CH-Verlauf: Weiter leicht fester

CH-Verlauf: Weiter leicht fester

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am letzten Handelstag vor den Weihnachtsfeiertagen um Mittag weiterhin leicht fester. Der Leitindex SMI tendiert dabei in einer relativ engen Bandbreite. Es fehle an News, die Volumen seien nicht sehr gross und der Handel verlaufe ruhig. Daher seien die Kursbewegungen eher etwas zufällig, sagte ein Händler. Zudem hätten die meisten institutionellen Anleger ihre Bücher bereits geschlossen. Teils käme es noch zu «window dressing»-Operationen.

Nachdem sich der SMI an den vergangenen Handelstagen schrittweise aufwärts bewegt hatte, liegt der Leitindex derzeit im Wochenvergleich um gut 2% im Plus. Vielleicht komme es doch noch zu einem etwas versöhnlicheren Jahresabschluss, so der Händler weiter. Am Nachmittag könnten noch US-Konjunkturdaten für einige Impulse sorgen. So stehen Persönliche Einkommen und Ausgaben sowie der Auftragseingang für langlebige Güter und Daten zum Verkauf neuer Häuser zu Veröffentlichung an.

Der SMI steigt bis um 12.00 Uhr um 0,66% auf 5’875,50 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,83% auf 871,08 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,62% auf 5’294,69 Zähler. Auch an den wichtigsten europäische Handelsplätzen steigen die Kursniveaus in ähnlichem Umfang.

Mit Ausnahme von Holcim (-0,1%) notieren alle SMI/SLI-Titel im Plus. Dabei zeigt sich kein deutlicher Trend hinsichtlich einzelner Branchen. Die bisher grössten prozentualen Kursgewinne erzielen die Medtech-Werte Sonova (+2,5%). Es folgen die zyklischeren Lonza (+2,2%) und die Versicherungsvaloren Swiss Re (+2,0%).

Die weiteren, ebenfalls etwas grösseren Kursgewinner ziehen sich quer durch die Branchen wie Schindler PS (+1,9%), Bâloise (+1,6%), CS (+1,5%), Clariant (+1,4%), Actelion (+1,2%) und Richemont (+1,2%) zeigen.

ABB (+0,9%) hatte am Vortag noch einen Auftrag über 900 Mio USD aus Indien verbucht, der im ersten Quartal dieses Jahres angekündigt worden war. Angesichts des technologischen Vorsprungs gegenüber den Mitbewerbern aus den Schwellenländern dürfte der Konzern gemäss den Erwartungen der Bank Vontobel jährlich drei bis vier Aufträge dieser Grössenordnung akquirieren können. Die spätzyklische Erholung stimme zuversichtlich, obwohl sich das kurzzyklische Wachstum abgekühlt habe, heisst es weiter. Da die Titel zudem attraktiv bewertet sind, bestätigt die Bank Vontobel ihre «Buy»-Empfehlung.

Gemischte News kommen aus dem Pharma-Segment. Roche (+1,2%) hat von der EU-Kommission erwartungsgemäss die Zulassung für Avastin in Kombination mit einer Standard-Chemotherapie bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs nach einer Operation erhalten. Die Bank Vontobel erwartet die Zulassung für Avastin in dieser Indikation in den USA im kommenden Jahr. Das Umsatzpotenzial wird bei Eierstockkrebs auf 700 Mio CHF veranschlagt.

Für den Blutdrucksenker Rasilez/Tekturna von Novartis (+0,5%) hat die EU-Gesundheitsbehörde eine Untersuchung des Sicherheits- und Nutzenprofils begonnen, nachdem der Pharmakonzern Anfang dieser Woche den Abbruch einer Phase-III-Studie mit dem Blutdrucksenker bei Hochrisiko-Patienten bekannt gegeben hatte.

Ansonsten hatten vor allem Unternehmen aus dem breiten Markt News zu vermelden. An der Börse reagiert haben Anleger bisher auf den Zukauf eines italienischen Unternehmens durch Schweiter (+1,3%). In den Aktien des Batterie-Herstellers Leclanché (+7,7%) honorieren Anleger die heute bekannt gegebene Zusammenarbeit mit zwei chinesischen Unternehmen.

Beim Spezialstahl-Hersteller Schmolz + Bickenbach (-0,7%) musste VR-Präsident Michael Storm den Hut nehmen, nachdem er der Firmenkasse regelwidrige private Aufwendungen von rund 1,5 Mio EUR belastet hatte. Das Management hat zugleich die bisherige Guidance 2011 bestätigt. So wird weiterhin mit Umsatzerlösen und einem operativen Ergebnis gerechnet, die deutlich über dem Vorjahr liegen würden.

Prozentual grössere Gewinne verbuchen nach Hoffnungskäufen weiterhin Swissmetal (+10,3%). Daneben legen auch die Titel des Messebetreibers MCH (+8,7%) deutlich zu. Auf der Gegenseite fallen Perrot Duval (-19,5%) und IPS (-7,4%) auf.

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert