CH-Verlauf: Indizes im Bereich des Jahreshochs

CH-Verlauf: Indizes im Bereich des Jahreshochs

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich zum Wochenschluss in der Tendenz weiterhin freundlich, die Indizes notieren allesamt auf oder in der Nähe des Jahreshochs. Da allerdings die defensiven Schwergewichte wie immer bei guter Stimmung nicht ganz mithalten können bzw. sogar abgestossen werden, notiert der Gesamtmarkt zur Mittagszeit nur leicht im Plus. Die seit Tagen freundliche Tendenz bei den Finanzwerten hält dagegen weiter an.

Das Geschäft verläuft am Tag des dreifachen Optionsverfalls, dem sogenannten «Hexensabbat», insgesamt aber relativ ruhig, allerdings könnte es während des Handels noch zu vermehrten Schwankungen kommen. Da die Aktien-Optionen erst am Abend auslaufen, würde auf Stufe Einzeltitel etwas Volatilität vor allem gegen Schluss des Handels nicht überraschen, heisst es in Handelskreisen. Am Nachmittag könnten dann noch US-Daten wie etwa das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan zusätzlich für etwas Bewegung sorgen.

Kurz nach Mittag steht der Leitindex SMI 0,14% höher bei 6’341,22 Punkten, das neue Intraday-Jahreshoch liegt derzeit bei knapp 6’343 Punkten. Der Leitindex steuert so oder so auf ein deutliches Wochenplus zu, zum Berichtszeitpunkt sind es rund 2,5%. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil um 0,33% auf 977,09 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,22% auf 5’814,90 Zähler.

Die klar grössten Kursavancen im SMI/SLI gehen auf das Konto von Transocean (+3,2%). Der US-Ölbohrkonzern hat im aktuellen Flottenbericht den Eingang neuer Aufträge zu teilweise verbesserten Konditionen bekannt gegeben. Analysten der ZKB schreiben von erfreulichen Vertragsabschlüssen und heben dabei die gestiegenen Tagesraten hervor.

Dahinter folgen diverse Finanztitel. Besonders freundlich zeigen sich dabei vor allem die Papiere der Swiss Life, die 2,8% gewinnen. Aber auch CS legen erneut 1,9% zu und notieren damit rund 12% höher als Ende letzter Woche. Die Nachricht, dass die US-Notenbank Fed eine scharfe Sonderüberwachung für beendet erklärt hat, dürfte die Stimmung weiter verbessern. Die Überwachung war wegen Verstössen der CS gegen US-Sanktionen Ende 2009 veranlasst worden.

Mit ZFS (+1,4%), Baloise (+0,7%) und UBS (+0,6%) sind weitere Banken- oder Versicherungstitel im Spitzenfeld zu finden. News gibt es einzig zu den Baslern. Der Versicherer schlägt das frühere Allianz-Kadermitglied Thomas Pleines zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Zudem besetzt der Versicherer die Spitze in den Geschäftseinheiten in Luxembourg und Liechtenstein neu.

Neben Transocean grösster Gewinner bei den Nichtfinanz-Titeln sind die Papiere des Biopharma-Unternehmens Actelion (+1,3%).

Auf der Gegenseite geben Novartis um 0,4% nach. Kaum Unterstützung bietet die Meldung aus der Augenheilmittel-Division Alcon zur Einlizenzierung des Produktkandidaten Ocriplasmin. Dieser sei möglicherweise die erste Therapie für gewisse schwere Augenerkrankungen, für die es noch keine Behandlung gebe und befinde sich bei der europäischen und der US-Gesundheitsbehörde in Zulassungsverfahren, teilte Novartis mit.

Auch die anderen Schwergewichte haben Mühe. Roche büssen 0,2% ein, während Nestlé immerhin unverändert tendieren. Die grössten Verluste bei den 30 Blue Chips gehen auf das Konto von Schindler (-1,1%), Syngenta (-0,7%) sowie Julius Bär (-0,6%). Kühne + Nagel haben sich nach einer Anfangsschwäche erholt und legen jetzt 0,3%. Die Analysten von Nomura haben das Kursziel leicht gesenkt, die «Kauf»-Empfehlung aber bekräftigt.

Im breiten Markt haben diverse Firmen über das abgelaufene Geschäftsjahr berichtet. Der Industriekonzern Dätwyler (+1,7%) und der Finanzbroker CFT (+0,1%) tendieren zur Mittagszeit fester. Insbesondere die Urner Industriegruppe hat besser als erwartet abgeschnitten und ist im Ausblick 2012 optimistisch gestimmt.

Bachem verlieren 0,6%. Das Biochemie-Unternehmen hat beim Umsatz die Erwartungen in etwa getroffen, lag aber beim Reingewinn etwas hinter den Vorgaben zurück. Gurit gehen 0,7% tiefer um. Der Spezialkunststoff-Hersteller lag mit den Gewinnzahlen in etwa im Rahmen der Erwartungen.

Die Aktien des krisengeplagten Raffineriebetreibers Petroplus schiessen um 12% in die Höhe. Offenbar hat die Schweizer Klesch-Gruppe für die Raffinerie im französischen Petit-Couronne ein Kaufangebot eingereicht. (awp/mc/pg)

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