CH-Verlauf: Ins Minus gerutscht

CH-Verlauf: Ins Minus gerutscht

Zürich – Die Schweizer Aktienbörse hat sich zum Wochenschluss anfänglich zwar leicht fester gezeigt, die Gewinne aber schnell wieder abgegeben. Um die Mittagszeit notieren die wichtigen Indizes entsprechend im Minus. Laut Händlern fehlte es am Markt nach den leichten Avancen zu Handelsbeginn schon bald an Anschlusskäufen, so dass die Kurse schnell wieder abgerutscht seien. Als Grund für die Zurückhaltung der Investoren werden weiterhin vor allem die wieder gestiegenen Konjunkturbefürchtungen angegeben.

Nach vielen eher positiven Konjunkturdaten in den meisten Regionen der Welt seien zuletzt wieder schwächere Daten gefolgt, heisst es im Markt. Insofern sei es nicht überraschend, dass die zum Teil grossen Gewinne in einzelnen Titeln oder ganzen Märkten in den letzten Wochen jetzt mitgenommen würden. Weitere Impulse sind frühestens am Nachmittag mit der US-Eröffnung zu erwarten, wobei konjunkturseitig höchstens die für 15 Uhr angesagten Neubauverkäufe für etwas Überraschung sorgen könnten.

Der wichtigste Aktienindex SMI steht kurz nach Mittag 0,27% tiefer auf 6’232,64 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert ebenfalls 0,27% auf 953,42 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,29% auf 5’706,34 Zähler. Von den 30 SMI/SLI-Werten notieren zur Berichtszeit elf im Plus, 18 im Minus und einer unverändert.

Mit den heutigen Verlusten zeichnet sich die fünfte aufeinanderfolgende Sitzung mit einem negativen Vorzeichen ab, davor waren die Indizes allerdings acht Mal in Folge gestiegen. Nach dem Vorwochenplus im SMI von 2,5% dürfte es diese Woche ein Minus in der Grössenordnung von 1,5-2% geben.

Am Schluss der SMI/SLI-Tabelle stehen zur Berichtszeit die beiden Uhren- und Luxusgüterkonzerne Swatch (-1,6%) und Richemont (-1,3%). Händler führen dies auf Aussagen des chinesischen Swatch-Partners Hengdeli zurück. Dieser rechnet nach den Umsatzzunahmen von 30% im Vorjahr nur noch mit einer Steigerung von 15 bis 20%.

Ebenfalls zu den grössten Verlierern gehören UBS (-1,0%). Die Bank hat am Vorabend für etwas Überraschung gesorgt mit der Meldung, dass sie dem Investmentbank-Chef Carsten Kengeter einen Co-Steuermann zur Seite stellt. Dafür wurde der Top-Investmentbanker Andrea Orcel von der Bank of America Merrill Lynch abgeworben.

Die zweite Grossbank Credit Suisse (+0,2%) hält sich deutlich besser. Sie hat ihren Geschäfts- und Vergütungsbericht 2011 veröffentlicht. Die wenig überzeugende Performance im letzten Jahr macht sich auch im Lohn von Konzernchef Brady Dougan bemerkbar. Er erhielt mit einer Gesamtvergütung von 5,8 Mio CHF weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Bestbezahlter CS-Manager bleibt der CEO der Division Asset Management Robert Shafir mit 8,5 Mio CHF.

Insgesamt halten sich die Kursveränderungen auf Stufe Einzeltitel in Grenzen. Grösste Gewinner ist zur Berichtszeit der Versicherer Baloise (+2,0%). Dessen Aktie hatte am Vortag nach Geschäftszahlen bzw. aufgrund von Gewinnmitnahmen 6,6% eingebüsst und profitiert nun von einer technischen Erholung, die unterstützt wird durch eine Ratingerhöhung der Deutschen Bank. Ebenfalls zu den Top-3-Titeln gehören Syngenta (+1,9%) und Geberit (+0,6%).

Im hinteren Teil des Feldes bewegen sich die defensiven Pharma-Schwergewichte Roche (-0,8%) und Novartis (-0,6%), fundamentale News dazu gibt es allerdings nicht. Die Papiere des in Bezug auf die Marktkapitalisierung grössten Schweizer Titels Nestlé (+0,3%) sind dagegen in der oberen Tabellenhälfte zu finden.

Diverse Unternehmen aus dem Small- und Midcap-Bereich haben ihre Zahlen 2011 bekannt gegeben, so etwa die beiden Industrie-Konzerne Zehnder (+2,6%) und Interroll (-2,0%), das Immobilienunternehmen Warteck (+1,0%) oder die Biotech-Gesellschaft Cosmo (+1,9%). Ausserdem hat der Airline-Caterer Gategroup (+4,6%) neue Wachstumsziele bis 2015 kommuniziert. Insgesamt soll durch die Kombination aus vorhandenem Geschäft, Neugeschäft sowie Fusionen, Akquisitionen und Allianzen über die kommenden vier Jahre ein Umsatzwachstum von 30 bis 45% erzielt werden.

Beim Biotechunternehmen Addex kommt es nach den starken Vortagesgewinnen (+84% aufgrund positiver Unternehmensnews) zu Ansätzen von Gewinnmitnahmen (-2,1%). Bei Cytos, ebenfalls diese Woche aufgefallen mit positiven News, sind sie etwas grösser (-9,1%). (awp/mc/pg)

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