CH-Verlauf: Etwas fester – Investoren warten ab

CH-Verlauf: Etwas fester – Investoren warten ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert in den Mittagszeit fester. Der SMI rappelte sich im Verlaufe des Vormittags aus der Verlustzone auf. Die Befürchtungen um eine wirtschaftliche Abkühlung Chinas haben sich in den ersten Handelsstunden verflüchtigt. Der grösste Wachstumsmarkt der Welt hat zuvor ein negatives Saldo von 31,5 Mrd USD in der Handelsbilanz ausgewiesen. Damit rutschte das Land zum ersten Mal seit einem Jahr in die roten Zahlen.

Auch der Schuldenschnitt Griechenlands bewege die Märkte momentan nicht, meint ein Händler. Die Umschuldung sei für die Marktteilnehmer beendet. Generell sei der heutige Tag als ruhig einzustufen. Impulse würden auf breiter Front fehlen. Der Börsentag sei vor allem durch eine abwartende Haltung bestimmt. Viele Investoren blicken bereits auf die morgige Sitzung der US-Notenbank Fed und warten vorerst ab. Ansonsten stehen heute keine weiteren wichtigen Termine auf der Agenda.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 12 Uhr 0,24% höher bei 6’203,38 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert 0,09% fester bei 945,75 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um 0,17% auf 5’691,17 Zähler.

SGS (+0,2%) legen etwas zu. Der Warenprüfkonzern teilte am Montagmorgen mit, das kolumbianische Unternehmen Estudios Técnicos SA (ETSA) zu übernehmen. ETSA ist ein «führendes» Unternehmen im Bereich Projektüberwachung und Management und machte 2011 mit 500 Mitarbeitern einen Umsatz von umgerechnet 48,5 Mio CHF.

Holcim stehen mit einem Minus von 0,3% leicht unter Druck. Der Baukonzern schlägt Wolfgang Reitzle zur Wahl als Verwaltungsrat vor. Der deutsche Staatsbürger ist CEO des Gase- und Engineering-Unternehmens Linde. Derweil erhöhen die Analysten von J.P.Morgan das Kursziel der Aktien auf 55,20 CHF von 51,50 CHF.

Swatch notieren unverändert. Der Uhrenhersteller hat am Montagmorgen bekannt gegeben, dass die rechtliche Auseinandersetzung mit dem US-Juwelier Tiffany zu keinem Ende kommt. Beide Unternehmen decken sich mit Schadensersatzforderungen ein. Der Bieler Uhrenkonzern fordert 3,8 Mrd CHF von Tiffany, während das New Yorker Unternehmen mit einer Gegenklage über 541,9 Mio kontert. Wie üblich sei der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten schwierig voraussehbar, meint die ZKB dazu. Wenn überhaupt, dann werde Swatch von Tiffany etwas erhalten. Richemont gewinnen derweil 0,8%.

ABB (+0,3) werden von den Analysten von Goldman Sachs mit einem tieferen Kursziel bewertet. Die US-Bank behält aber das «Buy»-Rating bei. Der Industriekonzern ABB hat ferner einen Marine-Auftrag über 60 Mio USD für Energietechnik- und Antriebssysteme in zwei neuen Kreuzfahrtschiffen erhalten.

Die defensiven Schwergewichte notieren derweil uneinheitlich. Während Roche und Novartis mit je 0,9% im Plus liegen, verlieren Nestlé 0,2%.

Die Valoren von Logitech (-1,8%) erhalten von der britischen Bank Barclays ein tieferes Kursziel. Logitech sei weiterhin einem strukturellen Gegenwind ausgesetzt, der kurz bis mittelfristig auch nicht abflauen dürfte, schreiben die Experten.

Am breiten Markt gab es zahlreiche Unternehmensabschlüsse. Der Versicherer Helvetia (Aktie +2,7%) hat im vergangenen Geschäftsjahr weniger Gewinn erwirtschaftet. Dafür vermochte das Unternehmen das Geschäftsvolumen zu steigern. Den Aktionären wird die Ausschüttung einer Dividende von unverändert 16,00 CHF je Aktie vorgeschlagen.

Der Backwarenhersteller Aryzta (Aktie +0,2%) erreichte im ersten Semester (per 31.1.) ein leichtes Umsatzwachstum und auch der Gewinn verbesserte sich. «Das Geschäft verlief trotz herausfordernder Bedingungen robust», sagt CEO Owen Killian.

Die im Bereich Antriebslösungen aktive Belimo-Gruppe (-1,7%) hat 2011 weniger profitabel gewirtschaftet. Der operative Gewinn ist um 19% gefallen, der Reingewinn um 16%. Einen Ausblick für das Geschäftsjahr 2012 gab das Unternehmen nicht bekannt.

Mikron (+4,2%) hingegen gelang eine Gewinnsteigerung. Das Aktionär des Unternehmens kommen deshalb in den Genuss von einer Dividende. Dies ist bei Mikron seit dem Jahr 2000 nicht mehr geschehen.

Temenos (-3,7%) hat derweil Übernahmegespräche mit dem britischen Mitbewerber Misys ergebnislos beendet. (awp/mc/ps)

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