CH-Schluss: Weiterhin fester

CH-Schluss: Weiterhin fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag erneut fester geschlossen und setzte seine seit über einer Woche anhaltende Hausse unvermindert fort. Der Blue-Chip-Index bewegte sich zunächst in einem lustlosen Geschäft mehrheitlich seitwärts, setzte dann aber in der letzten Handelsstunde noch zu einem kleinen Kurssprung an. Von einem uninspiriertem Geschäft im Vorfeld des ersten «Hexensabbats» des Jahres war in Marktkreisen die Rede. Die jüngsten US-Konjunkturdaten fielen erneut besser aus als erwartet, brachten aber kaum Impulse.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte mit ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung keine Überraschung gebracht, weshalb sich die Märkte auch davon unbeeindruckt zeigten. So hat das Institut die Mindestgrenze zum EUR bestätigt, welche weiterhin verteidigt werden soll. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten bleibe weiterhin sehr hoch, auch wenn sich die Lage in jüngster Zeit etwas beruhigt habe, hiess es bei der SNB. Für die hiesige Wirtschaft haben sowohl die SNB als auch das SECO die BIP-Prognosen 2012 erhöht.

Bis Börsenschluss legte der SMI um 0,50% auf 6’332,22 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notierte um 0,68% höher auf 973,91 und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,50% auf 5’802,24 Zähler.

Die Nachrichtenlage im Bluechip-Segment war am Berichtstag eher ruhig, während im breiten Markt zahlreiche Unternehmen mit Zahlen und News aufwarteten.

Zu den grössten Gewinnern gehörten Clariant (+3,5%), Transocean (+2,8%) und Nobel Biocare (+2,0%).

Gefragt waren dahinter auch Finanztitel wie Swiss Re (+2,0%), CS (+1,9%), Julius Bär (+1,6%), Bâloise (+1,4%) und UBS (+1,3%). Letztere notierten die meiste Zeit des Tages auf der Verliererseite, nachdem die Bank vorbörslich den ausführlichen Geschäftsbericht vorgelegt und dabei u.a. den Reingewinn noch um 74 Mio CHF nach unten korrigiert hatte.

Fester zeigten sich auch Aktien wie ABB (+1,0%), Lonza (+0,6%) und Actelion (+0,6%), wogegen Sonova (-1,1%) unter schlechten News litten: Der Hörgerätehersteller sieht sich mit einigen Betreibungen von Investoren in der Höhe von 15 Mio CHF konfrontiert.

Die prozentual grössten Verluste allerdings zeigten Logitech (-1,9%). Der Computerzubehör-Hersteller gab die Ernennung von Bracken P. Darrell zum neuen Präsidenten und per Anfang 2013 zum Nachfolger als CEO von Guerrino De Luca bekannt. Sowohl die ZKB als auch die Bank Vontobel stufen die Ernennung als neutral bis leicht positiv bzw. positiv ein. Allerdings müsse das Vertrauen der Anleger erst wieder gewonnen werden, so Vontobel.

Uneinheitlich zeigten sich die defensiven Schwergewichte, von denen Nestlé (+0,5%) und Roche (+0,1%) zulegten und Novartis (-0,4%) zurückfielen.

Im breiten Markt fielen nach Zahlen vor allem Infranor (+15,4%) auf. Nach Abschlüssen legten zudem Comet (+1,4%), Bucher (+1,0%) und BEKB (+0,6%) zu. Gategroup (Aktie +0,8%) entrichtet, wie in Aussicht gestellt, erstmals eine Dividende; diese beträgt steuerfreie 0,80 CHF je Aktie.

Unter Abgabedruck standen dagegen ebenfalls nach Zahlen Ascom (-0,8%) und BFW (-0,7%).

Charles Vögele
(+2,6%) profitierten von der angekündigten Auswechslung des Verwaltungsrates mit Ausnahme des Präsidenten Hans Ziegler. Die neu zur Wahl vorgeschlagenen Mitglieder sollen das Unternehmen wieder zu profitablem Wachstum führen.

Temenos (Aktie +5,0%) hatte am Mittwoch eine Umsatzguidance für 2012 abgegeben und die mittelfristigen Ziele bestätigt. Stärker noch zeigten sich Leclanché (+8,6%), die von der Auslieferung eines ersten Speichermoduls für den industriellen Container-Speichermarkt profitiert haben. Feintool (+0,9%) reagierten positiv auf die angekündigte Übernahme des Umformungsspezialisten Herzing+Schroth mit einem Umsatz von 70 Mio EUR. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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