CH-Schluss: Pharma-Schwergewichte halten SMI im Plus

CH-Schluss: Pharma-Schwergewichte halten SMI im Plus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag vor allem dank fester Pharma-Schwergewichte erneut höher geschlossen. Im Anschluss an die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank bröckelten die Indizes allerdings zunehmend ab. Auch eine verhaltene Wall Street bot im späten Handel keine Unterstützung.

Die europäischen Währungshüter kündeten zwar an, mindestens zur Jahresmitte 2020 an den derzeitigen Leitzinsen festzuhalten. Höhere Zinsen für die Langfristdarlehen an die Banken wiesen für einige Händler aber darauf hin, dass die EZB doch langsam aus den Negativzinsen aussteigen will. Im Hintergrund lauerten zudem weiterhin die diversen Handelsstreitigkeiten der USA, hiess es.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,25 Prozent höher bei 9’682,29 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab dagegen 0,05 Prozent auf 1’479,28 Punkten nach, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14 Prozent auf 11’701,65 Punkte zulegte. Von den 30 SLI-Titeln schlossen nur zehn im Plus, 19 im Minus und einer (Sika) unverändert.

Die grössten Gewinne im SMI entfielen auf Roche (+1,7%). Händler verwiesen auf die jüngsten positiven Nachrichten um das Leukämie-Mittel Venclexta, das in Kombination mit Gazyva zum neuen Behandlungsstandard werden könnte. Novartis schlossen noch 0,1 Prozent höher, während die schwergewichtigen Nestlé (-0,02%) leicht nachgaben.

Gesucht waren auch die Versicherungstitel von Zurich (+0,8%) sowie Swiss Life (+0,4%) und Swiss Re (+0,2%). Zulegen konnten auch ABB (+0,2%), die von einem Grossauftrag aus China für den Elektrokonzern profitierten. Auch einige weitere zyklische Werte wie Givaudan (+0,4%), Schindler und Kühne+Nagel (+0,1%) konnten den Handelstag im Plus beenden.

Die Titel der Grossbank UBS (-0,3%) schlossen dagegen mit Abgaben, nachdem sie im Handelsverlauf teilweise noch klar im Plus notiert hatten. Konzernchef Sergio Ermotti hatte an einer Anlegerkonferenz über eine Verbesserung des Geschäftsumfelds seit März berichtet. Die Schweizer Grossbank bestätigte zudem eine Partnerschaft im japanischen Vermögensverwaltungsgeschäft mit Sumitomo.

Deutlich abwärts ging es mit weiteren Bankentiteln. So gaben die Aktien der Vermögensverwalterin Julius Bär um 1 Prozent nach und die CS-Aktien gehörten mit -1,8% zu den schwächsten Bluechips. In der Aufarbeitung des Devisenkartells büssten die Schweizer Wettbewerbshüter diverse internationale Banken, wobei die CS die Vorwürfe aber bestreitet. Die UBS kam als «Whistleblowerin» straflos davon.

Bei den schwachen Finanzwerten reihten sich auch die Titel des Asset Managers Partners Group (-1,0%) ein. Abgaben erlitten zudem die im Jahresverlauf noch immer sehr starken Aktien des Pharmaunternehmens Vifor (-0,2%) und auch die Aktien der Novartis-Abspaltung Alcon (-0,5%) beendeten den Handelstag mit Verlusten.

Gedrückt zeigten sich des weiteren zahlreiche Technologietitel, wie etwa die Aktien des Bankensoftware-Spezialisten Temenos (-0,8%). Zu den schwächsten Bluechips gehörten zudem die Titel des Computerzubehör-Herstellers Logitech (-1,4%) und des Chiperstellers AMS (-2,9%).

Am breiten Markt profitierten die Titel des Laborausrüsters Tecan (+3,2%) von der Bestätigung des Ausblicks für 2019. Das Unternehmen will im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen und auch Akquisitionen erwägen.

Die Airopack-Aktien legten zudem um 20 Prozent zu. Das Kantonsgericht Zug gewährte der Firma die definitive Nachlassstundung. Das Unternehmen hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, sich von der Börse zurückzuziehen.

Aryzta (-2,5%) schlossen dagegen tiefer. Der kriselnde irisch-schweizerische Backwarenkonzern will die Schliessung von Produktionslinien und Werken in Deutschland mit rund 200 Mitarbeitenden prüfen. Die Titel des Technologieunternehmens Komax (-6,4%) litten unter einer Kurszielsenkung durch die UBS. (awp/mc/ps)

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