CH-Verlauf: Weiter im Minus

CH-Verlauf: Weiter im Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt steht am Mittwochmittag weiterhin im Minus. Nach einem verhaltenen Start hat der SMI allerdings vorübergehend knapp die Gewinnzone erreicht, ehe er wieder etwas zurückfiel. Das Geschäft sei im Vorfeld des EU-Gipfels etwas orientierungslos und von Zurückhaltung geprägt, hiess es in Marktkreisen. Daran dürfte sich im heutigen Tagesverlauf auch nicht mehr viel ändern.

Erste Resultate vom Gipfel, welcher den grossen Befreiungsschlag im Kampf gegen die Schuldenkrise bringen soll, sind nicht vor dem Abend zu erwarten. In Deutschland allerdings steht im Tagesverlauf die Abstimmung im deutschen Bundestag über den EFSF an, bei der allerdings mit einer breiten Rückendeckung für den Kurs von Kanzlerin Merkel gerechnet wird.

Der SMI geht bis um 11.55 Uhr 0,24% auf 5’695,14 Punkte zurück. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,27% auf 867,19 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,24% auf 5’172,22 Punkte.

Adecco (-2,9%) geben derzeit am meisten nach. Der Titel leide verstärkt unter den am Vortag in den USA vorgelegten enttäuschenden Konjunkturdaten, hiess es in Marktkreisen. Zudem hätten sich Adecco in den vergangenen Wochen auch sehr gut entwickelt, weshalb es nun vereinzelt zu Gewinnmitnahmen komme.

Hinter Adecco stehen Transocean, SGS (je -1,7%) und Givaudan (-1,4%) am stärksten unter Druck.

Schindler (-1,3%) büssen in ähnlichem Stil ein, nachdem der PS noch mit Gewinn in die Sitzung gestartet ist. Die am Morgen vorgelegten Zahlen haben die Erwartungen in etwa getroffen, wobei die Gewinnziffern eher am oberen Ende lagen. Analysten lobten denn auch die besseren Margen und sehen die langfristigen Wachstumsaussichten in Takt. Weniger erfreulich ist dagegen der Ausblick ausgefallen. Der starke Franken hatte bereits im Halbjahresergebnis deutliche Spuren hinterlassen und droht nun auch das zweite Semester deutlicher als bislang angenommen zu belasten.

Novartis (-0,8%) belasten den Gesamtmarkt nach der schwachen Vortagesperformance in Verbindung mit den Neunmonatszahlen erneut, ebenso Nestlé (-0,3%), dies allerdings moderater.

ABB (-0,5%) gehören nach Bekanntgabe eines eher kleinen Grossauftrages zum breiten Mittelfeld. ABB wird morgen Donnerstag die Quartalszahlen publizieren. Auch Clariant (-1,1%) fallen nach einer kleineren Akquisition in Deutschland nicht gross auf.

Demgegenüber stützen Roche (+0,6%) sowie CS (+0,7%) und UBS (+1,1%) als Spitzenduo den Markt. Logitech (+0,5%) legen ebenfalls im Vorfeld der Quartalszahlen (Q2) etwas zu.

Im breiten Markt ziehen Sulzer (+1,0%) gegen den Trend etwas an. Das Unternehmen hat am Morgen bekanntgegeben, dass Finanzchef Jürgen Brandt interimistisch nun auch zum CEO ernannt wird. Ton Büchner wird das Unternehmen wie angekündigt verlassen, wobei der Zeitpunkt seines Austritts nun auf Ende Oktober festgelegt wurde. Der Rekrutierungsprozess für einen neuen CEO dauere länger als gedacht, hiesst es dazu in einem Kommentar der Bank Vontobel.

LifeWatch (+5,0%) gehören ebenfalls zu den gefragten Aktien, nachdem am Vorabend der Stand der Anzahl der Neu-Verträge, die in den USA seit Jahresbeginn geschlossen wurden, publiziert wurde.

AFG (+2,8%) erhalten von einem Interview des CEO Daniel Furtig in der «Finanz und Wirtschaft» etwas Rückenwind. Dieser stellte für das Gesamtjahr einen Reingewinn in Aussicht, nachdem das erste Semester noch verlustbringend abgeschlossen wurde.

Von Roll (-3,3%) büssen im Anschluss an die Neunmonatszahlen dagegen an Terrain ein. Der Bestellungseingang habe in allen Divisionen die Erwartungen verfehlt, hiess es in Marktkreisen dazu. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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