CH-Verlauf: Fester

CH-Verlauf: Fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert um die Mittagszeit nach wie vor im grünen Bereich. Händler sprechen von einer technischen Gegenbewegung, nachdem am Montag die Schweizer Börse wegen den anhaltenden Verhandlungen über einen Schuldenschnitt in Griechenland gelitten hatte. Marktbeobachter rechnen nach den neusten Aussagen des griechischen Regierungschefs mit einem Abschluss der Verhandlungen bis Ende Woche. Die Beschlüsse am gestrigen EU-Gipfel hätten indes wenig zur Kurserholung beigetragen.

Die neusten Arbeitslosenzahlen aus Deutschland unterstützten den Aufwärtstrend. Sie sind stärker gesunken als vom Markt erwartet. Die EU-Arbeitslosenzahlen entsprechen hingegen den Erwartungen. Für Impulse dürfte am heutigen Nachmittag zudem US-Konjunkturdaten bieten: Der Chicago Einkaufsmanagerindex, das US-Verbrauchervertrauen sowie Daten zum Häusermarkt (Case-Shiller Index) geben wichtige Anhaltspunkte über die Verfassung der grössten Volkswirtschaft der Welt.

Der Swiss Market Index (SMI) steigt bis 12.00 Uhr um 0,42% auf 5’995,98 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,70% auf 911,80 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,41% auf 5’426,51 Zähler.

ABB (+1,7%) gab am Dienstag bekannt, dass die Übernahme von Newave zustande gekommen ist. ABB hält nach Ablauf der Angebotsfrist 95% der Anteile des im Bereich unterbrechungsfreie Stromversorgung tätigen Unternehmens. Am Vortag hatte ABB mit Thomas & Betts für 3,9 Mrd USD eine neue und wesentlich grössere Übernahmeankündigung gemacht.

ZFS (+1,0% auf 222,80 CHF) erhielten von Nomura ein höheres Kursziel von 290 CHF (zuvor 280). Die Analysten erwarten, das ZFS die Dividende von 17 CHF für 2011 aufrecht erhalten wird. Nomura bestätigt das Rating «Buy». JP Morgan senkt indes das Rating von «Übergewichten» auf «Neutral». Die Konkurrenzpapiere von Bâloise (+1,8%) und Swiss Life (+1,6%) sind wie am Vortag rege gesucht. Swiss Re notieren indes unverändert.

An der Spitze des Börsentableaus stehen Clariant (+3,0%). Goldman Sachs (GS) erhöht das Kursziel, bestätigt aber das Sell-Rating. Das Brokerhaus erhöhte auch das Kursziel für Syngenta (-1,1%), die am unteren Ende der Blue-Chip-Rangliste stehen. Givaudan (+0,4%) werden ebenfalls mit einem höheren Kursziel versehen. Für Lonza (+1,6% auf 49,22 CHF) senkt GS das Kursziel auf 65 von 74 CHF und belässt das Rating auf «neutral».

Die defensiven Schwergewichte tendieren uneinheitlich: Roche (-0,1%) hat für das Medikament Erivedge eine Zulassung der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA erhalten. Novartis (+0,5%) sind ebenfalls gesucht, während Nestlé (-0,3%) den Gesamtmarkt belasten.

Ebenfalls schwach im roten Bereich liegen Holcim (-0,1%). Die Papiere wurden von Goldman Sachs zwar einem höheren Kursziel versehen, jedoch von «Neutral» auf «Sell» gesenkt. Die Analysten glauben, dass der Baustoffkonzern über limitiertes Potenzial verfüge, um seine Fixkosten weiter zu senken. Goldman Sachs nimmt die Titel zusätzlich auf die «Pan Europe Sell List».

Im breiten Markt gab es eine Reihe von Abschlüssen: Die Luzerner Kantonalbank (+0,6%) hat die Zahlen für 2011 veröffentlicht. Sie hat im Geschäftsjahr 2011 einen Anstieg des Brutto- und Konzerngewinns erzielt.

Auch die Bank Coop (+0,8%) verbucht für 2011 einen höheren Bruttogewinn. Der Reingewinn ging dagegen zurück. Im Vorjahr hatte der Gewinn allerdings noch ausserordentliche Erträge aus Beteiligungsverkäufen beinhaltet.

Der Verwaltungsrat von New Value (-11,0%) hat gegen den ehemaligen Präsidenten des Gremiums, Rolf Wägli, Strafanzeige eingereicht. Konkret geht es unter anderem um Transaktionen in Festgeldanlagen, die nicht nach den Richtlinien der Gesellschaft und im Alleingang durchgeführt wurden.

Deutlich fester notieren die Aktien des Drehmaschinenherstellers Tornos (+3,2%) nach Zahlen. Der Umsatz lag über der vom Unternehmen publizierten Guidance, während der Auftragseingang bemängelt wird. Titlis Rotair (+4,2%) hat ebenfalls die Jahreszahlen präsentiert.

Der Glasverpackungshersteller Vetropack (+3,1%) rechnet für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einer deutlichen Gewinnsteigerung. Grund für die bessere Ergebnisentwicklung sind tiefere Kursverluste wegen Währungsschwankungen auf liquide Mittel und internen Krediten. Aufgrund der bis dato sehr konservativen Guidance komme die Ankündigung aber nicht sonderlich überraschend, urteilen Analysten. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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