CH-Schluss: Kursgewinne nach volatilem Handelsverlauf

CH-Schluss: Kursgewinne nach volatilem Handelsverlauf

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem volatilen Handelsverlauf fester geschlossen. Der Leitindex SMI konnte einen starken Anstieg im frühen Handel nicht halten und rutschte in der Folge im Tagesverlauf mehrmals leicht ins Minus. Einige Anleger dürften die Kursanstiege für Verkäufe genutzt haben, hiess es im Markt.

Die riesigen Konjunkturprogramme hätten die Nerven der Anleger etwas beruhigen können, so ein Marktbeobachter. Allerdings dürfte der Handel so lange instabil bleiben, bis eine Abnahme der Covid-19 Neuerkrankungen sichtbar werde, meinte er. Derweil brach das deutsche Ifo-Geschäftsklima wegen der Corona-Krise ein und auch in der Schweiz stürzte die Stimmung der Analysten gemäss dem CFA-Indikator regelrecht ab.

Der SMI schloss 2,93 Prozent höher auf 8’989,16 Punkten, nachdem er am Vortag gut 7 Prozent zugelegt hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 3,04 Prozent auf 1’324,36 und der breite SPI legte um 2,27 Prozent auf 10’850,31 Zähler. Von den 30 grössten Aktien schlossen 27 im Plus und 3 im Minus.

Zu den stärksten Titeln gehörten die Finanzwerte: So legten Zurich (+7,3%) und Swiss Re (+6,5%) deutlich zu. Die Versicherungswerte hätten in den vergangenen Wochen stark unter der Coronakrise gelitten, sagte ein Händler: Zum einen seien sie aufgrund von Produktionsunterbrechungen, Reiseannulationen und weiterem unter Druck. Andererseits dürfte auch das Anlage-Portfolio massiv gelitten haben. Swiss Life (Aktien +5,7%) betonte derweil, auch nach dem Börsencrash gut kapitalisiert zu sein.

Auch die Grossbankenwerte CS (+5,9%) und UBS (+3,2%) schlossen fester. Der Bundesrat gab am Nachmittag die Einzelheiten zu den milliardenschweren KMU-Notkrediten bekannt, die via die Banken vergeben werden. Die SNB verkündete zudem die Deaktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers, was die Banken im Inlandgeschäft entlastet.

Starke Kurszuwächse gab es für die Aktien des Pharmazulieferers Lonza (+6,9%) wie auch für eine Reihe typischer Zykliker wie etwa ABB (+4,5%) oder Adecco (+3,0%). Die Aussicht auf konjunkturstützende Massnahmen beidseits des Atlantiks und eine wieder anziehende Wirtschaftstätigkeit in China hätten bei den zyklischen Werten für eine bessere Nachfrage gesorgt, hiess es.

Auch die am Montag noch auf Tiefstwerte abgesackten Titel des Augenheilmittel-Spezialisten Alcon (+5,5%) konnten klar zulegen. Die Analysten der Société Générale haben ihr Rating für die Titel auf «Hold» von bisher «Sell» erhöht.

Die Schwergewichte beendeten den Tag ebenfalls im Plus. Bei den Pharmawerten zogen vor allem Novartis (+2,7%) deutlich an, aber auch Roche (+1,4%) schlossen nach volatilem Verlauf fester. Die von den Berenberg-Analysten zum Kauf empfohlenen Nestlé-Aktien (+2,6%) legten ebenfalls zu.

Schwächer schlossen dagegen die Aktien des Chipherstellers AMS (-0,7%), bei denen nach wie vor die laufende Kapitalerhöhung den Kurs bremst. Abgaben gab es auch für die Aktien des Duftstoffherstellers Givaudan (-0,8%).

Die klarsten Kursverluste bei den Bluechips entfielen für einmal auf Swisscom (-1,4%). Die Bank Berenberg bekräftigte am Mittwoch das Rating «Reduce» für die Titel des Telekomkonzerns. Zwar könnte Swisscom kurzfristig von der Coronakrise profitieren, räumen die Experten ein. Die langfristigen Auswirkungen seien aber schwer abschätzbar.

Am breiten Markt setzten Dufry (+13%) ihre Erholung fort. Die Investoren zeigten sich von der Senkung des Kreditratings durch Moody’s sowie der Dividendenkürzung eines Konkurrenten wenig beirrt. Die Dufry-Titel notieren zudem noch immer über 60 Prozent unter dem Wert vom Jahresbeginn

Fester schlossen die Aktien der Immobiliengesellschaft Investis (+4,5%). Das Unternehmen lieferte für das Geschäftsjahr 2019 einen Gewinn ab, der die Markterwartungen übertraf. Dagegen schlossen die Titel des Luxusgüterunternehmens Lalique nach Geschäftszahlen unverändert. (awp/mc/pg)

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