CH-Verlauf: Schwächer – Griechenlandkrise

CH-Verlauf: Schwächer – Griechenlandkrise

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat bis zum Donnerstagmittag die Verluste weiter ausgeweitet. Nach einer bereits schwachen Eröffnung nach schlechten Vorgaben aus Übersee und Asien hat die Ankündigung von Griechenlands Premier Papandreou, nicht nach Brüssel zu reisen, für zusätzliche Nervosität an den Märkten gesorgt. Papandreou reise nicht nach Belgien, da er seine Regierung umbildet.

Die SNB hat derweil den Zinsentscheid bekannt gegeben und dabei wie erwartet die Leitzinsen unverändert belassen. Zudem sieht die Nationalbank die Schweizer Wirtschaft gut ausgelastet. Die Hauptrisiken für die hiesige Wirtschaft liege indes bei der Frankenstärke und einer möglichen Überhitzung im Immobiliensektor. Am Nachmittag stehen dann Makrodaten aus den USA im Fokus. So stehen Daten zum Arbeits- und zum Häusermarkt, das US-Leistungsbilanzsaldo sowie der Philly-Fed-Index auf dem Programm.

Bis um 12.00 Uhr verliert der Schweizer Leitindex SMI 1,05% auf 6’133,24 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 1,20% auf 952,02 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,17% auf 5’631,37 Punkte.

Den letzten Platz in der SMI/SLI-Tabelle belegen nach wie vor ABB (-3,4%) und Actelion (-3,4%). Auch Clariant (-2,6%) und Nobel Biocare (-1,9%) geben massiv nach. Aber auch andere konjunktursensitive Titel wie SGS (-1,9%) und Kühne + Nagel (-1,8%) verlieren. Adecco sinken 1,0%.

Die Luxusgüteraktien Richemont (-1,8%) und Swatch (-1,9%) geben ebenfalls nach. Dies obwohl die Analysten von Goldman Sachs ihr Kursziel von 74,80 CHF bestätigen und eindringlich zum Kauf der Richemont-Valoren raten. Die Analysten betonen erneut, dass Richemont einen höheren absoluten wie relativen Wert gegenüber dem gesamten Luxussektor aufweise.

Auch Finanztitel haben die Verluste ausgeweitet. Hierbei verlieren die Grossbankentitel CS um 1,6% und UBS um 1,1%. Julius Bär geben gar um 1,7% nach. Bei den Assekuranzwerten verlieren ZFS und Swiss Re je 1,1%.

Bei Weatherford (-1,4%) hat CEO Duroc-Danner gegenüber der Nachrichtenagentur Dow Jones erklärt, dass nicht zum Kerngeschäft gehörende Assets im Wert von 0,5 bis 1 Mrd USD verkauft werden sollen. Branchensozius Transocean notieren 0,7% tiefer.

Bei Novartis (-0,9%) akzeptiert die US-Behörde FDA den Antrag auf die Erweiterung der Zulassung für Menveo. Dabei soll der Meningokokken-Impfstoff Menveo zur Behandlung von Kleinkindern ab einem Alter von zwei Monaten zugelassen werden. Roche verlieren 0,6%. Bernstein hebt das Kursziel für die beiden Pharmagiganten auf 59 (58) CHF für Novartis und auf 155 (140) CHF für Roche an. Die Einstufungen lauten «Outperform» für Novartis und «Market Perform» für Roche.

Nestlé geben 0,6% nach. Die HSBC nimmt das Kursziel auf 56 CHF von bisher 58 CHF zurück, die Einstufung Neutral indes bestätigt.

Im breiten Markt rechnet Interroll (-0,5%) mit einem leicht höheren Umsatz von 138 Mio CHF. Des Weiteren leitet die SIX eine Untersuchung gegen das Unternehmen ein. Unregelmässigkeiten bei der Offenlegung von Management-Transaktionen sollen abgeklärt werden.

Austriamicrosystems (-0,8%) übernimmt die US-amerikanische Texas Advanced Optoelectronic Solutions (TAOS) für rund 320 Mio USD vollständig. Der Kaufpreises soll je zur Hälfte in neu geschaffenen AMS-Aktien und in bar bezahlt werden.

Bei Meyer Burger (-0,3%) leitet die deutsche Finanzaufsicht Bafin eine Untersuchung wegen möglichen Insiderhandels beim Übernahmeangebot für Roth&Rau ein. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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