CH-Verlauf: Leicht fester

CH-Verlauf: Leicht fester

Zürich – Die Schweizer Börse hat nach einer verhaltenen Eröffnung bis um Mittag kontinuierlich zugelegt und zeigt sich leicht fester. Die Käufe werden im Handel auf eine technische Reaktion zurückgeführt, nachdem die Märkte am Vortag vor allem im Zuge neuerlicher Sorgen um Griechenland deutlich nachgegeben hatten. Nach den Kursanstiegen seit Ende November sei der Markt allerdings schon seit längerem reif für eine Korrektur gewesen, hiess es weiter. Vorderhand dürften vor allem Griechenland und die neuesten US-Arbeitsmarktdaten den Markt bewegen. Allenfalls könnten noch Impulse von der Sitzung Europäischen Zentralbank (EZB) kommen, hiess es weiter.

Mit Spannung warte der Markt nun auf den Donnerstag, so ein Händler. Bis dahin haben die privaten Investoren Zeit, einem griechischen Schuldenschnitt zuzustimmen. Allerdings sei nicht ganz klar, wann das Ergebnis bekannt gegeben werde. Ein Staatsbankrott von Griechenland könnte nach einer Einschätzung des Internationalen Bankenverbandes (IIF) über eine Billion Euro kosten. Derweil könnte auch die EZB im Rahmen ihres Zinsentscheides (ebenfalls Donnerstag) noch für Bewegung sorgen, sollten überraschende Aussagen kommen. Vor allem warte man aber auf die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Diese dürften Markterwartungen zufolge gut ausfallen, erste Hinweise dazu werden im Tagesverlauf von den ADP-Arbeitsmarkt erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) steigt bis um 12.00 Uhr um 0,50% auf 6’077,87 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert um 0,80% höher auf 925,56 Stellen, und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um ebenfalls 0,50% auf 5’545,29 Zähler. Die Handelsvolumen würden im Durchschnitt der Vortage ausfallen, seien jedoch geringer als am Vortag, so ein Händler. Die Kursgewinner überwiegen die -verlierer im Verhältnis von knapp drei zu eins.

Getragen wird die Erholung vor allem von Finanzwerten, zyklischen Valoren und Roche; Novartis begrenzen die Aufwärtsbewegung. Die Nase vorn haben Julius Bär (+3,6%). Die Avancen werden im Markt auf Gerüchte zurück geführt, wonach die Aktien des Vermögensverwalters vor einer «ordentlichen Erholung» stehen würden. Dabei wird u.a. auf möglicherweise kleiner als erwartete Zahlungen der Schweizer Banken im Zuge eines Steuerabkommens mit den USA verwiesen. Entsprechend dürften die «Bären» wieder mehr Akquisitions-Spielraum haben. UBS (+1,9%) erholen sich ebenfalls stark, CS (+0,7%) profitieren etwas weniger von der Gegenbewegung.

Im Zuge einer technischen Reaktion ebenfalls deutlicher zulegen können u.a. Kühne+Nagel (+2,1%), Holcim (+1,6%), Swatch (+1,6%), Syngenta (+1,3%), Logitech (+1,2%) sowie Swiss Life, ABB und Schindler PS (je +1,1%).

Auf der Gegenseite fallen Sonova (-1,1%) auf. Der Hörsysteme-Hersteller hat am Vorabend den Abgang des Group Vice President International Sales Ignacio Martinez gemeldet. Weitere grössere Verlierer sind ZFS (-0,7%).

Ein stärkerer Anstieg des Leitindex SMI wird von den Index-Schwergewichten Novartis (-0,7% auf 48,70 CHF) verhindert. Die Pharma-Aktie dürfte weiterhin etwas unter einer Rückstufung durch JP Morgan am Vortag leiden, so Marktbeobachter. Das Brokerhaus hatte die Aktie auf «Neutral» von «Overweight» gesenkt mit einem Kursziel von 56,40 CHF. Die zuständige Analystin ortet strukturelle Probleme beim Pharmaunternehmen und schlägt eine Aufspaltung des Konzerns vor. Demgegenüber sind Roche GS (+0,6%) gesucht. Nestlé (+0,4% auf 55,50 CHF) stützen ebenfalls. Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns wurden von Exane BNP auf «Outperform» hochgestuft mit Kursziel von 61 CHF.

News gibt es aber vor allem von Unternehmen aus dem breiten Markt. So haben Panalpina, Pargesa, Bossard, Schmolz+Bickenbach, die Valiant Bank, die Walliser KB und Pax Anlage ihre Abschlüsse vorgelegt. Während beispielsweise Bossard (+1,5%) über den Markterwartungen abschloss und auch die Zahlen von Valiant (+0,9%), Panalpina (+0,8%) oder Pax (+1,4%) estimiert werden, verlieren Schmolz+Bickenbach (-5,7%) markant. Der Stahlkonzern hat auf allen Gewinnebenen die Erwartungen deutlich verfehlt. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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