Devisen: Euro erholt sich nach Fall auf 20-Jahrestief – EUR/CHF unter 0,95

Devisen: Euro erholt sich nach Fall auf 20-Jahrestief – EUR/CHF unter 0,95
(Foto: Pixabay)

Frankfurt – Der Euro hat am Mittwoch nach anfänglichen Verlusten etwas zugelegt. Der Kurs war zeitweise bis auf 0,9536 US-Dollar gefallen und damit auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Euro und stieg auf 0,9684 Dollar. Er notierte so höher als am Morgen.

Zum Franken ist der Euro im Verlauf des Tages deutlich unter die Marke von 95 Rappen getaucht und notiert mit 0,9449 rund einen halben Rappen tiefer als noch am Morgen. Die US-Währung zeigt sich zum Franken ebenfalls schwächer. Am Abend notiert der Dollar bei 0,9761 Franken nach 0,9950 Franken am Morgen.

Händler sprachen von einer Stabilisierung nach den jüngsten Verlusten. Experten gehen jedoch von einem anhaltenden Druck auf den Euro aus. Zwar werden in den USA und der Eurozone weitere kräftige Leitzinserhöhungen erwartet. Allerdings präsentierten sich jüngste US-Konjunkturdaten robuster als die der Eurozone. Am Mittwoch trübten sich wirtschaftliche Frühindikatoren aus Italien deutlich ein. Das Konsumklima für Deutschland sank auf ein Rekordtief. Die Eurozone ist zudem besonders durch die Energiekrise belastet. So sind die europäischen Erdgaspreise zuletzt wieder merklich gestiegen.

«Dass die EZB dennoch ihre Geldpolitik weiter straffen muss, dürften die Inflationsdaten diese Woche unterstreichen», schreibt Commerzbank-Expertin You-Na Park-Heger. Die schwache Konjunkturentwicklung sollte jedoch Zweifel wecken, inwieweit die EZB bereit sei, die Zinsen weiter deutlich anzuheben. Derzeit gibt es laut Park-Heger keine Alternative zum Dollar.

Im Blick des Devisenmarkts bleibt das britische Pfund. Die Notenbank will angesichts der heftigen Turbulenzen am britischen Anleihemarkt bis Mitte Oktober Staatsanleihen kaufen. Das Pfund profitierte nicht von der Entscheidung und geriet sogar zeitweise weiter unter Druck. Die jüngst angekündigten Steuersenkungen der Regierung hatten Sorgen mit Blick auf die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen ausgelöst.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90268 (0,89275) britische Pfund, 138,39 (139,28) japanische Yen und 0,9437 (0,9503) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1651 Dollar gehandelt. Das waren rund 22 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)

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