CH-Schluss: Hellas drückt SMI ins Minus

CH-Schluss: Hellas drückt SMI ins Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag deutlich im Minus geschlossen. Der Blue-Chip-Index SMI war bereits bei der Eröffnung mit Verlusten von fast 50 Punkten zum Schlusskurs von Freitag in den Handel gestartet. Grund für den schwächelnden Leitindex waren die Unsicherheiten rund um die Eurozone. Speziell nährten die politischen Querelen um die Regierungsbildung in Griechenland die Vorsicht der Investoren.

Das Ungemach Griechenlands zeigte sich auch an der Währungsfront: Der Euro fiel gegenüber dem Dollar unter 1,29 USD und die Renditen für Staatsanleihen der Euro-Problemländer stiegen. Die EU-Kommission sprach sich währenddessen für einen Verbleib von Griechenland in der Eurozone aus. Keinen Sukkurs erhielt die Schweizer Börse aus Übersee: In den USA wurden keine bedeutenden Wirtschaftsdaten publiziert. Zudem lag die New Yorker Börse wegen des angeschlagenen Sentiments ebenfalls bis zum Börsenschluss in der Schweiz in der roten Zone.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 1,33% auf 5’875,66 Punkte tiefer. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 1,66% auf 887,03 und der breite SPI 1,39% auf 5’495,76 Zähler.

Holcim (-1,1%) schlossen nach einem guten Start im Minus. Der Konzern gab Details zum Programm zur Senkung der Kosten und zur Steigerung der Effizienz bekannt. Bis Ende 2014 will der Baustoffkonzern damit einen zusätzlichen Betriebsgewinn von mindestens 1,5 Mrd CHF erzielen. Die einmaligen Kosten des Sparprogramms bezifferte Holcim auf 200 Mio CHF.

Andere Zykliker wie Adecco (-3,8%), ABB (-1,7%) oder SGS (-0,9%) standen ebenfalls unter Abgabedruck.

Schwächer notierten auch Syngenta (-1,2%). Der Agro-Chemiekonzern hatte eine sechsjährige Lizenz- und Forschungsvereinbarung mit dem belgischen Biotechnologiekonzern Devgen bekannt gegeben. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Syngenta ab April 2013 von Devgen stammende, sprühbare Pflanzenschutzprodukte entwickeln und kommerzialisieren.

Verkauft wurden angesichts der politischen Unwägbarkeiten in Griechenland und wegen des JPMorgan-Spekulationsverlustes zudem Finanzvaloren. Die prozentual grössten Verluste erlitten dabei Swiss Life (-3,9%), UBS (-3,1%), Credit Suisse (-2,6%) und Zurich (-2,3%).

Selbst die defensiven Werte fanden wenig Zuspruch bei den Anlegern: Nestlé (-0,7%), Novartis (-0,7%), Roche (-1,4%) und Swisscom (-1,7%) hatten mit Abgaben zu kämpfen.

Die Luxusgüteraktien Richemont (-1,5%) und Swatch (-3,2%) gaben im Zuge des allgemeinen Abwärtstrends auch nach. Der Uhrenhersteller Swatch fiel über das Wochenende mit der Neuigkeit auf, die UBS vor den Richter zu ziehen, wegen einer angeblichen Verletzung des Bankgeheimisses.

Am Tabellenende befanden sich Clariant (-5,3%) und Nobel Biocare (-4,7%).

Dagegen notierten Julius Bär (+1,2%) als einziger SMI/SLI-Titel im Plus. Die Titel profitierten offenbar von einer Heraufstufung der Bank Vontobel auf «Hold» von «Reduce». Das Kursziel von 32 CHF wurde bestätigt. Vontobel erwartet vom Julius-Bär-Zwischenbericht am Dienstag gute Zahlen für das Nettoneugeld sowie die verwalteten Vermögen. Zudem wurde spekuliert, dass die Bank unter den Gewinnern im Zuge des JPMorgan-Derivativverlustes sein könnte.

Im breiten Markt legte der Komponentenhersteller Schaffner (-1,2%) das Zahlenset zum ersten Halbjahr vor. Dabei lagen die Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen.

Ins Auge stachen die Petroplus-Aktien mit minus 31,3%. Die Papiere des im Konkursverfahren befindlichen Raffineriekonzerns werden am 23. Mai zum letzten Mal an der SIX Swiss Exchange gehandelt. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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