Devisen: Dollar weiter unter Druck – SNB rückt in Fokus

Zürich – Der Dollar hat am Freitag relativ deutlich an Terrain verloren – vor allem zum Euro, aber auch zum Franken. Auf dem Greenback lasten weiterhin vor allem die Diskussionen um das Staatsdefizit.
Das EUR/USD-Paar notiert kurz vor Mittag bei 1,1347 nach 1,1321 am Morgen bzw. 1,1279 am späten Donnerstagabend. Im Wochenvergleich legte der Euro zur US-Währung damit rund 2 Cent zu. Auch zum Franken hat der Dollar – vor allem in der Nacht – etwas eingebüsst. Das USD/CHF-Paar wird aktuell zu 0,8258 gehandelt nach 0,8263 am Morgen bzw. 0,8293 am Vorabend. Bei EUR/CHF halten sich die Bewegungen entsprechend in Grenzen: aktuell geht das Paar zu 0,9368 um nach leicht über 0,9350 sowohl am Morgen wie auch am Vorabend.
Mit dem Anstieg in dieser Woche nähert sich der Euro wieder dem Mehrjahreshoch zum Dollar von 1,1573, das er Mitte April infolge der vom US-Präsidenten Donald Trump ausgelösten Zollkapriolen erreicht hatte. Am Montag vor einer Woche war der Euro wegen der Fortschritte im Handelskrieg zwischen China und den Vereinigten Staaten dann zeitweise unter die Marke von 1,11 Dollar gefallen.
Zuletzt kamen aber wieder Zweifel auf, ob die Entspannung zwischen den beiden Ländern nachhaltig ist. Und ausserdem haben zuletzt die Diskussionen um das US-Haushaltsdefizit wieder zugenommen, nachdem in der Nacht auf Donnerstag das von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenes Steuer- und Ausgabengesetz das Repräsentantenhaus passiert hatte.
In Bezug auf den Franken rückt langsam die nächste geldpolitische Sitzung der SNB (19.6.) in den Fokus. Immer mehr Ökonomen und Analysten erwarten schon bald Negativzinsen. Die Analysten von Nomura erwarten etwa für das zweite Quartal ein Nullwachstum beim BIP und entsprechend Negativzinsen spätestens im September. Die Risiken seien dabei aber recht gross, dass es bereits im Juni zu einer Senkung um 50 Basispunkte kommt und der Leitzins damit bei -0,25 Prozent zu liegen käme, heisst es im Nomura-Kommentar. Auch bei der AKB erwartet man im Juni einen Zinsschritt um 50 Basispunkte. (awp/mc/pg)