Devisen: Dollar gibt nach – USD/CHF wieder unter 80 Rappen

Zürich – Der US-Dollar hat am Freitagvormittag die über Nacht erzielten Gewinne wieder abgegeben und sich gegenüber dem Schweizer Franken und dem Euro abgeschwächt. Aktuell wird der «Greenback» zu 0,7980 Franken gehandelt nach 0,8013 am Morgen. Am Vortag war der Dollar auf den tiefsten Stand (0,7942) seit 2011 gefallen.
Auch der Euro hat zum Dollar wieder zugelegt und die Marke von 1,17 Dollar überschritten. Aktuell kostet der Euro 1,1709 Dollar nach 1,1691 im Frühgeschäft. Derweil hat der Euro zum Franken nachgegeben und wird zu 0,9344 Franken gehandelt. Am Morgen notierte das Währungspaar mit 0,9367 noch etwas mehr.
Der Dollar hat damit in der laufenden Woche gegenüber dem Franken mehr als zwei Prozent an Wert verloren. Seit Jahresanfang summiert sich das Minus damit nun auf rund zwölf Prozent. Dies sei keine Korrektur, sondern ein veritabler Crash, sagte Matthias Geissbühler, CIO bei Raiffeisen Schweiz.
Belastet wurde der Dollar durch eine stärkere Risikofreude der Anleger nach dem Waffenstillstand im Krieg zwischen Israel und dem Iran sowie durch eine stärkere Spekulation auf sinkende Zinsen in den USA. Die Aussicht, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins früher als bisher gedacht senken könnte, hatte den Dollar belastet und anderen Währungen im Gegenzug Auftrieb gegeben.
Zudem gab es Spekulationen über die Nachfolge von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. US-Präsident Trump könne allenfalls bereits im Herbst über die Nachfolge von Powell entscheiden, obwohl dieser noch bis Mai 2026 im Amt sei, hiess es. Trump hatte Powell zuletzt mehrfach scharf kritisiert und vehement eine deutliche Zinssenkung gefordert. Der Bericht über die Nachfolgeregelung hat am Markt die Erwartungen verstärkt, dass die Zinsen in den USA früher als bisher gedacht sinken könnten. Allerdings würde dies dann aber auch Zweifel an der Unabhängigkeit des Fed schüren und die Glaubwürdigkeit des Fed untergraben, sagt ein Händler. (awp/mc/pg)