CH-Verlauf: SMI kaum verändert

CH-Verlauf: SMI kaum verändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitag in einem ruhigen Handel leicht im Plus. Der Leitindex SMI profitiert seit Handelsstart von guten Vorgaben aus Asien, wo die wichtigsten Börsen zulegten. Allerdings hält sich die Aufwärtsbewegung im SMI in engen Grenzen, kurz vor Mittag hat die Gewinndynamik mit Aussicht auf eine etwas tiefere Eröffnung in den USA abgenommen. Gesucht werden nach einer Sektorhochstufung Bankentitel, während defensive Werte die Entwicklung bremsen.

Nach der Zahlenflut der letzten Tage fehlt es zu Wochenschluss an wichtigen Unternehmensnachrichten und auch konjunkturseitig sind keine marktbewegenden Daten zu erwarten. Am zweiten Tag des EU-Gipfels blicken die Anleger erneut nach Brüssel. Auch wenn das Thema offiziell nicht auf der Agenda steht, erregt vor allem die Frage nach einer möglichen Aufstockung des dauerhaften Rettungsschirms ESM die Gemüter.

Der SMI steht um 11.50 Uhr 0,04% höher bei 6’130,15 (Tageshoch: 6’144; Tagestief: 6’128) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,12% auf 940,43 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) notiert 0,13% höher auf 5’605,78 Zählern.

Bei den Blue Chips gehören Finanztitel zu den grössten Gewinnern. Inbesondere die Grossbankenaktien der UBS (+0,8%) und der Credit Suisse (+1,0%) legen deutlich zu. Goldman Sachs hat den europäischen Bankensektor nach der jüngsten Geldspritze der Europäischen Zentralbank auf «Overweight» von «Neutral» angehoben. Aber auch Versicherer stehen im vorderen Drittel der SMI/SLI-Tabelle: Swiss Life steigen um 0,8% und Swiss Re um 0,3%.

Die grössten Avancen verzeichnen Transocean (+1,7%). Unter den Zyklikern gewinnen zudem Logitech (+0,9%), Kühne + Nagel (+0,5%) oder Clariant (+1,0%) gut an Wert hinzu. Der Logistikkonzern Kühne + Nagel wird am Montag die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vorlegen. Analysten rechnen mit einem etwas tieferen Umsatz, der EBIT dürfte dagegen über dem Niveau von 2010 liegen.

Holcim hatte am Mittwoch die Zahlen vorgelegt und die Aktie hat sich seither deutlich verteuert. Am Freitag bauen Holcim die Kursgewinne um 0,2% auf 61 CHF aus. Die Citigroup hat das Kursziel zwar auf 44 von 40 CHF angehoben, die Aktie wird allerdings noch immer zum «Verkauf» empfohlen. Das Aktienreserch von Standard&Poor’s hob das Kursziel auf 48 CHF («Sell») und UBS auf 60 CHF («Neutral») an.

Adecco (-1,3%) verlieren nach dem starken Anstieg des Vortages (+8,5%) am Freitag an Wert. Unter die zumeist positiven Analystenkommentare mischten sich in der Nachbetrachtung der Zahlen auch zurückhaltende Stimmen. So senkten die Analysten der Citigroup das Anlagerating auf «Neutral» von bislang «Buy». Auch Helvea nahm die Einschätzung auf «Neutral» zurück und Morgan Stanley beliess das Rating auf «Underweight».

Der Anstieg im SMI wird von den Pharma-Schwergewichten gebremst. Novartis und Roche geben 0,6% respektive 0,1% nach. Dabei hat die Roche-Tochter Genentech mit dem Medikament RoActemra in der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Athritis in einer Vergleichsstudie den primären Endpunkt erreicht. Dies sei eine «grossartige» Nachricht für Roche und das Actemra-Geschäft, meinen Analysten. Das dritte Schwergewicht im Bunde, Nestlé, steigen leicht um 0,3%.

Im breiten Markt klettern die Titel von Mondobiotech (+30%) stark in die Höhe. Auslöser der Kursgewinne dürften Verhandlungen mit der italienischen Pierrel Research International sein, die eine Übernahme des krisengeplagten Biotech-Unternehmen in Erwägung zieht. Händler weisen aber auch auf das spekulative Element der Gesellschaft hin. Das Unternehmen habe bisher vor allem durch grossspurige Versprechen und Auftritte, aber wenig Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, hiess es.

Starke Avancen verzeichnen auch Orascom, die sich um 9,6% verteuern. Medienberichten zufolge zeichnet sich im Streit um das geplante Skigebiet Andermatt eine Einigung ab. Der Ausbau und die Verbindung der Skigebiete Andermatt und Sedrun gilt als eins der Schlüsselelemente des Touristikkonzeps des Orascom-Grossprojekts in Andermatt. (awp/mc/ps)

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