CH-Verlauf: Fester – Konjunkturhoffnungen beleben

CH-Verlauf: Fester – Konjunkturhoffnungen beleben

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Dienstag zum Jahresauftakt um Mittag weiterhin fester. Gute Konjunkturdaten aus Asien und der anhaltende Aufwärtstrend an der Deutschen Börse beleben die Nachfrage – insbesondere nach zyklischen Aktien, kommentiert ein Händler. Dabei seien die Volumen im Vergleich zum Geschäft zwischen den Feiertagen wieder etwas gestiegen. Für den weiteren Verlauf sei der Handelsauftakt in New York massgebend; Impulse seien auch von US-Konjunkturdaten – vor allem vom ISM-Index – zu erwartet, hiess es weiter.

Dank gut aufgenommener Konjunkturdaten haben die am Dienstag geöffneten Börsen Asiens fester notiert. Zahlen zur Industrieproduktion aus China, Indien und Australien sorgten unter den Anlegern für Optimismus, dass die asiatisch-pazifischen Volkswirtschaften die europäische Schuldenkrise mehrheitlich gut verdauen können. «Positive Konjunkturdaten bieten einen Anreiz für eine kleine Neujahrs-Rally», sagte ein weiterer Händler. «Am ersten Tag des Jahres nutzen viele Investoren wieder die Liquidität, nachdem sie ihr Portfolio bereinigt haben», so ein Marktbeobachter. Hierzulande stieg der PMI Dezember über Erwarten stark an und liegt wieder in der Wachstumszone.

Der SMI steht um 12.00 Uhr um 1,40% höher bei 6’019,29 Punkten, jedoch unter dem bisherigen Hoch bei 6’035. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 1,75% auf 891,96 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,40% auf 5’418,37 Punkte.

Unter den SMI-/SLI-Titel legen vor allem konjunktursensitive Valoren markant zu. So setzen sich Logitech (+4,7%) an die Spitze, gefolgt von Clariant (+4,0%) und ABB (+3,8%).

Weitere grössere Gewinner sind unter den konjunktursensitiven Swatch (+2,8% auf 361,50 CHF) zu finden. Die Luxusgüter-Aktie Swatch wird von SocGen auf «Buy» mit einem Kursziel von 439 CHF heraufgestuft. Die Branchennachbarn Richemont (+3,2%) legen noch etwas mehr zu.

Adecco (+3,2%) haben mit der Übernahme der japanischen Temporärarbeitsfirma VSN rund 160 Mio EUR Umsatz zugekauft und ihre Marktposition in Japan deutlich ausgebaut. Das für 90 Mio EUR übernommene Unternehmen soll gemäss Adecco unmittelbar ertragswirksam sein. Analysten beurteilen den Zukauf als strategisch sinnvoll. Der Kaufpreis wird zudem als vernünftig beurteilt.

Bei den Finanzwerten fallen die Grossbanktitel CS (+2,5%) auf, UBS (+1,8%) steigen etwas weniger deutlich. Stärker gesucht sind unter den Versicherungsvaloren Bâloise (+1,8%) und Swiss Re (+1,5% auf 48,59 CHF). Die Analysten von Helvea sehen in der Rückversicherungsbranche die kürzlichen Indikationen für steigende Prämien anhand von Kommentaren von Willis Re bestätigt. Zu den bevorzugten Titeln der Branche zählt Helvea u.a. Swiss Re, die mit «Accumulate» und einem Kursziel von 56 CHF bewertet werden.

Wie oft in einem solchen Umfeld sind defensive Titel generell etwas weniger gefragt. Eine Ausnahme machen allerdings Actelion (+3,2%). Roche (+1,8%) setzen ihre Aufwärtsbewegung vergleichsweise deutlich fort, nachdem diese Titel im vergangenen Jahr bereits zu den wenigen Werten gehört hatten, die zulegen konnten. Novartis (+0,8%) und Swisscom (+0,7%) sind ebenfalls gesucht. Demgegenüber notieren Nestlé (+0,3%) kaum verändert.

Weiter am Tabellenende finden sich Sonova (+0,1%) und Givaudan (+0,5%).

Im breiten Markt richtet sich das Augenmerk weiter auf die Aktien des Raffinierie-Betreibers Petroplus (+2,9%). Weil kein Geld mehr vorhanden ist, um Öl einzukaufen, muss das Unternehmen diese Tage die ersten drei von fünf Raffinerien herunterfahren. Möglicherweise findet Petroplus aber während der laufenden Verhandlungen mit den Banken über eine Kreditlinie eine Lösung.

Evolva (+3,7%) profitieren von einer Partnerschaft mit der französischen Roquette Frères zur Forschung und Entwicklung biosynthetisierter Prozesse für die Herstellung von Nahrungsmittelergänzungen.

EFG (+4,6%) zählen nach dem Verkauf des Geschäftsbereich ebenfalls zu den grösseren Gewinnern. Die Veräusserung erfolgte im Zuge einer Im Oktober bekannt gegebenen Neuausrichtung.

Leichte Einbussen erleiden hingegen Flughafen Zürich (-0,2%). Die Flughafenbetreiberin muss gemäss einem Bundesgerichtsentscheid einer Mietshausbesitzerin nach einem jahrelangen Verfahren eine Lärmentschädigung von 17% des Verkehrswertes der Immobilie zahlen. Dabei handelt es sich offenbar um einen Pilotfall, auf dessen Grundlage nun alle weiteren hängigen Fälle in der Flughafengemeinde Opfikon wieder aufgenommen werden könnten. (awp/mc/ps)

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