CH-Verlauf: Leichter

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Zürich – Die Schweizer Börse liegt am Donnerstag um die Mittagszeit weiterhin im Minus. Gemäss Händlerstimmen werden heute keine grossen Überraschungen erwartet und der SMI wird den eingeschlagenen Trend bis Börsenschluss weiterführen. Der Handel sei vor allem nach der gestrigen Hausse von Gewinnmitnahmen geprägt. Weil europaweit klare makroökonomische Impulse fehlen, bewegen vor allem Unternehmensabschlüsse von ausländischen Grosskonzernen – beispielsweise der Deutschen Bank, Munich Re und Unilever – die Aktienkurse. Für Gesprächsstoff sorgt auch der mögliche Zusammenschluss von Glencore mit Xstrata. Er könnte Händlern zufolge der Auftakt zu einer Welle von Fusionen sein – vor allem mit Blick auf Konzerne mit reichlich flüssigen Mittel.

In der Schweiz wurden ferner die Exportzahlen publiziert: Dabei hinterliessen der starke Franken sowie die eingetrübte Weltkonjunktur ihre Spuren im schweizerischen Aussenhandel. Zwar nahmen die Exporte im Jahr 2011 zu, die meisten Branchen mussten aber rückläufige Ausfuhren hinnehmen. Positive Exportzahlen kamen von der Uhrenindustrie. Am Nachmittag könnten Daten zu den Erstanträgen für Arbeitslosenhilfe in den USA im Fokus stehen und für weitere Impulse sorgen. Sie sind ein guter Gradmesser im Hinblick auf die am Freitag kommenden offiziellen Arbeitsmarktzahlen der US-Behörden.

Der Swiss Market Index (SMI) sinkt bis 12.00 Uhr um 0,29% auf 6’52,35 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,23% auf 925,84 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 0,23% auf 5’488,59 Zähler.

Das Börsentableau wird von Transocean (+1,3%) angeführt. Ebenfalls gesucht sind die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Swatch (+0,7%) und Richemont (+0,5%), die von den soliden Exportzahlen der Uhrenindustrie profitieren.

Unter Druck stehen die Bankwerte: UBS (-1,6%) und CS (-1,4%) befinden sich im unteren Bereich der Bluechip-Liste. Treiber war hierfür vor allem das schlechte Abschneiden des Branchenachbar Deutsche Bank. Diese gab rote Zahlen bekannt, weil im vergangenen Geschäftsjahr Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen sowie mögliche Kosten aus Rechtsstreitigkeiten in den USA den Konzern stark belastet hatten.

Der Konkurrent von Swiss Re (+0,4%), Munich Re, hat für 2011 ebenfalls die Jahreszahlen bekannt gegeben und einen Gewinneinbruch verzeichnet. Trotzdem hat der weltgrösste Rückversicherer die Erwartungen erfüllt und mit seiner kommunizierten Dividendenpolitik sowie einem positiven Ausblick den Markt erfreut. Die anderen Assekuranzwerte ZFS (-0,3%) und Bâloise (-0,4%) stehen indes leicht unter Verkaufsdruck. Auch Swiss Life (-0,2%) fallen ins Minus. Die Analysten von Helvea haben das Kursziel auf 168 von 185 CHF gesenkt.

Ebenfalls im negativen Sog eines Konkurrenten liegt das SMI-Schwergewicht Nestlé (-0,8%). Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever hat im vierten Quartal die Markterwartungen verfehlt und für 2012 ein schwieriges Geschäftsumfeld in Aussicht gestellt.

Die Pharmaschwergewichte Novartis (+0,7%) und Roche (-0,6%) tendieren uneinheitlich. Roche leiden nach wie vor unter der Veröffentlichung der Zahlen vom Vortag. Helvea hat indes das Kursziel auf 140 von 133 CHF erhöht.

Schwächster Wert im SMI sind Givaudan (-2,1%).

Am breiten Markt hat Rieter (+2,5%) die Umsatzzahlen bekannt gegeben. Insbesondere der deutlicher als erwartete Orderrückgang wird von den Analysten als negativer Indikator für das laufende Jahr gewertet.

Emmi (+0,1%) verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr 2011 einen höheren Gruppenumsatz. Mit den vorgelegten Umsatzzahlen verfehlte Emmi die Analysten-Schätzungen knapp. Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet der Milchverarbeiter einen EBIT am oberen Ende der eigenen Schätzungen.

Der Industriekonzern Bucher (+2,6%) hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2011 deutlich gesteigert. Der Auftragseingang zog ebenfalls klar an. Der Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2011 mit einer prozentualen Steigerung des Betriebs- und Jahresergebnisses in der Grössenordnung des ersten Halbjahrs 2011.

Dufry (+3,2% auf 111,80 CHF) sind aufgrund positiver Analystenstudien gesucht. Z.B hat ING das Kursziel auf 150 CHF festgelegt und die Aktien mit «Buy» bewertet. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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