CH-Verlauf: Dümpeln um die Vortageswerte – Impulse gesucht

CH-Verlauf: Dümpeln um die Vortageswerte – Impulse gesucht

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dümpelt am Dienstagmittag weiter um die Vortageswerte. Händler sprechen von einem impulsarmen Handel, da die US-Märkte am Vortag feiertagsbedingt geschlossen waren und die Vorgaben aus Asien ebenfalls keine klare Richtung vorgaben. Während bei den Blue Chips die Verlierer in der Überzahl sind, halten Kursaufschläge bei Novartis den Gesamtmarkt in der Waage. Nach den deutlichen Gewinnen in der vergangenen Woche sei eine Konsolidierung fällig gewesen, hiess es im Handel.

Nachdem Griechenland vorerst vor der Staatspleite gerettet wurde, suche der Markt weiter nach Orientierung. Themen wie Chinas Kampf gegen die Inflation und die Schuldengrenze der USA blieben weiter im Fokus, hiess es.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 12 Uhr 0,02% tiefer auf 6’244,63 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,16% auf 974,59 Punkte ein, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08% auf 5’742,41 Zähler sinkt.

Novartis klettern um 0,6%, nachdem der Pharmakonzern mit seinem Mittel Afinitor bei fortgeschrittenem Brustkrebs einen Studienerfolg erzielt hat. Die weltweiten Zulassungsgesuche sollen nun bis Ende 2011 eingereicht werden. Afinitor dürfte nun schon bald Blockbustercharakter erlangen, urteilen Analysten, die von einem Zusatzpotenzial von 1,5 Mrd USD Umsatz ausgehen.

Die Konkurrenzpapiere von Roche geben um 1,0% nach. Die Basler hatten in der Vorwoche selbst mit dem Medikament Avastin bei Brustkrebs in den USA einen Rückschlag erlitten. Actelion sinken um deutliche 2,1%, die Papiere hatten jedoch am Vortag deutlich zugelegt.

Die Titel der Luxusgüterhersteller Richemont (+1,4%) und Swatch (+0,6%) wurde nach Ansicht der HSBC-Analysten zuletzt stark überverkauft, was sie zu aussichtsreichen Investments mache.

Bankaktien geben unter dem Eindruck der jüngsten Meldungen um Griechenland nach: Credit Suisse verlieren 0,5% und UBS 0,1%. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) stellte am Vortag den französischen Vorschlag, bei dem die privaten Gläubiger hätten mit einbezogen werden sollen, in Frage. Ein «Überrollen» griechischer Verbindlichkeiten wollen die Analysten womöglich als «Selective Default» werten.

Zyklische Werte werden ebenfalls verkauft: ABB sinken um 0,5%, Holcim um 1,0%, Logitech um 1,4% und Syngenta um 1,3%. Gar 3,0% büssen Givaudan nach einer Kurszielsenkung durch HSCB ein. Die Titel des Warenprüfkonzerns SGS (+1,2%) rangieren hingegen an der Spitze der Blue Chips. Die Hoffnung auf ein gutes Halbjahresresultat lasse die Anleger zugreifen, sagte ein Analyst. Traditionell eröffnet das Genfer Unternehmen Mitte Juli die Berichtssaison der im Standardwerte-Index kotierten Unternehmen.

Zwei Kaufempfehlungen durch die Deutsche Bank und durch Nomura lassen Swisscom um 0,3% steigen.

Im breiten Markt stehen Swissmetal weiter im Fokus – die Papiere geben um 17,7% nach. Der sanierungsbedürftige Kupferprodukte-Hersteller hat bis auf Weiteres die Produktion in Dornach/SO eingestellt und damit auf den Entscheid seiner Bank reagiert, die Metalllager in Dornach zur Kreditsicherung temporär zu schliessen.

Die Detailhändlerin Migros hat ihren Anteil an Charles Vögele (Aktie +5,5%) wieder erhöht und hält nun mehr als 20% am Modehaus. Dies geht aus einer Offenlegungsmeldung der Börse vom Montag hervor. Bei der Migros hiess wie immer, es handle sich nur um eine Finanzbeteiligung. Gerüchte, wonach die Migros am Inland-Geschäft der Kleiderkette interessiert sein könnte, werden bereits seit bald drei Jahren herumgereicht. Mit dem Ausbau erhalten diese Spekulationen nun wieder neue Nahrung.

Der Klima- und Fertigungstechnikkonzern Walter Meier (Aktie +0,8%) hat im ersten Halbjahr 2011 den Umsatz währungsbereinigt um 10,7% gesteigert und versprach für EBIT und Konzerngewinn eine deutlich überproportionale Steigerung. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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