CH-Verlauf: Weiter positiv

CH-Verlauf: Weiter positiv

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Montagmittag weiter freundlich, hat sich aber vom Tageshoch wieder spürbar gelöst. Insbesondere die erwartete Genehmigung des Hilfspakets für Griechenland und positive Impulse aus China geben Auftrieb. Die Notenbank der Volksrepublik China hat erneut die Geldpolitik gelockert und den Mindestreservesatz der Geschäftsbanken gesenkt. Volumenmässig laufe der Handel ruhig und auch am Nachmittag seien keine grossen Impulse zu erwarten, da wegen des Feiertags «Presidents Day» in den USA die Börsen geschlossen bleiben, hiess im Handel.

Der Freigabe des neuen Griechenland-Hilfspakets steht nach Einschätzung von Frankreichs Finanzminister François Baroin nichts mehr im Wege. «Wir haben alle Elemente für eine Einigung beisammen», sagte Baroin in einem Interview. Eine positive Entscheidung der Finanzminister der Euro-Länder sei inzwischen grösstenteils eingepreist, sagten indes Händler.

Der SMI steigt bis um 12.00 Uhr um 0,18% auf 6’249,15 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) legt 0,44% auf 953,50 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,29% auf 5’669,81 Punkte.

Clariant (+3,5%) liegen nach einer Hochstufung an der Spitze des SMI. Der Analyst der Citigroup hat die Bewertung auf «Buy» von zuvor «Neutral» angehoben. Das Kursziel wird kräftig auf 17 von zuvor 10 CHF erhöht. Das vierte Quartal habe gezeigt, dass das nun schlankere Unternehmen besser für das schwierige Marktumfeld gewappnet sei, schreibt die Bank in der Einschätzung.

Mit der anstehenden Entscheidung zu Griechenland stehen auch die Finanzwerte einmal mehr im Fokus. So liegen UBS mit 1,5%, CS mit 2,5% und Julius Bär mit 0,9% im Plus. Am Wochenende hiess es in Presseberichten, dass Bundesrätin Evelin Widmer-Schlumpf eine Kontrollpflicht der Banken bei der von ihr geplanten Weissgeldstrategie plant. Damit soll eine Zustimmung im Nationalrat für das angestrebte Steuerabkommen mit den USA sichergestellt werden.

Insgesamt seien heute eher die Zykliker gesucht, hiess es von Marktteilnehmern. Die Risikobereitschaft nehme zu und defensive Werte würden eher gemieden. So finden sich auch Holcim (+2,1%), Adecco (+1,6%), Kühne + Nagel (+1,4%), Swatch (+1,7%) und Richemont (+1,1%) auf der Gewinnerliste. Auch der Lift-Hersteller Schindler (+0,9%) kann am Vortag der Bilanzveröffentlichung zulegen.

Für die Givaudan-Aktie (+0,7%) haben im Nachlauf der Jahreszahlen sowohl die UBS als auch die Citigroup ihr Kursziel auf 900 CHF angehoben. Das Anlageurteil lautet jeweils «Neutral».

ABB (+0,2%) notieren nach den Jahreszahlen vom vergangenen Donnerstag heute wenig verändert. Am Freitag hatte sich die Aktie noch von den deutlichen Abgaben am Donnerstag erholen können. Der Technologiekonzern hält gemäss dem provisorischem Endergebnis des Übernahmeangebotes für Newave 99,47% der Aktien des Zielunternehmens.

Transocean (-6,2%) liegen weiterhin unangefochten am Indexende. Der Ölbohrkonzern hat am Montag Goodwill-Abschreibung für das vierte Quartal angekündigt und will für das abgelaufene Jahr keine Dividende zahlen. Die Höhe der Abschreibung soll Ende März feststehen. Ein Händler sagte, er rechne mit Abschreibungen in Höhe von bis zu einer Milliarde USD. Mit einer Dividendenkürzung sei gerechnet worden, der Komplettausfall sei aber eine Enttäuschung.

ZFS (-0,6%) wird anlässlich der vergangene Woche vorgelegten Jahresbilanz von den Analysten noch einmal unter die Lupe genommen. Während ING das Kursziel auf 245 CHF leicht erhöht, senkt JP Morgan seinen Wert auf 260 CHF. Die Einschätzungen lauten auf «Buy» bzw. «Neutral».

Roche (-0,3%) hat in der EU eine Zulassung für das Medikament Zelboraf (Vemurafenib) zur Behandlung bei einer schweren Form von Hautkrebs erhalten. Das Mittel ist bereits in den USA, der Schweiz, Brasilien, Israel, Kanada und Neuseeland zugelassen. In weiteren Ländern läuft die Prüfung noch. Das Schwergewicht Novartis notiert unverändert.

Nestlé (-0,2%) kann seine Aufwärtsbewegung nach der Vorlage der Jahreszahlen nicht fortsetzen. Laut Presseberichten hat der Konzern gemeinsam mit dem französischen Wettbewerber Danone Interesse an der Kinder-Ernährungssparte von Pfizer. Die beiden Unternehmen würden derzeit an Strategien arbeiten, um wettbewerbsrechtliche Bedenken bei der rund 10 MRD USD hohen Offerte aus dem Weg zu räumen, meldete Bloomberg am Freitag.

Im breiten Markt reagieren BKW (+1,4%) nach einem verhaltenen Start mit Aufschlägen auf die am Freitag veröffentlichten Unternehmenszahlen. In den Augen der Analysten ist das Ergebnis «relativ solide». Die Energie-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2011 eine tiefere Gesamtleistung erwirtschaftet und auf operativer Ebene deutliche Rückschläge verzeichnet. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 66 Mio CHF. Tiefe Marktpreise, der starke Schweizer Franken sowie Wertberichtigungen und Rückstellungen hätten zu Sonderbelastungen geführt.

Massiv nach oben geht es für die Aktien der sich in Nachlassstundung befindenden Swissmetal (+42%). (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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