goldman Sachs das Kursziel leicht erhöht und sieht derzeit gute Einstiegsmöglichkeiten.

Die Luxusgüteraktien Richemont (+1,7%) und Swatch (+1,1%) zogen ebenfalls an. Analysten reagierten auf die am Vortag veröffentlichten positiven Eckdaten von Richemont mit Kursziel- und Ratinganpassungen. Société Générale und die Bank Vontobel haben das Rating erhöht und die Credit Suisse hat ihr Kursziel nach oben angepasst.

Bei den defensiven Schwergewichten notierten Roche (+0,5%) und Novartis (+0,8%) im positiven Bereich, während Nestlé (-0,4%) einmal mehr in dieser Handelswoche Federn lassen mussten.

Die grössten Verluste verzeichneten Nobel Biocare (-2,1%), gefolgt von Givaudan (-2,1%). Händler berichteten beim Riechstoffhersteller von Verkäufen aus dem angelsächsischen Raum, nachdem Morgan Stanley das Rating auf «Underweight» (Overweight) und das Kursziel auf 800 (1’030) CHF zusammengestrichen hat. Mit Abgaben zeigten sich zudem Actelion (-1,4%) und Syngenta (-0,9%).

Aus der zweiten Reihe hatten Swiss Prime Site (+1,7%) und Nationale Suisse (+2,2%) Halbjahreszahlen vorgelegt. SPS hat die Erwartungen der Analysten übertroffen, beim Versicherer Nationale Suisse fielen die Ergebnisse im Vergleich zu den Markterwartungen gemischt aus. Auffällig waren zudem Progressnow (-19,5%) und Petroplus (+9,2%). (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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